Frostvore – Drowned By Blood – Album Review
Frostvore – Drowned By Blood
Herkunft: Tokyo / Japan
Release: 28.08.2020
Label: Testimony Records
Dauer: 32:49
Genre: Death Metal
Ab sofort sollte man Japan auch mit Old School Death Metal assoziieren. Verantwortlich dafür sind vier Maniacs aus Tokio, namens Frostvore. 2012 veröffentlichte die Band Ihre erste EP Scavenger Of Human Dignity. In den Folgejahren war man eher damit beschäftigt, die Band am Laufen zu halten und wechselte ziemlich häufig die Besetzung. Mit der richtigen Mannschaft am Bord wurde dann an neuen Songs geschrieben. Ihre Affinität zu alteingesessenen Schweden-Tod a lá Entombed und Grave ließ nicht viel Spielraum, in welche Richtung das Debüt Drowned by Blood gehen sollte. In Death Metal Spezialisten Label Testimony Records wurde auch ein kompetenter Partner gefunden. Also kann ja nichts mehr schief gehen.
Alte Schweden aus dem Land der aufgehenden Sonne
In der Tat geht bei den Todesmetallern aus Tokio nicht wirklich viel schief. Präzise werden bekannte Riff-Salven aus dem Gitarrenköcher gezogen und mit mächtig viel Druck dem Hörer um die Ohren geballert. Sofort kommen schemenhafte Erinnerungen aus der Jugend zurück. Als man 1991 mit 14 Jahren voller Ehrfurcht, das Cover von Left Hand Path betrachtete und zur räudigen Musik vom Titeltrack die Matte schüttelte. Schon der Opener Blackfield HIER lädt zum Bewegen ein und besitzt den Charme der 1990er Erinnerungen.
Alles aus Liebe zum Death Metal
Insbesondere die Growls von Satohsi wissen durchaus zu beeindrucken. Vor allem beim Titeltrack Drowned by Blood legt sich der Gute so richtig ins Zeug und beweist sehr viel Ausdrucksstärke. Genannter Titeltrack ist auch der eigenständigste Song auf dem Album. Insgesamt finden die Japaner eine gute Mischung aus langsamen und schnelleren Stücken. Eines dieser D-Zug Stücke ist The Reaper. Mit feinsten Harmonien ausgestattet, macht der Track Dismember aller Ehre. Alle vier Musiker sind mit viel Seele dabei und jenes macht auch das Album aus. Die Liebe zum schwedischen Old School Death Metal. Als weitere Anspieltipps um alte Jugenderinnerungen aufleben zu lassen empfehle ich den Midtempo-Brecher Eroded Mind und den Melo-Stampfer Lake Of Vein.
Fazit
Wenn die Jungs noch eigenständiger werden und noch prägendere Hooklines zeigen, bin ich davon überzeugt, dass wir demnächst eine der beste Death Metal Bands Asiens sehen werden. Frostvore zerfleischen mit Ihrem Frischling Drowned by Blood ein rohes Stück Fleisch ohne Messer und Gabel. Für alle Death Metal Anhänger sollte es ein Muss sein, diese Scheibe im Regal stehen zu haben. Ich werde jetzt wieder in alten Erinnerungen schwelgen und hinterlasse mal eben geschmeidige 8/10 für die Insulaner.
Line Up
Satoshi Fukuda – Gesang, Gitarre
Taro Ikemoto – Gitarre
Natsumi Yatabe – Bass
Shigenori Tamura – Schlagzeug
Tracklist
01. Abandoned
02. Blackfield
03. Path To Your Tomb
04. Extreme Cold Torture
05. Drowned By Blood
06. The Reaper
07. Eroded Mind
08. Lake Of Vein
09. Unholy Mountain
Links
Facebook Frostvore
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Video Interview – Rapture – Nachgefragt bei Christian Kraeter
Album Review – Existential Emptiness – Neverending Pain, Everlasting Sorrow
Kolumne – Quer durch die Playlist der letzten 20 Jahre