Frozen Soul – Crypt of Ice – Album Review

Frozen Soul – Crypt of Ice
Herkunft:
Dallas / USA
Release:
08.01.2020

Label: Century Media Records
Dauer:
39:28
Genre:
Death Metal


Nun ist es rum das Jahr 2020, ein Jahr welches wir nicht wir nicht mehr so schnell vergessen werden. 2021 wird all unsere von Pandemie geplagten Hoffnungen tragen müssen. Musikalisch hingegen gab es wirklich nicht viel zu meckern und auch 2021 legt diesbezüglich los, wie gepanzerte Eisbrecher.

So und in etwa kann man die Texaner Frozen Soul um Frontmann Chad Green kurz und prägnant beschreiben. Schon Ihre 2019 erschiene EP Encased in Ice durchpflügte den Death Metal Underground, wie schon das genannte gepanzerte Schiff. Century Media war so beeindruckt, dass die Band einen weltweiten Vertrag unterschrieben hat. Die Band nutzte die Coronazeit und nahm in Rekordzeit das Debüt Album auf. Interessant hierbei ist, dass Ihr ehemaliger Gitarrist Daniel Schmuck die Produktion und den Mix dafür übernommen hat.

Erinnerungen an alte Briten

Die ersten Töne von Crypt of Ice lassen Ihre Herkunft zuerst gar nicht erahnen. Denn die musikalischen Wurzeln klingen eher wie ein eisigkalter Orkan aus Skandinavien, der über die Landschaften Englands zieht. Sehr viel Wert legen die Jungs auf groovige Death-Doom Gitarrenriffs, die einen Großteil der Songs bestimmen. Als Highlight sticht sofort der Opener Crypt of Ice hervor. Unmittelbar kommen Erinnerungen an die britischen Großmeister Bolt Thrower hoch. Ein zermalmender Rhythmus, der mit unbändigen Groove alles niedermäht.

Totes Eis

Besonders erwähnenswert ist das röchelnde Growling von Chad Green. Der Gesang mag vielleicht für manche zu leise abgemischt sein, aber zu dominanter Gesang macht auch manchmal die Stimmung kaputt. Speziell die Stimmung und Atmosphäre bei Songs wie Hand of Vengeance und Wraith of Death erdrückt einen förmlich. Man fühlt sich wie ein Wanderer, der durch ewiges Eis marschiert und vor Erschöpfung schwer atmet und mit der Kälte ringt.

Texaner im Doomland

Merciless ist eine fette Doom-Walze die jedem Fan der alten Schule vor nostalgischer Freude die Tränen in die Augen treibt. Auch wenn jeder sagt, es viel zu früh im Jahr, für mich ist der Song Encased In Ice schon jetzt ein monumentales Death Metal Song des Jahres. Der Song hat alles, was man für einen Hit brauch, inklusive Splatter-Eispickel Einspieler im Mittelteil.

All Killers, no Fillers

Absolute Straßenfeger sind ebenfalls Twist the Knife und Faceless Enemy. Letzt genannter überzeugt mit einer eingängigen Hook und einem sofort einprägenden Riff. Der Song wird zum Ende hin ein Nackenbrecher, bei dem einfach nicht still sitzen kann. Den Rausschmeißer macht dann das mächtige Gravedigger. Dieser zeigt nochmal, mit krachenden, dumpf klingenden Drums und enorm groovigen Riffs, wie hoch die Death Metal Latte gelegt worden ist.


Fazit
Frozen Soul bringen ein Debüt, wie man es sich für eine Death Metal Band nur wünschen kann. Hier steckt alles drin, was ich mir von Death Metal erwarte. Dumpfer, erdrückender Sound, gepaart mit erhabener Brutalität und einer Menge doomiger Groove. Darüber hinaus beweisen Sie, dass Sie keine Kopie von irgendjemanden sind, sondern Ihren eigenen Sound kreieren. Crypt of Ice wird definitiv häufiger im Jahr rotieren und alle, die auf Death Metal a la Bolt Thrower stehen, können blind zugreifen. Dieses Jahr beginnt mit einem wahrhaftigen Knalleffekt und verleitet mich zu einer
9,5 / 10.

9,5

Line Up
Chad – Gesang

Sam – Bass
Matt – Schlagzeug
Chris – Gitarre
Michael – Gitarre

Tracklist
01. Crypt Of Ice
02. Arctic Stranglehold
03. Hand Of Vengeance
04. Wraith Of Death
05. Merciless
06. Encased In Ice
07. Beat To Dust
08. Twist The Knife
09. Faceless Enemy
10. Gravedigger

Links
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