Hardland – In Control – Album Review
Hardland – In Control
Herkunft: Niederlande
Release: 10.08.2019
Label: Lo41 Records
Dauer: 41:56
Genre: Melodic Alternative Rock
Hardland aus den Niederlanden demonstrieren auf ihrem 2. Album „In Control“ was musikalische Vielfältigkeit ist. Der Start mit The Nation´s Biggest Enemies ist das, was man Anfang der 1990er Jahre Crossover genannt hat. Der Song erinnert mich in seiner Stimmung an Bands wie Clawfinger oder Faith No More und dürfte die Herzen der Hörer im Rockradio höherschlagen lassen. Wenn man sich dann so schön eingegroovt hat, folgt mit Are Friends Electric ein leichter Stilwechsel. Es geht in Richtung Dark Wave und ich frage mich: die Melodie kennst du doch? Ja, es handelt sich um eine gelungene Coverversion des 1979er Hits der Tubeway Army.
Die Version ist härter, moderner und spiegelt trotzdem das Original klasse wieder! Auf dunklen Keyboardteppichen schwebt The Powers Within und baut sich mit progressivem Gitarrenriff auf, ehe nach anderthalb Minuten der Gesang einsetzt.
Der melodiöse Refrain rundet das Ganze ab und bleibt im Ohr hängen. Für mich liegt hier songtechnisch das Highlight vor. Wieder zurück zum Dark Wave geht es mit Rise And Shine. Nicht nur eine andere Gesangsstimme, sondern auch die 1980er Jahre Keyboards kündigen erneuten musikalischer Wechsel an und beweisen, dass die beiden Bandköpfe Aeilko Venema und Paul Evers geschmacklich sehr breit aufgestellt sind und nicht gewillt sind sich einzuschränken. Rockig folgen Haunted und Dazzled By The Presence Of Love, bevor es mit Love Love Love zu einem harten, oder besser weichem, Kurswechsel kommt.
Im beschwingten 3/4 Takt wird uns hier ein Beatles-taugliches Stück serviert, was durch den Einsatz eines Akkordeons etwas von einem Shanty hat. Noch immer überlege ich, ob das Stück zum bisherigen Material passt oder es sich wie ein Fremdkörper einfügt. Da weckt mich das Schlagzeug und die Gitarre rockt bei Pleasure And Pain los und gibt mir die Sicherheit, dass der Spagat zwischen den Genres doch sehr groß ist. Still Dreaming ist dann purer AOR, mit dominantem Keyboardklang und schönem Gitarrensolo.
Mit einem weiteren Wechsel an den Vocals bei Last Goodbye verabschieden uns Hardland aus ihrem Album.
Mein Fazit:
Ein gelungenes Album, dass viel Toleranz vom Hörer erfordert. Stilistisch geht es vom Crossover über Dark Wave bis zum AOR. Der Song Love Love Love mag ein stimmungsvolles Stück sein, wirkt aber trotz der Vielfältigkeit auf dem Album für mich deplatziert. Wer reinschnuppern möchte, der greift gleich beim Opener The Nation´s Biggest Enemies zu, probiert meinen Liebling The Powers Within oder taucht in die 1980er Jahre mit Still Dreaming ein. Ich vergebe hier 7,5/10.
Tracklist:
1. The Nation´s Biggest Enemies
2. Are Friends Electric (Tubeway Army Cover)
3. The Powers Within
4. Rise And Shine
5. Haunted
6. Dazzled By The Presence Of Love
7. Love Love Love
8. Pleasure And Pain
9. Still Dreaming
10.Last Goodbye
Line-up:
Aeilko Venema – Gesang, Lead Gitarre
Paul Evers – Gesang, Rythmus Gitarre
Remi Riegel – Bass, Background Gesang
Marco Kuiper – Keyboards, gesang
Eric Gijsen – Drums
Links:
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Webseite Hardland
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