Grace Solero – Metamorphosis – Album Review

Grace Solero – Metamorphosis
Herkunft:
London / UK
Release:
15.07.2022
Label:
Eigenrelease
Dauer:
42:24
Genre:
Rock / Alternative


Grace Solero-photo by Luna Viola
Foto Credit: Luna Viola

Erinnert ihr euch noch an all die Rockbands mit weiblichem Gesang, die in den 1990ern und 2000er Jahren für Aufsehen gesorgt haben? Beispielsweise Guano Apes, Skunk Anansie oder Exilia? Diese Bands waren damals etwas Neues und ihr Mix aus Rock, Alternative und Grunge fand seinerzeit viele Fans.

Wieso ist das wichtig? Weil diese Art von Musik zwar nicht mehr gehyped wird, aber auch nicht unterzukriegen ist. Im Gegenteil: Nach wie vor gibt es Combos, die den damals definierten Weg verfolgen und dabei ihren eigenen Stil herausbilden. Eine dieser Bands sind Grace Solero aus London. Die Rocker rund um die gleichnamige Sängerin präsentieren uns mit Metamorphosis ein Album, das aus der Zeit gefallen wirkt, aber genau deswegen so gut in die moderne Zeit passt. Klingt seltsam – ist es auch. Aber alles der Reihe nach.

Best of Alternative & Grunge

Auf der Scheibe finden sich neun Songs, die sich allesamt am geradlinigen Sound der bereits genannten Bands orientieren. Dabei mischen die Londoner aber auch eine gehörige Portion Grunge im Stile von Soundgarden, melancholische Klänge wie bei den Smashing Pumpkins sowie hypnotisch-psychedelisch angehauchte Passagen a la Muse in ihr Soundbild.

Im Mittelpunkt der Lieder steht ganz klar der Gesang von Frontfrau und Band-Gründerin Grace Solero. Die Dame bewegt sich vor allem in mittleren Tonlagen, wobei sie gelegentlich auch Ausflüge in höhere Gefilde unternimmt. Dabei wird sie von straighten Gitarrenriffs, zarten Melodien sowie einer soliden, unaufdringlichen Rhythmusfraktion begleitet.

Zwischen ruhig und rockig

Insgesamt bietet Metamorphosis einen guten Mix zwischen rockigen und ruhigen Klängen, wodurch die Scheibe die gesamte Spielzeit über spannend bleibt. Awake ist durch seinen ausladenden Refrain und sein knackiges Gitarrensolo ein gutes Beispiel für die atmosphärischere Seite der Band, das du HIER finden kannst.

Wer es rockiger und straighter mag, der sollte sich HIER den Titeltrack anhören. Die Nummer erinnert an die Anfangstage der Guano Apes, wobei Grace Solero diesen Sound aber wiederum mit rotziger Pop-Punk-Atmosphäre sowie dreckigen Grunge-Anleihen kombinieren.

Aus Vergangenheit wird Zukunft

Nach neun Songs und circa 40 Minuten Spielzeit weiß man nicht so genau, ob man gerade eine Neuveröffentlichung oder eine Art Best-Of der Rockmusik der späten 1990er Jahre angehört hat. Das ist aber keine Kritik, sonder ein großes Lob. Denn heutzutage noch so einen Sound hinzubekommen ohne dabei wie ein Abziehbildchen zu wirken, ist alles andere als einfach. Und Grace Solero haben diese Herausforderung bravurös gemeistert.

Einzig eine bessere Produktion hätte der Scheibe gut getan, aber hey – es handelt sich hier um ein Eigenrelease. Mit einem starken Label und dem dazugehörigen Kleingeld würde diese Band bestimmt für wesentlich mehr Aufsehen in der Szene sorgen.


Fazit
Metamorphosis richtet sich an alle Fans ehrlicher und authentischer Rockmusik. Grace Solero zeigen auf diesem Album ihr Potenzial, den Sound vergangener Zeiten wieder zu beleben und dabei doch weit mehr als eine Retro-Band zu sein. 8 / 10

Line Up
Grace Solero – Gesang, Gitarre
Dan Beaulaurier – Gitarre, Hintergrundgesang
Bjorn Zetterlund – Bass
Dave Guy – Schlagzeug

Tracklist
01. Lucid Dream
02. Metamorphosis
03. Love And Addiction
04. Awake
05. Orange Sky
06. Time Waits For No One
07. Till You Return
08. Ocean Star
09. Shaman

Links
Facebook Grace Solero
Instagram Grace Solero
Bandcamp Grace Solero


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