Ellende – Todbringerin – Album Review
Ellende – Todbringerin
Herkunft: Österreich
Release: 30.08.2024
Label: AOP Records
Dauer: 50:20
Genre: Atmosphärischer Black Metal / Avantgarde Metal
Es gibt einige, die das zweite Album Todbringer der Österreicher als ihr bestes sehen. Für mich spiegelte dieses Werk genau die Essenz dessen, was diese Band ausmacht. Es vereint melancholische Atmosphäre und unverwüstlichen Black Metal. Das Album ist 2016 bei Talheim Records erschienen, dem die Lizenzen der Band nicht mehr vorliegen. Nun entschied L.G. die Platte nochmal neu zu arrangieren und den Todbringer in Todbringerin umzutaufen.
Der Tod ist eine „Sie“
Jeder der Todbringer kennt, muss sich unbedingt auch mit Todbringerin beschäftigen. Es ist nicht nur eine reine Neuaufnahme eines überragenden Werks, es ist für mich ein komplett neues Album geworden, welches die noch mehr Qualität aus den einzelnen Songs herauskitzelt. Merkmale, die sofort in den Gehörgang gehen, ist die satte und volle Produktion. Ebenso die musikalische Reife von L.G. und Sessionschlagzeuger P.F., die sich in der technischen Versiertheit erkennbar zeigt.
Mühelose Verbesserung
Nehmen wir zum Beispiel Verehrung: Hier setzen die Jungs mehr auf eine bedrückende Stimmung, in dem Sie die Geschwindigkeit des Songs reduzieren und ihn durch spielerische Finesse aufwerten. In meinen Augen hinterlässt er so noch mehr Wirkung, weil die doom-lastigen Parts eine besondere Atmosphäre erzeugt. Als nächstes muss ich unbedingt das Epos Scherben erwähnen. Sind es auf dem 2016er Album volle 16 Minuten, die einen vollständig mitreißen, kann sich der Hörer nun auf zwei überragende Tracks Scherben I und Scherben II freuen, die nochmal die musikalische Weiterentwicklung Ellendes aufzeigen.
Alte Besen kehren gut
Um es auf Punkt zu bringen: Im ersten Teil wird der sphärische Post Black Metal eingeläutet, der zweite Teil überzeugt mit schon jazz-lastigen Momenten und der aufreizenden Art mit der Songgeschwindigkeit zu spielen. Durch die sattere und vollere Produktion, die in der Klangschmiede veredelt worden ist, kommen die Songs und insbesondere der Scherben-Epos noch intensiver zur Geltung. Von daher kann ich die Fans von Todbringer beruhigen. Im Endeffekt hat dieses Album ein schönes Upgrade erhalten.
Fazit
Ellende können wohl auch Neuproduktionen. Wer das Album von 2016 nicht besitzt, kann sich jetzt Todbringerin zulegen uns sich von den einem prachtvollen Werk beeindrucken lassen; wer das Album schon sein eigen nennt, von der jetzigen Produktion und der kleinen neuen Interpretation der Songs berührt sein. Von mir gibt es für dieses Stück österreichisches Post Black Metal Geschichte satte 9 / 10
Line Up
L.G. – Alle Intrumente
P.F. – Studioschlagzeug
Tracklist
01. Am Sterbebett der Zeit
02. Ballade auf den Tod
03. Verehrung
04. Scherben Teil I
05. Scherben Teil II
06. Versprochen…
07. Verachtung
08. Am Ende stirbst du allein
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