Five Finger Death Punch – F8 – Neuanfang – Album Review

Five Finger Death Punch – F8
Herkunft:
Kalifornien/USA
Release:
28.02.2020
Label:
Better Noise Music/Sony
Dauer: 55:24
Genre:
Modern Metal


Das Flagschiff einer der hoffungsvollsten Erben auf den Thron der Megaacts im Metal Zirkus war 2015 gehörig ins Schlingern geraten. Frontmann Ivan Moody musste sich seiner Alkoholsucht stellen und kehrt nun gestärkt mit seinen Bandkollegen aus dieser Krise zurück, um erneut Ansprüche auf diesen Thron zu stellen. Die Zahl 8 symbolisiert dabei die neu gewonnene Harmonie innerhalb der Band und steht damit sinnbildlich für das achte Album von Five Finger Death Punch.
In einer Zeit von stetig rückläufigen Albumverkäufen gehört die 2005 in Sacramento, Kalifornien, gegründeten Band heutzutage zu den Schwergewichten der Musikindustrie. Das bezeugen Millionen verkaufter Alben weltweit, zwei Grammy-Nominierungen, vier Platin-, sechs Goldauszeichnungen, Headliner-Auftritte bei den größten Festivals der Welt, eine loyale Fanbasis, die ihresgleichen sucht, drei Milliarden Streams, zwei Milliarden Video Views, 22 Top 10-Singles, Platz Eins-Platzierung für das letzte Werk And Justice For None (2018) in den Albumcharts Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Aktuell belegt das Quintett nach Metallica und AC/DC Platz 3 der umsatzstärksten Hard Rock-Acts weltweit (gemessen am Gesamtkonsum von Streaming und Digital Sales).

Das kurze, titelgebende Instrumental F8 baut die Spannung zum Einstieg in den Opener Inside Out gekonnt auf. Das Stück kennt man inzwischen durch Radio Airplay, dem dazugehörigen Video und den Konzerten. Ein typischer 5FDP Kracher, nicht allzu hart, mit einem unwiderstehlich eingängigen Refrain versehen, setzt sich Ivan Moody thematisch hier unverhohlen mit dem Kampf gegen seine hochprozentigen Dämonen auseinander.
Rhythmisch sehr modern brettert Full Circle marschierend nach vorne, der Gesang ist mal agro, dann löst ein melodischer Part die angestaute Aggressivität auf. Living The Dream gibt sich insgesamt handzahmer und hymnischer.
A Little Bit Off zeigt eine völlig andere Seite, mit akustischen Gitarren und großem Mitsingfaktor präsentiert sich der Sänger hier völlig relaxt. Auf Bottom Of The Top regiert aber wieder typisches 5FDP Kraftfutter, mit wechselnder Laut- und Leise-Dynamik. Auf To Be Alone finden sich frische musikalische Ansätze mit moderneren, tiefer gestimmten Gitarren, rhythmischeren Gesangslinien und weniger die brachiale Brechstange, die man in der Vergangenheit von den Kaliforniern in der Regel gewohnt war. Obwohl die 5FDP DNA mit ihren fetten Grooves auf Mother May I (Tic Toc) deutlich zu hören ist, kann auch man hier ein moderneres Klangbild nicht von der Hand weisen.

Großes Gefühlskino gibt es auf der Gänsehautballade Darkness Settles In, die dermaßen eindringlich von Ivan Moody vorgetragen wird, dass ich die tausend gezückten Feuerzeuge in den Arenen dieser Welt förmlich vor meinem geistigen Auge sehe. Die kurze, knackige Kampfansage This Is War holt einen danach unvermittelt wieder auf den Boden zurück. Leave It All Behind reiht sich in die Songs mit modernerem, aufgeräumterem Songaufbau ein.
Der Refrain steht im Mittelpunkt und  setzt sich schon nach wenigen Umdrehungen fest. Auf Scar Tissue dürfen Rhythmusgitarrist Zoltan Bathory, Leadgitarrist Jason Hook, Bassist Chris Kael sowie der 2019 neu hinzugestoßene Schlagzeuger Charlie Engen wieder im Stakkatorhythmus nach vorne marschieren und ein eher standardmäßiges Stück abliefern.
Den offiziellen Teil beendet Brighter Side Of Grey mit ruhigeren, nachdenklicheren Tönen, die jedem noch so hartgesottenen Banger unter die Haut gehen dürften. In der Bonusrunde bekommt man neben zwei weiteren Kloppern Making Monsters und Death Punch Therapy noch Inside Out in der Radio Edition spendiert.


Fazit:
Nach dem etwas uninspirierten And Justice For None Album haben 5FDP mit F8 wieder die Kurve bekommen und ein abwechslungsreiches, frisches Album vorgelegt, das zwar nicht an Referenzalben wie Wrong Side Of…. und Got Your Sixx herankommt, aber über weite Strecken überzeugen kann. Ivan Moody hört man die neu gewonnene Energie deutlich an, er gehört zu den charismatischsten Frontmännern der neuen Generation. Meine Anspieltipps sind neben klassischem Stoff der Marke Inside Out die coole Alternative-Rocknummer A Little Bit Of  und die Gänsehautballade Darkness Settles In ….ich bin einfach ein alter Schmuserocker! In der Wertung ergibt das für mich 8/10.

Line Up:
Ivan Moody -Gesang
Zoltan Bathory –Rhythmusgitarre
Jason Hook –Leadgitarre
Chris Kael –Bass
Charlie Engen –Schlagzeug

Tracklist:
1.F8
2.Inside Out
3.FullCircle
4.Living The Dream
5.A Little Bit Off
6.Bottom Of The Top
7.To Be Alone
8.Mother May I (Tic Toc)
9.Darkness Settles In
10.This Is War
11.Leave It All Behind
12.Scar Tissue
13.BrighterSide Of Grey
14.Making Monsters (Bonus Track)
15.Death Punch Therapy (Bonus Track)
16.Inside Out (Radio Edit) (Bonus Track)

Links:
Kauflink 5FDP
Facebook 5FDP

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 8 Average: 4.9]