Erebe – Aeon – Album Review

Erebe – Aeon
Herkunft:
Frankreich
Release:
22.04.2022
Label: Silent Future Recordings
Dauer:
39:50
Genre:
Post Metal / Progressive Metal


Erebe-Band
Foto Credit: Amaury P Gallet

Erebe sind eine Band aus dem Westen Frankreichs, die unterschiedliche Genres miteinander kombiniert. Ihr Sound reicht von zeitgenössischer Musik über Ambient-Elektronik und Shoegaze bis hin zu extremem Metal.

Kein Wunder, denn Haupt-Songwriter und Gitarrist Augustin Braud ist nebenher auch noch ein preisgekrönter Komponist. Das Album bewegt sich nach eigener Aussage irgendwo zwischen Opeth, The Ocean, Karnivool und Katatonia. Kurz gesagt: Solche Musik kann man nicht beschreiben, sondern muss sie einfach anhören. Also: Boxen an, Welt aus.

Träumerisch und geradlinig

Die Songs auf Aeon wechseln spielerisch zwischen träumerischen Klanglandschaften und geradlinigen Passagen. Als Basis des Sounds dienen einerseits tonnenschwere und präzise, in Teilen Djent-artige Gitarrenriffs. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen dieser Wucht elektronische Klangelemente und vor allem der emotionale, großteils klar vorgetragene Gesang gegenüber. Dazwischen werden auch gelegentlich dissonante Melodien eingebaut.

Der Sound von Erebe fordert dem Hörer also einiges ab, aber dennoch ist er nicht anstrengend. Im Gegenteil, durch das komplexe und dennoch nicht verkopfte Songwriting bleibt die Aufmerksamkeit des Hörers automatisch bei der Musik kleben. Ähnlich, wie es bei einem guten Film der Fall ist.

Emotional-musikalischer Malkasten

Neben dem musikalischen Spektrum bedienen die Franzosen auch beinahe die gesamte Palette an Emotionen, die ihnen zur Verfügung steht. Von klaren Gefühlen wie Wut und Melancholie bis hin zu einem generellen Wohlbefinden, aber auch einem suspekten Gefühl des Unwohlseins – wer sich auf Aeon einlassen kann, der erlebt eine interessante Achterbahnfahrt.

Der Song Replicate zählt zu den eingängigsten Nummern des Albums. Hier kehren Erebe vor allem ihren Shoegaze-Einfluss heraus, wie du HIER selbst hören kannst. Dem stehen treibende Songs mit elektronischen Einflüssen und dröhnendem Bass gegenüber, beispielsweise Drowned. Das Lied erinnert ein wenig an Porcupine Tree, den Beweis gibt’s HIER. Bei all den Facetten auf dem Album ist es nicht weiter überraschend, dass das finale The Collector die 10-Minuten-Marke überschreitet und dem Sound noch ein paar Death-Doom-Elemente hinzufügt.

Die knapp 40 Minuten des Albums fordern uneingeschränkte und 100%ige Aufmerksamkeit, was nicht jeden Metal-Fan ansprechen dürfte. Wer den nötigen Fokus aber mitbringen kann, der wird reich belohnt werden und bei jedem Durchlauf etwas Neues im vielschichtigen Sound von Erebe entdecken.


Fazit
Aeon ist eine Post-metallische Zwiebel – extrem vielschichtig sowie kompakt und feinhäutig zugleich. Erebe liefern uns hier ein Album voller Emotionen, das zeitgleich zum aufmerksamen Anhören, aber auch zum Träumen einlädt. Starke Leistung, die mit 8,5 / 10 in die Grande Nation belohnt wird.

Line Up
Augustin Braud – Gitarre
Weitere Mitglieder unbekannt

Tracklist
01. Structures
02. Drowned
03. Solid Sky
04. Replicate
05. Sun Leak
06. Moult into the Earth
07. The Collector

Links
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