Friends Of Hell – Friends Of Hell – Album Review

Friends Of Hell – Friends Of Hell
Herkunft:
Griechenland
Release:
19.03.2022
Label: Rise Above Records
Dauer:
40:03
Genre:
Doom Metal / Okkult Metal


Es hält sich tapfer das Gerücht, dass früher alles besser war. Diese Denkweise könnte wohl auch der Grund sein, warum sich Tas Danazoglou, aktuell bei Satan’s Wrath und früher bei Electric Wizard, mit Albert Witchfinder, ex-Reverend Bizarre, an einen Tisch gesetzt hat, um sich musikalisch neu zu orientieren und mal richtig auszutoben.

Das Konzept ist klar eine Rückbesinnung auf fetten Doom der 1980er Jahre gespickt mit okkulten und schauerlichen Stories. Das alles wird gehüllt in einen brachialen, rohen Sound. Zwei weitere Mitstreiter waren im metallischen Bekanntenkreis schnell gefunden.

Das Label Rise Above Records war vom Material so entzückt, dass es gleich einen Deal über drei Alben in Aussicht stellte. Vor uns liegt nun das selbst betitelte Debüt und es ist an uns zu entscheiden, ob Friends Of Hell zündet oder sich der Deal bald in Wohlgefallen auflöst.

Lasst die Wölfe los!

Ab dem ersten Riff von Out With The Wolves ist klar, dass es hier nicht um Perfektion, sondern das Feeling geht. Der Opener ist eine stampfende Doom-Nummer, die von Riffs und Albert Witchfinders kräftiger Stimme getragen nach vorne abgeht. Zudem legt der Song gegen Ende noch mal richtig an Geschwindigkeit zu und ist einfach der perfekte Opener.

Auch am Folgenden Shadow Of The Impaler ist nichts neu erfunden, aber die Zutaten werden von den alten Meistern perfekt gemischt und blutig serviert. Freunde von Candlemass und Pentagram sind hier schon begeistert und bringen das Haupthaar zum Fliegen. Alle anderen können den Track HIER anhören.

Kalte Haut, blaue Lippen und schweißtreibende Riffs

Mein Highlight des Albums folgt mit dem morbiden Into My Coffin. Es tendiert musikalisch in Richtung Mercyful Fate und auch die Lyriks tragen den Spirit von King Diamond. Der Refrain beißt sich dann mit der flehenden Textzeile Come, Come Into My Coffin sofort im Gehörgang fest und erinnert von der Rhythmik an Come To The Sabbat von Black Widow.

Und so pendelt das Album zwischen dreckigen Heavy Nummern und bockstarken Doomwalzen. Besonders fallen noch der Titeltrack Friends Of Hell und das gruselige Belials Bell auf. Beide Songs haben das gewisse Etwas und eine stimmtechnisch perfekte Darbietung von Albert Witchfinder. Mal röhrt er, dann wieder erzählt er uns Schauermärchen. Schlussendlich leidet er, schon fast mit weinerlicher Stimme, beim Abschlusstrack Wallachia. Hier kommt noch zu Beginn die hypnotische Langsamkeit und dann die aufputschende Rhythmik, in der sich die Gitarre suhlt, dazu.


Fazit
Friends Of Hell doomen sich roh, blutig und makellos durch ihr Debüt. Hier spielen Meister der dunklen Tonkunst und zelebrieren schaurige Geschichten. Dem kann ich mich nicht entziehen und vergebe 9 / 10

Line Up
Albert Witchfinder – Gesang
Tas Danazoglou- Schlagzeug
Jondix – Gitarre
Taneli Jarva – Bass

Tracklist
01. Out With The Wolves
02. Shadow Of The Impaler
03. Into My Coffin
04. Gateless Gate
05. Friends Of Hell
06. Evil They Call Us
07. Orion’s Beast
08. Belial’s Bell
09. Wallachia

Links
Instagram Friends Of Hell


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Interview – Moonspell, Nachgefragt bei Pedro Paixao
Album Review – Kryptograf – The Eldorado Spell

Empfehlung der Redaktion – Beholder’s Cult – Doom Metal aus Brasilien

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 7 Average: 5]