Fugitive – Multiverso – Album Review
Fugitive – Multiverso
Herkunft: Bozen / Italien
Release: 20.04 20
Label: Self Released
Dauer: 43:08
Genre: Heavy Instrumental Rock / Prog Metal
Bereits am 20.04.20 veröffentlichten Fugitive, die vier Jungs aus Bolzano das Album Multiverso. Am 11.05.20 folgte das Video zu Private Visions Of The World. Natürlich berichteten wir in unserem News Ticker über die Single, die bei mir nachhaltigen Eindruck hinterließ.
Trotzdem hätte ich das acht Tracks lange Album voller Klanglandschaften in unserem Postkorb beinahe übersehen. Es sei euch gesagt: Es wäre schade drum gewesen, es nicht einem breiteren Publikum zugänglich gemacht zu haben. Denn hier wird nicht offensichtlich in die Vollen geschlagen, hier geht es zurückhaltend und mit intensiv hoher Qualität an die Musik. Kein Track ähnelt dem anderen, jeder zeigt ein eigenes Gesicht.
Multiverso startet also mit Private Visions Of The World, HIER für euch, das relativ minimalistisch einen Appetizer auf das Album bietet. Knappe drei Minuten wird verhalten ein Klangteppich ausgerollt, der ausladender sein dürfte. Der spät einsetzende Gesang irritiert, wenn man eine reine Instrumentalband erwartet, doch gibt er dem Song, was er braucht. Tragedy klingt langsamer aus meinen Lautsprechern. Langsamer und doch klingender, magisch und anziehend. Ich bin schon im psychedelischen Musikrausch, als Purple Rainer mit zurückhaltendem Bass und schreienden Riffs von Drums getragen wird. Mit einem sich aufbauenden Intro verzaubert Passed Pawns mit wieder neuen Facetten. Das einzige, was auch die Folgetracks Underworld und 3rd And Beyond gemeinsam haben, ist wohl der psychedelische Touch, wobei Underworld als reiner Akustiktrack eine Überraschung auf dem Album ist. Mein Lieblingstrack ist eindeutig Pilgerreise! Schön kräftig und offensichtlicher als die bisherigen Tracks spielen sich toughe Riffs durch meine Gehörgänge. Den Abschluss bildet das mehr als 14 minütige Higher. Was für ein Closer! Es scheint, die unbekannte Dimension ist ein Stück bekannter und näher gerückt.
Fazit:
Die Mischung aus Heavy Rock, Metal, Progressive, Post Rock und Stoner Rock ist eindeutig gelungen und ich sehne mich nach einem Live Konzert der Jungs um Multiverso in seinem ganzen Spektrum begreifen zu können. Es offenbart sich eine Reise durch Sphären und Sonnenstürme und ich fühle mich an manchen Stellen wie Dr. Louise Adams in Arrivals. Mir ist dieses Meisterstück, das sich dem Hörer erst bei mehrmaligem Durchlaufen offenbart, noch zaghafte 7,5/10 wert.
Line Up
Manuel Gianella – Gitarre
Daniele Azzolini – Gitarre
Andrea Padovan – Bass
Maurice Bellotti – Schlagzeug
Tracklist
01.Private Visions of the World
02.Tragedy
03Purple Rainer
04.Passed Pawns
05.Underworld
06.3rd and Beyond
07.Pilgerreise
08.Higher
Links:
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Bandcamp Fugitive