Ghosther – Immersion – Album Review
Ghosther – Immersion
Herkunft: Deutschland
Release: 16.09.2022
Label: Doc Gator Records
Dauer: 50:10
Genre: Alternative Metal / Modern Metal
Ghosther haben 2019 mit ihrem Debütalbum Through Fire für Aufsehen gesorgt und konnten damit bereits einen ordentlichen Achtungserfolg verbuchen. Bekanntermaßen ist kurz danach die Corona-Pandemie über uns hinweg gerollt, was bis zum heutigen Tag schwere Zeiten für Kunstschaffende bedeutet.
Die Heinsberger Band ließ sich davon aber nicht entmutigen und hat fleißig weiter an neuem Material gefeilt. Dabei sind 13 neue Lieder entstanden, die in den Sommermonaten 2021 aufgenommen wurden und nun unter dem Albumtitel Immersion auf die Welt losgelassen werden.
Musikalisch lässt sich die Band auch mit Album Nummer Zwei nicht in eine Schublade einordnen. Alternative Metal, Metalcore, Melodic Metal – all diese Begriffe stimmen, aber einzeln werden sie dieser Art von Musik dennoch nicht gerecht. Die einzige brauchbare Definition für Ghosther wäre somit, dass sie modernen Metal machen, den man sich am besten einfach einmal anhört, statt sich über eine genaue Definition den Kopf zu zerbrechen.
Modernes, musikalisches Gesamtpaket
Immersion wurde in den Pitchback Studios aufgenommen, wo bereits Bands wie Eskimo Callboy oder Any Given Day zu Gast waren. Zudem finden sich auf dem Album einige Gastmusiker, unter anderem Björn „Speed“ Strid, der ansonsten bei Soilwork, The Night Flight Orchestra und einigen weiteren Bands aktiv ist. Kurzum: Ghosther haben für ihr neues Album keine halben Sachen gemacht.
Die Songs grooven und ballern in perfekter Aufnahmequalität aus den Boxen, für Mix und Mastering kann man dem verantwortlichen Aljoscha Sieg also nur gratulieren. Aber auch die Band selbst hat sich weiter entwickelt und sehr viel Dynamik in ihre neuen Songs gepackt.
Doomed ist ein gutes Beispiel dafür, denn diese Nummer verfügt sowohl über einen eingängigen Refrain, als auch über treibende Stakkato-Passagen und melodische Gitarrenlinien. Dieses Musterbeispiel für modernen Metal kannst du dir HIER anhören.
Alles richtig gemacht
Immersion ist in seiner Gesamtheit ein recht abwechslungsreiches Album geworden. Die Band fühlt sich in ihrem Metier hörbar wohl, sie hat aber auch keine Angst davor, mit verschiedenen musikalischen Elementen sowie Einflüssen zu experimentieren und ihren Klangkosmos auf diese Weise um einige Facetten zu erweitern. Criminal Love ist beispielsweise eine sehr eingängige Nummer, die harte Schlagzeug-Beats mit Metalcore-Strukturen und einem poppigen Refrain mischt. Das Video dazu findest du HIER.
Durch den Mix aus verschiedenen Genres bleibt die Scheibe trotz einer Spielzeit von 50 Minuten durchwegs spannend, allerdings wird nicht jeder Song bei jedem modernen Metaller zünden. Stattdessen wird jeder Hörer seine eigenen Perlen finden und abfeiern können. Aber objektiv betrachtet sind alle Lieder auf konstant hohem Niveau verfasst und allein diese Tatsache muss man bei der Flut an metallischen Veröffentlichungen mit der Lupe suchen. Daher an dieser Stelle eine Plattitüde aus der österreichischen Tagespolitik: „Alles richtig gemacht!“ Nur in diesem Fall stimmt es tatsächlich.
Fazit
Ghosther sitzen gerne zwischen den Stühlen und präsentieren uns mit Immersion einen modernen Genre-Mix, der sich auch vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Die Band hat sich mit diesem gelungenen Zweitwerk weit mehr als einen Achtungserfolg verdient. 8,5 / 10
Line Up
Jenny Jansen – Gesang
Andy Gaube – Gitarre, Hintergrundgesang
Frank Stellmacher – Bass
Ronnie Jansen – Schlagzeug
Tracklist
01. Resistance
02. Karma
03. Doomed (featuring Björn Strid)
04. One Black Eye
05. Criminal Love
06. Better Days
07. Immersion
08. Drowning
09. A Beautyful Mind
10. More Of The Same (featuring Joey Tyler)
11. Afterglow
12. Thallium
13. Infectious
Links
Facebook Ghosther
Webseite Ghosther
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