Goatfather – Monster Truck – Album Review

Goatfather – Monster Truck
Herkunft:
Lyon / Frankreich
Release:
17.09.2021
Label: Argonauta Records
Dauer:
47:38
Genre:
Stoner Rock


Goatfather kommen aus Frankreich und haben sich 2014 gegründet. Ihre 2016er Debütalbum trug den wenig romantischen Titel Hipster Fister und zeigt, dass die Band nicht nur einfachen Stoner Rock spielen möchte.

Das Statement zum eigenen Stil geben Sie im Text von In Your Face. Nach eigener Beschreibung spielen sie Stoner Rock, weil es high klingt. Ihr Sound ist Hipster Fister fucking Rock ’n‘ Roll und wir Hörer werden ihn in unseren Gedärmen spüren. Es gibt also ein neues Feindbild von Stoner Bands aus Großstädten. Ob das abgegebene Statement auch der Wirklichkeit entspricht, werden wir im Albumcheck erfahren.

„…I piss on you and piss on your law…“

Der Albumstart heißt Convoy und beginnt mit Soundsamples, die das oben genannte Zitat als prinzipielles Statement zum Start enthält. Musikalisch gibt es Stoner Rock im stampfenden Midtempo.
Ansonsten spart man textlich nicht mit pathetischen Aussagen über das einzige wahre Ding namens Freiheit und das gesetzlose Durchziehen des eigenen Dings. Der Gesang ist rau, fordernd und wird uns im Laufe des Albums noch ordentlich vor den Latz treten.

Schon bei Punish The Punisher verschärft sich der gesungene Ton. Ist alles musikalisch eigentlich nur Stoner, dann bekommt das Album ab Song zwei eine besondere, derbe Note. Der Gesang kippt von Track zu Track mehr von rau zu fies und hebt den Stil von Goatfather aus dem Stoner Einerlei der Branche hervor. Teilweise ist der Gesang gedoppelt. Einmal in der fast noch klaren Version und dann drüber in der Hardcore oder schon fast Hatecore Variante.

Ordentlich was in die Fresse

Wer entspannte Feierabendmucke sucht, der sollte jetzt noch schnell umkehren. Ab jetzt ist Energie und ordentlich auf die Fresse angesagt. Speziell Blood Of My Brother sticht positiv ins Auge und glänzt mit einem ordentlichen Speedteil in der Mitte. Dazu schenken uns Goatfather in jedem Track auch ein Gitarrensolo, so wie man sich das wünscht und heutzutage immer seltener bekommt.

Dem Konzept der gefrusteten Großstädter bleibt die Band sich auch in den folgenden Tracks treu. Musikalisch durchaus immer im normalen Stonerbereich, bringen die extrem Vocals einen gehörigen Energieschub und heben die Band von der Masse ab.

Inhaltlich geht es im Unterschied zu vielen anderen Bands weniger um den rauchigen Stoff aus dem die Träume sind. Goatfather sind mehr den tagtäglichen Problemen der Konfrontation mit der Gesellschaft zugewandt. Das Ganze gipfelt dann im Hass gegen schicke, konforme Hipster und kann HIER inhaltlich bei In Your Face noch einmal nachgehört werden.

Das überraschende, versteckte Ende

Shelter bildet den Abschluss des Albums. Doomig und schwer steigt es empor und stampft sich vorwärts und hat vor allem ein schönes Gitarrensolo zu bieten. Nach zirka sieben Minuten endet der Track mit einer schwindenden Rückkopplung. Dann ist Ruhe – fünf lange Minuten.

Irgendwann weckt uns Yann Sambuis mit einer kurzen akustischen Version von Shelter. Ein klassischer Hiddentrack am Ende des Albums. Er zeigt auf, dass die Songs außer Frust und Energie auch viel Gefühl in sich tragen.


Fazit
Goatfather
würden mit ihrem Monster Truck auf bewährten Stonerstraßen rollen, wenn da der angepisste Fahrer und die frustrierten Statements nicht wären. Diese Trademarks heben das Album aus der Masse und erhalten dafür verdiente 7,5 / 10

Line Up
Yann Sambuis – Gesang, Gitarre
Gregory Perret – Gitarre
Quentin Jusforgues – Bass
Raphaël Jaudon – Schlagzeug

Tracklist
01. Convoy
02. Punish The Punisher
03. Blood Of My Brother
04. Monster Truck
05. Don’t Give Up
06. Mile After Mile
07. In Your Face
08. Shelter

Links
Facebook Goatfather
Bandcamp Goatfather


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