Enigma Experience – Question Mark – Album Review
Enigma Experience – Question Mark
Herkunft: Schweden / Norwegen
Release: 13.11.2020
Label: Fuzzorama Records
Dauer: 47:33
Genre: Stoner Rock
Bei Enigma Experience handelt es sich um eine neue Band, die von Truckfighters Gitarrist Niklas, Mr.Dango, Källgren und dem ehemaligen Truckfighters / Witchcraft-Schlagzeuger Oscar, Pezo, Johansson gegründet wurde. Mit von der Partie ist außerdem der Ex-Motorfinger und aktuelle Breed Sänger Maurice Adams.
Dieser überzeugte die beiden mit seiner großartigen Rockstimme, die an die Helden der 1990er Jahre erinnert. Källgren ist auch der Mann, der das Album produziert hat und neben dem Background Gesang auch für Mix und Mastering auf Question Mark verantwortlich ist. Mit dem schwedischen Stoner Rock Spezialisten Fuzzorama Records hat die Band für ihr Debüt einen perfekten Partner gefunden.
Lass dich vom Fuzz – Fueled – Sound davontragen
Mit dem über zehnminütigen Opener Realityline startet das Trio in das Album. Der warme Sound der Scheibe nimmt mich gleich gefangen. Zunächst werden bei mir Assoziationen zu Tool durch den leicht psychedelischen Sound geweckt. Ab der Mitte des Songs wird das Tempo aber immer weiter angezogen und der Track saugt dadurch eine förmlich unbändige Energie auf, die sich kurz vor dem Ende entladen muss, um dann zur anfänglichen Ruhe zurückzukehren. Bei Lonewolf steht Källgrens typischer Fuzz-Fueled-Sound mit der tief gestimmten Gitarre und dem extrem brummigen Basssound im Mittelpunkt. Die stimmliche Nähe von Sänger Maurice Adams zu Chris Cornell ist hier schon deutlich zu hören, passt aber perfekt und ist eher positiv zu bewerten. Überzeugt euch HIER im Video der Singleauskopplung davon.
Die perfekte Nummer zum Träumen und einfach von allen Sorgen der Welt los zu lassen ist Mighty Mind. Man möchte einfach nur auf einer Wiese liegen und die Wolken beim Vorüberziehen beobachten. Ein tonnenschwerer Doomhammer bahnt sich mit Corruption danach seinen Weg. Black Sabbath und Soundgarden lassen auf dem eruptiven Brocken freundlich grüßen. Equilibrium erzeugt eine unbeschwerte, geradezu leichte Stimmung, obwohl auch hier der knarzige Gitarrensound vom Meister allgegenwärtig ist. Der langgezogene Ton am Ende des Songs von Maurice Adams ist mehr als nur eine dezente Verbeugung vor dem verstorbenen Soundgarden Sänger.
Ein Wechselbad der Gefühle
Mit einer leisen, folkigen Note beginnt In My Mind My Secret Place, bevor wie aus dem Nichts ein zäher Lavastrom aus doomigen Slomo-Sounds das Szenario schlagartig verändert und ein Wechselbad der Gefühle erzeugt. Das kurze, jazzige Instrumental The Z kann man nutzen, um sich ein frisches Kaltgetränk aus dem Kühlschrank zu holen. Denn mit der letzten Nummer The Zone bekommt man eine weitere Dosis vom stark Seattle Grunge geschwängerten Sound vor den Bug geknallt. Der Song zelebriert den basslastigen Stoner Doom Rock der Band in einer gut siebenminütigen Soundorgie.
Fazit
Aus dem Stand haben Enigma Experience mit ihrem Debütalbum ein hochkarätiges, spannungsgeladenes Album abgeliefert. Der Titel müsste eigentlich Exclamation Mark lauten, denn ein Question Mark hat das Trio bei mir absolut nicht hinterlassen. Eine hochverdiente 9 / 10 für diesen Knaller im langsam ausklingenden Jahr.
Line Up
Nikla Källgren – Gitarre, Bass, Hintergrund Gesang
Oskar Johannon – Schlagzeug
Maurice Adams – Gesang
Tracklist
01. Realityline
02. Lonewolf
03. Mighty Mind
04. Corruption
05. Equilibrium
06. In My Mind My Secret Place
07. The Z
08. The Zone
Links
Facebook Enigma Experience
Webseite Enigma Experience
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Mr. Bison – Seaward
Kolumne – Quer durch die Playlist der letzten 20 Jahre, Slipknot Iowa
Album Review – White Dog – White Dog