Funeral – Praesentialis in Aeternum – Album Review
Funeral – Praesentialis in Aeternum
Herkunft: Norwegen
Release: 10.12.2021
Label: Season Of Mist
Dauer: 01:26:56
Genre: Doom Metal / Gothic Metal
Es gibt Bands, die sind seit einer gefühlten Ewigkeit im Musikbusiness vertreten. Den einen oder anderen Line-Up-Wechsel oder eine Pause gibt es zwar immer wieder mal, aber im Grunde kann man sich auf diese Combos verlassen. Funeral aus Norwegen sind eine davon.
Die 1991 gegründete Band ist seit langem eine fixe Größe im gotisch angehauchten Doom-Universum. Es hat zwar neun Jahre gedauert, aber nun präsentieren uns die Musiker ihre neue Scheibe Praesentialis in Aeternum. Diese weist, inklusive Bonustracks und Coverversionen, eine stolze Spielzeit von eineinhalb Stunden auf. Reichlich Futter also für die Ohren aller Metaller, die es auch gerne mal etwas langsamer angehen.
Metal für die kalte Jahreszeit
Das Album ist ein spannender Mix aus Oldschool Doom Metal mit reichlich Orchestrierung und norwegischem Gesang. An die Sprache muss man sich als deutschsprachiger Hörer vielleicht ein wenig gewöhnen, aber stören tut sie nicht. Im Gegenteil, nordische Sprachen scheinen aus irgendeinem Grund perfekt für diese Art von Musik zu passen.
In diesem Genre zählt aber nicht nur die Musik allein, sondern die gesamte Inszenierung ist auf das melancholisch-düstere Thema abgestimmt. Den Beweis liefert das Video zum vorab veröffentlichten Song Ånd, das unter anderem düstere Landschaften, einen Friedhof und eine Kirche zeigt. Die stilechte Präsentation des Funeral Sounds findet du HIER.
Arthouse für die Ohren
Wie in diesem Genre – das die Band übrigens mitbegründet hat – üblich, verlangt auch Praesentialis in Aeternum Geduld von seinen Hörern. Wenn „Mainstream Metal“ ein Hollywood-Blockbuster ist, dann sind Funeral hingegen ein französischer Arthouse-Film. Nach dem letzten Song Samarithan, einem Cover der Urväter von Candlemass, fühlt man sich nämlich genau so wie nach dem Ansehen eines solchen Streifens. Viel bleibt von der Handlung nicht hängen, aber trotzdem fühlt man sich davon auf einer sehr persönlichen Ebene angesprochen.
Den einen mag das alles zu langatmig und nicht Popcorn-tauglich genug sein, die anderen werden davon nicht genug bekommen können. Letztendlich muss das jeder selbst entscheiden. Ein qualitativer Streitfall ist die Platte aber trotzdem nicht. Das klingt zunächst etwas schizophren, aber Funeral liefern nun einmal, was ihr Name verspricht, und zwar fast in Perfektion.
Fazit
Wo Funeral draufsteht, da ist auch Funeral drin. Praesentialis in Aeternum bahnt sich malmend und tonnenschwer seinen Weg in die Gehörgänge, wobei aber auch gotischer Pomp nicht zu kurz kommt. Fans des Genres werden damit ihre Freude haben. 8 / 10
Line Up
Recording
Erlend Nybø – Gitarre
Magnus Tveiten – Gitarre
Sindre Nedland – Gesang
Anders Eek – Schlagzeug
Rune Gandrud – Bass
Andrè Aaslie – Orchestrierung
Aktuell
Erlend Nybø – Gitarre
Magnus Tveiten – Gitarre
Sindre Nedland – Gesang
Anders Eek – Schlagzeug
Rune Gandrud – Bass
Ingvild Anette Strønen Johanessen / Sareeta – Orchestrierung
Tracklist
01. Ånd
02. Materie
03. Erindring I – Hovmod
04. Erindring II – Fall
05. Oppvåkning
06. Dvelen
07. Her Til Evig Tid (ånd: epilog)
08. Vekst (erindring : prolog)
09. Shades From These Wounds
10. Samarithan
Links
Facebook Funeral
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Khemmis – Deceiver
Video Interview – Der Weg einer Freiheit, Nachgefragt bei Nikita Kamprad
Kolumne – Bands aus Exotistan, Teil 5: Estland