Emerald Sun – Kingdom Of Gods – Album Review
Emerald Sun – Kingdom Of Gods
Herkunft: Thessaloniki / Griechenland
Release: 28.01.2022
Label: El Puerto Records
Dauer: 44:47
Genre: Power Metal / Heavy Metal
Die Griechen von Emerald Sun haben sich noch im alten Jahrtausend gegründet und bringen seit ihrem ersten Release 2005 alle drei bis vier Jahre ein Album raus. Das jetzt erscheinende Kingdom Of Gods ist ihr fünftes Studioalbum und wohl auch das reifste Werk der Band.
Geboten werden zehn perfekt produzierte Nummern, die episch angehaucht auf Heavy Metal basieren, aber in erster Linie leidenschaftlicher Power Metal sind.
Das göttliche Königreich im Check
Das Album startet nicht mit einem Riff, sondern mit einem orchestralem Männergesang, der uns gleich mal das musikalische Thema von Book of Genesis mit auf den Weg gibt. Doch dann geht die Post ab. Große, pompöse Melodiebögen gepaart mit Gitarren und deren Solos, werden von vorwärts drängenden Rhythmen ergänzt. Daß das Ganze nicht zu zuckersüß gerät, dafür sorgt Stelios Tsakiridis. Seine Stimme wird durch die perfekte Produktion von Marcos Rodriguez dominant abgebildet. Der Gesang klingt manchmal nasal, oft melodiös, aber auch mal knarzig. Ein Organ, was man im Kopf und Ohr behält und damit wichtiges Trademark der Band.
Emerald Sun sparen nicht an Geschwindigkeiten und Melodien. Auffällig sind neben der Stimme des Frontmanns auch ein richtig gut abgebildeter Bass, der dem ganzen eine Würze à la Manowar gibt. Aber es gibt noch andere musikalische Assoziationen. So werden Freunde von Hammerfall und Helloween bei Heroes On The Rise und Legions Of Doom auf ihre Kosten kommen. Deutliche Anklänge an teutonischen Heavy Metal kann man auch entdecken. Ich jedenfalls bekomme beim Refrain von Hellbound Assoziationen an Accept. Ob ich richtig oder falsch liege, dass könnt ihr euch HIER selber anhören.
Zwischen Metal und Feuerzeug
Trotzdem die großen Melodiebögen auf dem Album nirgends abreißen, ist doch ein Wandel im Laufe des Albums erkennbar. Gaia (The End Of Innocence) dreht in Sachen Geschwindigkeit noch mal richtig auf und wirft mit genialen Gitarrensolos um sich.
Emerald Sun gehen das erste Mal beim Titeltrack Kingdom Of Gods vom Gas. Midtempo trifft pompöse Chöre im Refrain und zaubert so eine geniale, wenn auch nicht ganz klischeefreie Halbballade. Zurück auf den Boden des Heavy Metal bringt uns Raise Hell, das ohne die großen Chöre auskommt und richtig rockt. Der geile Bass von Fotis Toumanidis wird zusammen mit der wandelbaren Stimme des Frontmanns zum Schlüsselerlebnis bei The Hunter.
Der Rest der Band kommt nicht zu kurz. Die Drums sind eine stetig treibende Kraft, während die Gitarren zwar präsent sind, aber nur zum Solo deutlich vor den Vorhang treten. Nicht unerwähnt sollte man die Keyboardarbeit lassen. Zwar hat die Band in den Credits niemanden namentlich erwähnt, doch die gewobenen melodischen Teppiche sind ein wichtiger Bestandteil des epischen Gesamtkonzepts.
Noch einmal in Richtung Hammerfall geht es bei der Mitsingnummer We Will Die On Our Feeds. Danach kommt bei Where Warriors Belong zur klassischen Gitarre Lagerfeueratmosphäre auf bevor der Refrain in den 3/4 Takt wechselt und Schunkelstimmung aufkommt. Vielleicht ist der Track beim ersten Hören zu süß geraten, aber ich garantiere euch, dass er noch eine Stunde nach dem Verklingen des Albums in eurem Ohr sitzt. Where Warriors Belong wird definitiv auch ein Highlight auf Konzerten. Die harten Männer werden glücklich singen, schunkeln und die Feuerzeuge dazu schwenken.
Fazit
Emerald Sun haben sich mit Kingdom Of Gods selbst übertroffen und ein starkes Album abgeliefert. Das Konzept aus Geschwindigkeit, epischen Chören, klassischen Metalgitarren wird durch zwei zuckersüße Halbballaden ergänzt. Diese nahezu makellose Leistung verdient eine 8,5 / 10
Line Up
Stelios Tsakiridis – Gesang
Fotis Toumanidis – Bass
Teo Savage – Gitarre
Pavlos Georgiadis – Gitarre
Nick Kaklanis – Schlagzeug
Tracklist
01. Book Of Genesis
02. Heroes On The Rise
03. Hellbound
04. Legions Of Doom
05. Gaia (The End Of Innocence)
06. Kingdom Of Gods
07. Raise Hell
08. The Hunter
09. We Will Die On Our Feet
10. Where Warriors Belong
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