Gost – Rites of Love and Reverence – Album Review

Gost – Rites of Love and Reverence
Herkunft:
USA
Release:
13.08.2021
Label:
Century Media Records
Dauer:
44:02
Genre:
Dark Synth


Gost ist ein im Jahr 2013 gegründetes Ein-Mann Projekt aus den USA. James Lollar ist bekannt für seinen außergewöhnlichen musikalischen Stil, welches das Projekt zu etwas Besonderem macht. Bereits fünf Studioalben erblickten seit der Gründung das Licht der Welt.

Jetzt meldet sich James Lollar mit seinem sechsten Album zurück und beweist einmal mehr, dass es wichtig ist sich von der Masse abzuheben und etwas ganz Eigenes zu schaffen. Mit Rites of Love and Reverence ist dem Allrounder ein Werk gelungen, welches einerseits berauschend ist und andererseits für viel Abwechslung steht.

Dissonanz und viel Abwechslung

Gleich zu Beginn des neuen Albums wird klar, mit welchen Elementen der Künstler hier arbeitet. Mit teils disharmonischen Klängen und sehr abwechslungsreichen Passagen wird hier eine sehr düstere und beklemmende Atmosphäre geschaffen. Das ist aber keinesfalls etwas Schlechtes, da man das Gefühl hat, dass es genauso gewollt ist.

Bound By The Horror ist hier das perfekte Beispiel. Es beginnt mit harten übersteuernden Sounds, welche aber spätestens mit dem einsetzenden Gesang von einer düsteren treibenden Instrumentierung abgelöst werden. Im weiteren Verlauf des Songs gibt es wieder eine Art Break und die harten Sounds kehren mit schreiendem Gesang zurück. Ein wenig erinnert der Song an frühere Werke von Marilyn Manson und hat dabei doch seinen ganz eigenen Charme.

Ein bisschen wie eine Zeitreise

James Lollar schafft es in den weiteren Songs viele unterschiedliche Elemente und Genres miteinander zu verknüpfen. Bei The Fear kann man sich perfekt in die Anfänge der Gothic Szene zurückversetzen. Auch wenn man immer klar die eigene Note heraushört, erinnert einen dieser Song ein wenig an The Cure.

Alleine die Bearbeitung des Gesangs und die Verwendung einiger Synthie Elemente katapultiert den Hörer wie mit einer Zeitmaschine in die 1980s zurück. A Fleeting Whisper kann man hier besonders hervorheben. Der Song weist viele dieser Elemente auf und sorgt am Ende sogar mit einem Pianopart für eine Überraschung. Mit dem offiziellen Musikvideo, welches ihr HIER findet, könnt ihr euch selbst überzeugen.

Treibend und mitziehend

Ohne Frage ist das Album Rites of Love and Reverence ein Werk, welches man öfter hören und sich darauf einlassen muss. Aber wenn man sich eingehört hat, kann man auch leicht von der Atmosphäre und Stimmung mitgerissen werden. We Are The Crypt ist das das ideale Stück um schnell Zugang zum Gesamtwerk zu bekommen.

Auch November Is Death muss man hier im besonderen Maße hervorheben. Stimmungsvolle Sounds und der gewohnte treibende Gesang bilden eine perfekte Klangwelt. Aber der Song ist zudem auch noch für eine besondere Überraschung gut. Es handelt sich hier um ein Feature mit Bitchcraft, deren Sängerin dem Song eine weitere Stimme leiht. Dies sorgt für weitere sehr gute Stimmungselemente, welche dem Song eine besondere Note geben.

Runder Abschluss

Was ich bei diesem Album besonders interessant finde ist das Experimentieren und Vermischen vieler Puzzleteile. Auch bei Coven bleibt James Lollar seiner Linie treu und produziert munter drauf los und schafft eine runde, wenn auch gewöhnungsbedürftige Verbindung aus mitreißenden und aufreibenden Klängen. Auch im Gesang wechselt er hier zwischen dem gewohnten Gesang und geschrienen Vocal-Parts. HIER geht es zum offiziellen Musikvideo des Songs.

Burning Thyme bildet eine echte Ausnahme im Vergleich zu allen vorherigen Songs auf dem Album. Eher akustisch und mit gefühlvollem Gesang ein sehr sehr schönes Werk, welches zu Augenschließen und Fallenlassen einlädt. Meiner Meinung nach sorgt dieses Stück für einen gelungenen Albumabschluss.


Fazit
Rites of Love and Reverence ist ein sehr außergewöhnliches Album, welches aber durchaus seinen Charme versprüht. Mit vielen Experimenten und Mischung verschiedener Musikrichtungen ein gelungenes musikalisches Gesamtwerk, daher gebe ich dem Album eine 8,5 / 10

Line Up
James Lollar – Gesang und Instrumentierung

Tracklist
01. Bell, Book and Candle (feat. Bitchcraft)
02. Bound by the Horror
03. The Fear
04. A Fleeting Whisper
05. We are the Crypt
06. Blessed Me
07. November is Death (feat. Bitchcraft)
08. Embrace the Blade
09. Coven
10. Burning Thyme

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