Haiku Funeral – Drown Their Moons In Blood – Album Review
Haiku Funeral – Drown Their Moons In Blood
Herkunft: Frankreich
Release: 31.10.2021
Label: Aesthetic Death Records
Dauer: 01:00:03
Genre: Dark Ambient
Haiku Funeral ist ein Dark Ambient Projekt, welches 2008 von Dimitar Dimitrov und William Kopecky in Frankreich gegründet wurde. Seit nun 13 Jahren, gebannt auf fünf Studioalben, ist dieses Projekt bekannt für tiefgründige, düstere und sehr atmosphärische Musik.
Mit ihren nun sechsten Studioalbum mit dem Titel Drown Their Moons In Blood will das Duo nun beweisen, dass sie ihren Stil perfektioniert haben und ihr Handwerk perfekt beherrschen. Auch bei diesem Werk soll der Fokus auf eine sehr düstere Atmosphäre liegen, weshalb den Hörer sehr detailreiche Klangwelten erwarten werden.
Gewollte beklemmende Sounds
Gleich zu Beginn des Albums wird der Hörer in eine Welt entführt, welche mit Worten schwer zu beschreiben ist. Ein ausgedehntes Intro eröffnet dem Hörer eine klangliche Umgebung, die fast schon gruselig ist. Wer auf diesem Album viel Gesang erwartet, wird recht schnell merken, dass der Fokus von Haiku Funeral musikalisch ganz woanders liegt. Perfekt abgestimmte teilweise sehr experimentelle Sounds sorgen für eine sehr gedrückte und beklemmende Stimmung, welche von den Musikern aber durchaus gewollt ist.
Die ersten beiden Songs The Universe Muders Itself und The Head oft he Innocent One sind hier recht ähnlich aufgebaut, wodurch man das Gefühl bekommt es bestehe ein Zusammenhang beider Stücke. Im zweiten der beiden Songs geht das Duo aber noch einen Schritt weiter, was ihre experimentelle Instrumentierung angeht. Orientalisch angehauchte Instrumente begleiten hier das düstere Geschehen und untermalen das Stück so mit einer zusätzlichen Komponente.
Auch in Cherny Shamani, das ihr HIER hören könnt, findet man diese orientalischen Elemente wieder. In Gegensatz zur den beiden Vorgängersongs rücken diese hier sogar in den Vordergrund und bestimmen das musikalische Geschehen in diesem Track. Zwar gestaltet sich die Stimmung auch hier düster, aber ist doch eher treibend und zieht den Hörer mit sich mit.
Mit wenig viel ausgedrückt
Die nächsten beiden Songs mit den Titeln The Earth Burns and Burns und Split the Swollen zeigen einmal mehr wie man mit einer minimalistischen Instrumentierung und wenig Text viel ausdrücken kann. Das Duo beschränkt sich hier auf eine sehr spartanische Soundauswahl, welche mit wenig Abwechslung trotzdem sein Ziel erreicht.
Die schiere Länge einiger Songs auf dem Album ist als eine weitere Besonderheit zu nennen. Durch diese Herangehensweise schafft man eine Welt, welche darauf angewiesen hier über einen längeren Zeitraum beim Hörer zu wirken. Zwar gibt es von Song zu Song unterschiedliche musikalische Elemente, doch im Song selbst macht Haiku Funeral nur selten davon Gebrauch. Die Songs leben also hauptsächlich von ihrer Atmosphäre und schaffen so dennoch eine gewisse Tiefe.
Das wohl längste Finale der Welt
In den letzten beiden Songs To Illuminate a World und dem Titeltrack Drown Their Moons In Blood, findet man den absoluten Höhepunkt des Albums. Beide Tracks zusammen sind circa 22 Minuten lang, was die bisherigen Songlängen noch einmal mächtig in den Schatten stellt. Alles was das Duo in den anderen Songs des Albums schon gezeigt hat wird hier noch einmal voll ausgereizt.
Beide Songs wirken zusammengehörig, weshalb dieser Albumabschluss wohl einer der längsten der Welt ist. Auch atmosphärisch kommt alles noch einmal zusammen, so dass man das Gefühl hat das Album bekommt einen ausgedehnten, aber sehr würdigen Abschluss. Wenn man nun also die Augen schließt, bekommt man ein ganz großes Kino geboten.
Fazit
Dieses Album war für mich als Hörer ein sehr außergewöhnliches Werk, was ich erstmal auf mich wirken lassen musste. Die Jungs verstehen ihr Handwerk und haben mit diesem Album eine düstere musikalische Reise geschaffen, die den ein oder anderen definitiv begeistern wird. Ich lege euch ans Herz, lasst euch einmal in diese Welt mitreißen denn ich gebe hier eine 8 / 10
Line Up
Dimitar Dimitrov – Gesang, Synthesizer
William Kopecky – Gesang, Bass
Tracklist
01. The Universe Murders Itself
02. The Head of the Innocent One
03. Cherny Shamani
04. The Earth Burns and Burns
05. Split the Swollen Dark
06. To Illuminate A World
07. Drown Their Moons In Blood
Links
Webseite Haiku Funeral
Facebook Haiku Funeral
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