Gauntlet Rule – After The Kill – Album Review
Gauntlet Rule – After The Kill
Herkunft: Schweden
Release: 12.11.2024
Label: Fighter Records
Dauer: 52:15
Genre: Heavy Metal
Manchmal glaubt man, dass verschiedene Musiker stilistisch nicht zueinander finden können. So erscheint und täuscht der erste Eindruck von den 2019 gegründeten Gauntlet Rule. Der Sänger Teddy Möller kommt aus dem progressiven Metal, der Gitarrist Rogga Johansson ist vor allem im Bereich des Death Metal zuhause. Seine Hauptbetätigungen sind Bands wie Paganizer und Massacre. Bleibt schlussendlich noch der Bassmann Peter Svensson, welcher auch im breiten Feld zwischen Doom und Death unterwegs ist.
Neben den drei Urmitgliedern wird die Band inzwischen von Kjetil Lynghaug an der Leadgitarre und dem Schlagzeuger Marcus Rosenkvist vervollständigt. Wo liegt nun die Schnittmenge von diesen fünf Musikern? Es ist der gute alte unverfälschte Heavy Metal, dem sie zusammen huldigen.
Ein Album gemäß der Tradition
After The Kill ist Album Nummer zwei, nachdem das Debüt der Band 2022 erschienen ist. Wer die Nummer eins namens The Plague Court schon mochte, kann beim Nachfolger bedenkenlos zuschlagen, denn die Schweden bleiben dem Stil und Genre treu. Das betrifft alle Punkte vom standesgemäßen Cover bis hin zu den typischen Lyrics rund um Horror, Krieg und Mystisches.
Einen deutlichen Unterschied zu den meisten nachfolgenden Heavy Metal Bands macht der Gesang von Teddy Möller aus. Kräftig und unverstellt spannt er seine Stimmbänder. Somit heben sich Gauntlet Rule von vielen südeuropäischen Bands ab, deren Frontmänner in den höchsten Tönen trällern.
Hundert Prozent Metal
Ohne Zögern geht es mit Ursurper in die Vollen. Kein Intro erscheint notwendig, denn die Band ist sofort auf hundert Prozent Energie. Das Level und die Geschwindigkeit variieren auf After The Kill, aber bis auf wenige Momente gibt es schnelle oder Midtempotracks zu hören. Dabei lassen Gauntlet Rule nichts anbrennen, wie man HIER als Beispiel bei Exception To The Rule anhören kann. Der Sound ist sehr amtlich, die Soli sind gut verbaut und man hat von Anfang an das Gefühl, dass hier Profis am Werk sind.
Neben Variationen im Tempo, wie beim vorwärts stampfenden Drumhead Trial, bringen vor allem Gäste neue Nuancen in den Sound. So ist bei Bite The Hand That Feels am Micro Jacques Bélanger von Assassins Blade zu hören, der dem Song eine hellere Farbe gibt.
Beim schleppend beginnenden After The Kill ist es Federica De Boni, sonst bei White Skull am Gesang. Auch nachdem Gauntlet Rule schneller unterwegs sind, gibt sie dem Titelsong mit ihrer Art zu Singen einen giftigen und fiesen Klang. Im Mittelfeld des Albums bleiben die Schweden bei ihrem Handwerk vom kraftvollem Metal. Zum Beweis gibt es HIER mit The Night Wind eine weitere Energieleistung zu hören.
Das Finale und ein Anreiz
Das Finale heißt The Scythe und beginnt fast schon sakral. Doch Gauntlet Rule ändern nichts am Stil und legen im Verlauf der acht Minuten wieder kräftig nach. Der Gesang vom Frontmann Teddy Möller schwelgt mal in epischen Gefilden, dann wieder mit aggressiven Tönen. Ein würdiger Abschluss auf einem Album, welches genau für die True Metal Fraktion gemacht ist.
Für alle Freunde von physischen Tonträgern wird es das Album auch als CD geben. Um den Kaufanreiz zu erhöhen hat man mit Aeronauts einen exklusiven Bonustrack auf die CD gepackt. Die vier Minuten Bonus fügen sich mit viel Speed und Gitarren perfekt ins Album und runden für Musikfreunde das Kauferlebnis alles ab. Für alle anderen erscheint After The Kill als zehn Trackversion in digitaler Form.
Fazit
Das zweite Album von Gauntlet Rule ist dank routinierter Mannschaft ein durchgängiges Kraftpaket geworden. Was After The Kill zur Oberliga fehlt, sind ein oder zwei herausragende Stücke, die sich dauerhaft im Ohr festkleben. Aktuell bleibt unser Fokus auf der fetten Gitarrenarbeit, den bereichernden Gastbeiträgen und einer prägenden Stimme am Gesang. 7,5 / 10
Line Up
Teddy Möller – Gesang
Peter Svensson – Bass
Rogga Johansson – Gitarre
Kjetil Lynghaug – Lead Gitarre
Marcus Rosenkvist – Schlagzeug
Tracklist
01. Usurper
02. Exception To The Rule
03. Drumhead Trial
04. Bite The Hand That Feels
05. Vengeance
06. The Zero Crag
07. Empire Maker
08. The Night Wind
09. Aeronauts [CD Only]
10. After The Kill
11. The Scythe
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