Grin – Phantom Knocks – Album Review
Grin – Phantom Knocks
Herkunft: Berlin / Deutschland
Release: 14.10.2022
Label: The Lasting Dose Records
Dauer: 33:34
Genre: Heavy Psych Doom
Hinter Grin verbirgt sich mit Jan und Sabine Oberg ein Power Couple der deutschen Sludge und Doom Metal Szene, das auch bei den Bands Earth Ship und Slowshine tätig ist. Mit ihrer Heavy Psych Band ist das Duo bereits seit 2018 aktiv, mit Phantom Knocks bringen die beiden nun über ihr Band-eigenes Label das dritte Album auf den Markt.
Wie auf den Vorgängern bilden auch hier wieder schwere Schlagzeug- und Bass-Klänge das Fundament des Sounds. Raue Gitarrenriffs, eine Prise Drone-Sound und ausufernde Song-Strukturen bilden die weiteren Trademarks von Grin, deren neues Album man daher am ehesten als sludgy, psychedelisch und doomig bezeichnen kann. Oder, wie es die Band selbst ausdrückt: „Eine Sammlung von acht schamanischen Wüstenritualen, die aus dem geheimnisvollen Raum zwischen dem Übernatürlichen und dem Außerirdischen stammen.“
Psychedelic, Baby!
Sämtliche Songs wirken durch den Mix und die eingewebten Klangteppiche entrückt und wie ein Soundtrack für die eigene, mehr oder minder legale Bewusstseinserweiterung. Der Bass wummert staubtrocken, während das Schlagzeug dröhnend und präzise zugleich die Songs vorantreibt. Gesanglich wechselt Jan Oberg zwischen psychedelischen, teils auch gesprochenen Passagen und verzerrten Growls. Die eingesetzten Klangeffekte konterkarieren währenddessen die chillig ausgelegten Doom-Songs mit ihrer meist beunruhigenden und angespannt wirkenden Grundstimmung.
Die Auskopplung Arcane ist beispielsweise ein interessanter Mix aus entspannend-pyschedelischen Song-Strukturen, wie sie oft im Desert Rock und Sludge-Genres zu finden sind, sowie den Klängen einer Hammondorgel und weiteren Klangeffekten, die so auch in Survival- und Action-lastigen Videospielen auftreten könnten. Das Video dazu findest du HIER. Das Grin aber auch anders können, stellen sie beispielsweise mit dem stampfenden und aggressiv wirkenden Apex unter Beweis.
Insgesamt bietet Phantom Knocks vor allem jede Menge Klanglandschaften, eine zentnerschwere Rhythmusfraktion sowie eine Symbiose aus entspannenden und anspannenden musikalischen Elementen. Den geneigten Genre-Kenner wird dadurch in keiner Sekunde der Spielzeit langweilig, weniger Genre-affine Personen aber werden vermutlich von einem gesamten Durchlauf der Scheibe überfordert sein.
Fazit
Phantom Knocks klingt tatsächlich so, als würde ein Phantom direkt außerhalb der eigenen Wohlfühlzone lauern. Grin vermengen auf diesem Album sehr gekonnt die Trademarks unterschiedlicher, doomiger Sub-Genres zu einer psychedelischen Symbiose aus Ruhe und Nervosität. 7 / 10
Line Up
Sabine Oberg – Bass
Jan Oberg – Schlagzeug, Gesang, Gitarre, Soundscapes
Gastmusiker
René Noçon – Hammondorgel
Tracklist
01. Transcendence
02. Shiver
03. Aporia
04. Arcane
05. Apex
06. Rivulets
07. Servants
08. Spectral
Links
Instagram Grin
Bandcamp Grin
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