Electric Poison – Live Wire – Album Review

Electric Poison – Live Wire
Herkunft:
Salvador / Brasilien
Release:
06.05.2020
Label: Doc Gator Records
Dauer:
39:31 
Genre:
Heavy Metal


Täglich veröffentlichen bekannte und noch unbekannte Bands neue Alben und das nicht nur in Deutschland oder Europa, sondern weltweit. So verliert man trotz Interesses schnell den Überblick und manche Perle rutscht ungehört durch die Finger. Zum Glück gibt es immer wieder kompetente Metalfans, die solche kleinen Überraschungen auffangen und uns zu Gehör bringen. In diesem Fall haben Doc Gator Records den richtigen Riecher bewiesen und bringen die Brasilianer Electric Poison dem europäischen Publikum näher.

Für Electric Poison ist es der erste volle Longplayer, abgesehen von einer selbst veröffentlichten 2-Track EP aus dem Jahre 2015 und einer digitalen Vorabsingle in 2019. Das Album Live Wire wurde bereits letztes Jahr durch Classic Metal Records in Brasilien veröffentlicht und wird nun auf Vinyl und CD, mit Bonustracks aufgestockt, auf dieser Seite des Atlantiks veröffentlicht. Stilistisch spielen die Brasilianer klassischen Heavy/Speed Metal und machen dabei keine Versuche, ihre 1980er Jahre Vorbilder zu verbergen oder gar zu verbessern.

Ein kurzes Intro und die Jungs starten mit der Speedgranate Fast Way To Hell. Die Singstimme ist charismatisch, die Geschwindigkeit schwindelerregend und der Refrain ist zum Mitgrölen geeignet. Gitarren eröffnen Desert Nights, HIER zu hören, das im gemäßigtem Tempo daher kommt, bevor der Motor angeworfen wird und es mit Running Like A Beast wieder auf die Speedstrecke geht. Die Gitarrenarbeit weist hier, wie auch beim Titeltrack Live Wire, eine hörbare Nähe zu Iron Maiden auf. You Better Hide befindet sich musikalisch im Fahrwasser von Judas Priest und man sieht vor dem geistigen Auge die Gitarristen im Takt ihre Äxte schwingen.

Viel Training für das Genick gibt es bei Songs wie Dynamite, Death Row oder der Abrissbirne Burn The Town, das seinem Namen alle Ehre macht und mit unheimlicher Geschwindigkeit losbricht, uns im Mittelteil etwas Zeit zum Verschnaufen und Fäuste schütteln gibt, um danach wieder alles in Grund und Boden zu spielen. Das mir vorliegende Album endet mit Voices From Beyondes ist natürlich keine Ballade, sondern ein solider Midtemo-Rocker. Mit Evil Possession gibt noch die 2015 veröffentlichte Single als Bonus Track, auf der CD Pressung steht mit Heavy Metal Insanity ein weiterer Bonussong.


Mein Fazit:
Für Freunde des traditionellen Heavy und Speed Metal ist Live Wire ein Muss. Das Album ist eine kompromisslose Weiterführung des 1980er-Jahre-Feelings im Sinne von Maiden, Priest, Exiter und Running Wild. Ich kann daran nichts Verwerfliches finden, denn alles klingt frisch, authentisch und ist mit Herz und Können umgesetzt. Überzeugen könnt ihr euch hiervon beim Track Desert Night, zu dem es ein gelungenes Lyric Video gibt, das von Against Evil Frontmann Siri Siris Poduktionsfirma Into The Lens hervorragend in Szene gesetzt wurde. Die Bonustracks auf Vinyl und CD machen das ganze für Sammler noch interessanter. Was werden uns die Jungs erst auf dem nächsten Album präsentieren? Die Messlatte liegt mit 9/10 hoch!


Line Up
Thauan Rodrigo – Gesang
Valter Musael – Gitarre
Leo Kim – Gitarre
Rodrigo Araújo – Bass
Renato Leal – Drums

Tracklist
1. Intro
2. Fast Way To Hell
3. Desert Nights
4. Running Like A Beast
5. You Better Hide
6. Live Wire
7. Burn The Town
8. Dynamite
9. Death Row
10. Voices From Beyond
11. Evil Possession (Bonus Track)
12. Heavy Metal Insanity (Bonus Track nur auf CD)

Links:
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