Enter Shikari – Nothing Is True & Everything Is Possible – Grellbunt – Album Review

Enter Shikari – Nothing Is True & Everything Is Possible
Herkunft:
St Albans / UK
Release:
17.04.20
Label:
So Recordings / The Orchard
Dauer:
43:50
Genre:
Electronic / Drum’n’Bass / Alternative Rock


Drei Jahre sind nun seit The Spark vergangen, und die seit 2003 bestehenden Enter Shakiri knüpfen dort an, wo sie anno 2017 den Faden abgelassen haben. Auch auf ihrem neuen Album Nothing is True & Everything Is Possible kreuzen sich Pop, Alternative Rock und Post-Punk, gewürzt mit Drum’n’Bass Beats.

Schon der Opener The Great Unknown startet mit elektronischen Beats, grummeliger Gitarre und sehr eingängiger Melodieführung. Bei Enter Skikari haben gerade die eingängigen Songs oft Mitgröllcharakter, was hier aber wohltuend vermieden wird. Ein guter Einstieg ins Album. Crossing The Rubicon kommt dem schon näher, die Popiness wird hier deutlicher und die Into-the-Face Melodik braucht einen Moment der Gewöhnung, entwickelt aber schnell Ohrwurmcharakter.

Das als Single ausgekoppelte The Dreamer’s Hotel, HIER das Video,  ist als solche gut gewählt, fräst es sich im Refrain gnadenlos in den Gehörgang und bietet nicht ganz gewöhnliche Beats sowie ein gehöriges Maß Post-Punk Attitüde. Das zweiteilige Waltzing Off The Face Of The Earth, hier das Crescendo, wiegt nomen est omen im 3/4 Takt und kommt mit ungewöhnlicher Instrumentierung um die Ecke.
Neben der Elektronik sind hier Blasintrumente am Start und der Sänger Rou Reynolds phrasiert seine Gedanken zum alltäglichen Wahnsinn. Das folgende Modern Living sowie das ausklingende Hauptthema zeigen die typische Songstruktur und eine sehr ausgeprägte Eingängkeit. The Pressure’s On hat mal wieder ungewöhnliche Beats, ist ein wenig entspannter im Sound und kann auch durch rockige Einsätze sehr überzeugen. Einer meiner Favoriten auf diesem Album. T.I.N.A. ist sicherlich der Song aus Nothing is True & Everything Is Possible, der am stärksten Richtung Drum’n’Bass zeigt, an sich sehr gut gemacht ist, dessen stampfenden Beats aber sicherlich gewöhnungsbedürftig sind.

Dem wird Elegy for Exinction entgegengestellt, das mit dem Prager Symphonieorchester aufgenommen wurde und einen krassen Gegensatz zum bisherigen Geschehen darstellt. Sehr klassisch und organisch konstruiert, passt es sehr gut zur Thematik der Widersprüche und Paradoxien. Das zweiteilige Marionettes ist wieder elektronisch gehalten, ist melodisch interessant gemacht und epischer im Aufbau als so manch andere Songs auf dem Album. Satellites** beginnt mit Orchester, bevor wieder Drum’n’Beats und Autotune angesagt sind und eine wohlbekannte Melodieseeligkeit auf den Hörer einströmt. Für The King gilt ähnliches, nur ohne Orchestereinstieg. Das Album schließt mit dem zweiten Teil von Waltzing Off The Face Of The Earth sehr orchestral und un-elektronisch.


Fazit
Wie zu erwarten, bieten Enter Shikari eine wilde und bunte Mischung an, Orchestrales steht neben Power-Pop und Post-Punk, und getragene werden von wütenden Momenten abgelöst. Im Kontext des Themas von Widersprüchen und Alltagswahnsinn Sinn ergebend, ist es für den Hörer eine Achterbahnfahrt. Für mich gibt es viele packende Momente und sehr viel Spielfreude, einiges ist mir allerdings zu plakativ gehalten.
Daher vergebe ich 7.5/10.

Line Up
Chris Batten – Bass
Rob Rolfe – Schlagzeug
Rory Clewlow – Gitarre
Roughton ‚Rou‘ Reynolds – Gesang, Lyrics, Produktion

Tracklist
01. The Great Unknown
02. Crossing The Rubicon
03. The Dreamer’s Hotel
04. Waltzing off the Face of the Earth (I. Crescendo)
05. Modern living….
06. Apocaholics Anonymous (main theme in B minor)
07. The Pressure’s On.
08. Reprise 3
09. T.I.N.A.
10. Elegy For Extinction
11. Marionettes (I. The Discovery of Strings)
12. Marionettes (II. The Ascent)
13. Satellites* *
14. The King
15. Waltzing off the Face of the Earth (II. Piangevole)

Links:
Facebook Enter Shikari
Webseite Enter Shikari

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