Flame Dear Flame – Aegis – Album Review
Flame Dear Flame – Aegis
Herkunft: Deutschland
Release: 23.07.2021
Label: Eisenwald
Dauer: 45:10
Genre: Epic Doom Metal / Acoustic Folk
Das von einem spannenden Karmazid – Artwork gezierte Debüt – Opus Aegis der 2017 in Brunswick gegründeten Doom Metal Band Flame Dear Flame ist thematisch in zwei Kapitel unterteilt: dem aus drei Songs bestehendem The Millenial Heartbeat, das lyrisch die Genesis des Ozeans und die Urgewalt der Natur thematisiert, und den vier Songs von The Wolves and the Prioress, die die Geschichte eines wilden Kindes und einer weisen Priorin erzählen.
Akustikgitarren erklingen in The Millenial Heartbeat – Part I über einer düster wabernden Soundkulisse, dann setzen schleppende Drums und verzerrte Gitarrenakkorde ein, die erstklassiges Doom-Feeling verströmen. Wenn die kristallklaren Vocals von Sängerin Maren Lemke erklingen, bekommt man direkt Gänsehaut, so ergreifend und melodisch ist dieser Opener. Die Gitarrenmelodien sind wunderbar elegisch und schwelgerisch, in Verbindung mit den doomigen Riffs und den erstklassigen Gesangslinien ergibt sich eine spannende Mischung aus Fragilität, Melancholie und Epik.
Die Geburt des Weltenmeers
The Millenial Heartbeat – Part II greift die Stimmung des Openers auf, sägende Doom-Riffs wechseln sich mit ruhigeren Parts ab. Lemkes Stimme verzaubert erneut durch Klarheit und Eindringlichkeit und der Song bleibt durch einige Rhythmuswechsel spannend.
Den Abschluss des ersten Kapitels bildet The Millenial Heartbeat – Part III: Tosendes Meeresrauschen und verzerrte schwere Gitarren leiten den Song ein. Aber auch Akustikgitarren kommen wieder zum Einsatz und unter dem Gesang liegen schwere getragene Akkorde. Zum Ende des Songs wird das Tempo gesteigert mit an Melodic Black Metal erinnernden galoppierenden Riffs.
Von Wölfen und Menschen
Teil zwei des Albums beginnt mit The Wolves and the Prioress – Part I. Im Kontrast zu den ersten drei Songs geht es hier zu Beginn eher akustisch und folkig zu. Dennoch lässt der Song auch die elektrischen Gitarren nicht vermissen, die neben Riffs auch wieder sehr eingängige Melodien abliefern.
Part II lässt durchgehend die E-Gitarren erklingen, ein griffiges und kurzweiliges Stück mit fulminanten Melodiebögen. Folkig und auch ein wenig mittelalterlich geht es dann im, abgesehen von einem Solopart, fast ausschließlich akustischen Part III weiter. Ein Song, der eine gewisse Lagerfeuerromantik verströmt, und in dem Maren Lemke ein weiteres Mal mit ihrer zauberhaften Stimme punktet.
Der längste Song des Albums bildet auch gleich dessen Finale: in Part IV riffen die Gitarren auf interessant-vertrackte Weise, was dem Stück direkt eine gewisse Dramatik verleiht.
Atmosphärische Interludes mit sanfteren Gitarrenparts wechseln sich mit treibenden Doom-Riffs und hämmernden Drums ab. Der elfenhafte Gesang schwebt über dem Geschehen, und schlussendlich klingt der Song mit langsamen und traurigen Akustikgitarren aus.
Fazit
Flame Dear Flame liefern auf ihrem in zwei Akte geteilten Debüt Aegis eine vorzügliche Mischung aus Epic Doom Metal und Akustik-Folk ab. Sowohl der hervorragende Gesang als auch die tolle Gitarrenarbeit im Zusammenspiel mit einer treibenden Rhythmussektion überzeugen auf ganzer Linie. Chapeu! 8 / 10
Line Up
Maren Lemke – Gesang
David Kuri – Gitarre
Martin Skandera – Bass
Jan Franzen – Schlagzeug
Tracklist
01. The Millennial Heartbeat Part I
02. The Millennial Heartbeat Part II
03. The Millennial Heartbeat Part III
04. The Wolves and the Prioress Part I
05. The Wolves and the Prioress Part II
06. The Wolves and the Prioress Part III
07. The Wolves and the Prioress Part IV
Links
Facebook Flame Dear Flame
Bandcamp Flame Dear Flame
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Esquys – Instinct
Interview – Splendidula, Nachgefragt bei Kristien Cools
Album Review – Thy Catafalque – Vadak