Godwatt – Vol. III – Album Review

Godwatt – Vol. III
Herkunft:
Frosinone / Italien
Release:
20.12.2022
Label: Time to Kill Records
Dauer:
41:27
Genre:
Heavy Stoner Rock / Doom Metal


Godwatt kommen aus Frosinone, welches zwischen Rom und Neapel liegt. Da sich die Band vor über fünfzehn Jahren gegründet hat, könnte man angesichts des aktuellen Titels Vol. III auf eine schleppende Studioarbeit schließen.

Doch dem ist nicht so, denn die Band hat schon viele Veröffentlichungen auf der Habenseite, aber und das ist das Entscheidende, ging den letzten Releases ein Besetzungswechsel voraus. Weiter an Board sind die beiden Gründungsmitglieder Gitarrist und Sänger Moris Fosco, sowie der Bassist Mauro Passeri. Der neu dazu gestoßene Jacopo Granieri sitzt seit 2015 am Schlagzeug und stellte für die Bandidentität einen Wendepunkt dar.

Aber der Mann am Schlagzeug ist nicht die einzige Veränderung in der Bandgeschichte, sondern es gab auch einen Wechsel in der Sprache. Die ersten Alben wurden in Englisch eingesungen. Doch davon hat die Band Mitte der 2010er Jahre Abstand genommen. Die letzten Veröffentlichung L’Ultimo Sole, Necropolis und schlussendlich das aktuelle Vol. III sind alle mit italienischen Texten versehen.

Für dunkle Rocker

Stilistisch reichen Begriffe wie Stoner oder Doom alleine nicht aus um den Sound zu beschreiben. Godwatt rocken zügig und schwer durch das Album. Ich muss gestehen, dass ich nur die letzten, auf Italienisch gesungenen Werke der Band kenne, weil diese auch digital veröffentlicht wurden. Auf diesen Alben findet man durchweg hartes Riffing mit klarerem Gesang und keinerlei Schnick-Schnack, sondern purem Heavy Rock. Natürlich greift die Band auch zu kleineren Soundeffekten, aber die Italiener stehen für unverfälschten Gitarrensound, der aus dem ersten Hörerlebnis heraus stilistisch den Heavy Stoner Rock abdeckt.

Ein Blick auf die Lyrics verrät, dass der Bezug zum Doom eher eine textlicher ist. Das Gesungene ist geprägt von Erzählungen über Tod und tragische Ereignisse, die sich auch auf persönlich Erlebtes beziehen. Der Opener Signora Morte, den ihr HIER anhören könnt, heißt übersetzt soviel wie Sterbebegleiterin und demonstriert gut, welches Klientel Godwatt bedienen.

Riff-Granaten und heavy Klagelieder

Trotzdem sich das Trio, wie wohl das gesamte Genre auch, auf Black Sabbath als Basis beziehen, ist der Sound doch recht eigenständig. Gerade die italienische Sprache macht den besonderen Reiz am Gehörten aus. Neben dem zügigen Opener, bietet besonders Sepolta exzellente fette und schleppende Riffs für Doomer. Und finster geht es weiter, wobei mir die schweren Songs wie Oscura und das tragische Lamenti besonders gefallen.

Der Abschlusstrack Lamenti ist eine ultra dunkle Granate, welche sich mit ihrem wiederkehrenden Wah-Wah-Riff gut ins Gehirn einbrennt. Aufgrund des anfangs tieferen Stimmansatzes und den hier homöopathisch eingesetzten Klangeffekten fällt der Abschlusstrack gegenüber dem Rest des Albums etwas, aber positiv, aus dem Rahmen.


Fazit
Godwatt haben mit Vol. III ein gut produziertes Album geschaffen, welches in seiner Gesamtheit homogen und gitarrenfixiert ausgefallen ist. Mich fangen besonders die schleppenden Nummern mit den prägenden Riffs ein. Ein Album für Freunde des doomigen Heavy Riffs. 8 / 10

Line Up
Moris Fosco – Gitarre, Gesang, Effekte
Mauro „Birdman“ Passeri – Bass
Jacopo Granieri – Schlagzeug

Tracklist
01. Signora Morte
02. Sepolta
03. Croce
04. Delirio
05. Oscura
06. Non Ritornerai
07. Lamenti

Links
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Instagram Godwatt


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