Frozen Crown – Winterbane – Album Review

Frozen Crown – Winterbane
Herkunft:
Italien
Release:
23.04.2021
Label: Scarlet Records
Dauer:
54:58
Genre:
Power Metal


Die italienischen Power Metaler Frozen Crown beglücken uns zwei Jahre nach Crowned in Frost bereits mit ihrem dritten Silberling, der auf den Namen Winterbane hört.

Nachdem der Vorgänger sowohl medial als auch auf Youtube für Aufsehen gesorgt hat, kann man auch hier wieder gespannt sein, was die von Game of Thrones inspirierte Kapelle abliefert. Außerdem stellt sich die Frage, inwieweit sich der Austausch von drei bisherigen Bandmitgliedern auf die Qualität auswirkt.

Klassisch und doch neu

Embrace The Night startet mit einem vergleichsweise klassischen heavy rockigen Riff, wobei nach wenigen Sekunden das erste Solo rausgelassen wird, das die Richtung vorgibt, in die wir uns hier bewegen. Der weitere Song wechselt stetig zwischen galoppierenden Grooves, dem hymnenartigen Refrain und selbstverständlich weiteren Solos und Bridges. Da lacht das Power Metaler Herz! Towards The Sun schlägt in dieselbe Kerbe und grooved von Beginn weg erbarmungslos durch. Bei Sängerin Giada „Jade“ Etro hat man das Gefühl, dass sie sich im ersten Song noch etwas zurückgehalten hat. Hier aber zeigt sie ihre ganze stimmliche Klasse.

Far Beyond, das im Vorfeld bereits HIER veröffentlicht wurde, läuft gefühlsmäßig einen Ticken schneller an und bringt alles mit was man braucht um als Hit durchzugehen. Auch hier gilt technisch über alles erhaben und ein Refrain, der zum Mitgröhlen einlädt.

The Lone Stranger dagegen nimmt wieder etwas Tempo raus und ist der erste, und abgesehen von Tales Of The Forest der einzige Song, der unter fünf Minuten dauert. Das ist aber insofern nicht schlimm, weil in den viereinhalb Minuten allerhand passiert und das Album sich bisher als durchgehend kurzweilig darstellt, ohne dabei überladen zu wirken.

Hits! Wir brauchen Hits!

Crown Eternal beginnt mit einem gesprochenen Intro wesentlich düsterer als die bisherigen Songs. Hier darf sich auch Federico Modelli gesanglich betätigen und liefert grundsolide Shoutpassagen ab, zeigt aber im Duett auch, dass er clean kann. Speedmäßig gehts hier auch wieder steil aufwärts und insgesamt wirkt der Song, trotz der vielen verschiedenen Elemente sehr homogen und lässt nicht viel Raum für Kritik. Der nächste Track mit absolutem Hitpotenzial startet mit einem melodischen Keyboardintro in das auch die Gitarren zügig einsteigen und hört auf den Namen The Water Dancer. Hier handelt es sich um einen dieser Songs, die sofort ins Ohr gehen und am nächsten Tag hat man zwar die Melodie noch im Kopf und weiß möglicherweise gar nicht mehr woher. Ein absolut eingängiger Song, der selbst auf diesem bisher grundsoliden Album noch hervorsticht.

Angels In Disguise geht dagegen wieder in eine völlig andere Richtung und lässt sich eher als Melodic Metal Track beschreiben. Dieser Titel ist wohl eher der am wenigsten ausgefeilte Track des Albums, aber bewirkt dennoch Gänsehautfeeling ohne als Ballade durchzugehen. Somit ein weiterer Titel der heraussticht, allerdings eher aufgrund seiner vergleichsweisen Einfachheit, die dennoch genau das ist, was dieser Song braucht.

Grande Finale

Night Crawler erinnert etwas an die alten Heavy und Speed Klassiker. Hier wird durchgehend mit recht sportlichem Tempo gearbeitet, ohne dabei auf überdimensionierte Solos zurückzugreifen. Mit Tales Of The Forest gibt es noch ein zweiminütiges, ziemlich orchestralisches Keyboardarrangement, das schlicht und einfach Spaß macht und so möglicherweise als Soundtrack dienlich sein würde.

Mit Blood On The Snow serviert die Band zum Abschluss noch ein neunminütiges Epos, bei dem man fast glauben möchte die Idee dahinter war, dass sich jeder nochmal so richtig austoben darf. Blastbeats, Shouts, Solos, Hymnenrefrain, Keyboards und von allem reichlich. Ein mehr als würdiger Abschluss von Winterbane.


Fazit
Wer bei Winterbane nach großen Kritikpunkten sucht, wird wohl nicht so schnell fündig. Frozen Crown erlauben sich keinen einzigen schwachen Moment, dafür aber einige Ausreißer nach oben. In einem Satz ist Winterbane ein absolut überdurchschnittliches Album mit dem einen oder anderen zukünftigen Klassiker. Verdiente 9,5 / 10.

9,5

Line Up
Giada “ Jade“ Etro – Gesang
Federico Mondelli – Gesang, Gitarre, Keyboard
Fabiola Bellomo – Gitarre
Francesco Zof – Bass
Niso Tomasini – Schlagzeug

Tracklist
01. Embrace The Night
02. Towards The Sun
03. Far Beyond
04. The Lone Stranger
05. Crown Eternal
06. The Water Dancer
07. Angels in Disguise
08. Night Crawler
09. Tales Of The Forest
10. Blood On The Snow

Links
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