Eddie & The Wolves – Tasty Sin – Album Review

Eddie & The Wolves – Tasty Sin
Herkunft: Derby / UK
Release: 13.09.2024
Label: Revolver Records
Dauer: 31:42
Genre: Blues Rock


Foto Credit: Rob Rutley

Für Eddie & The Wolves ist Tasty Sin nach dem Debütalbum War von 2021 das zweite Album. Die Britten bieten uns eine kraftvolle Mischung aus klassischem Rock und Bluesrock. Als Triebkraft hinter der Band steht das Ehepaar Eddie und Char Saffell, welches die Songs schreibt und spielt. Als besondere Würze ergänzen sich die Beiden beim Gesangspart. So klingt Tasty Sin von Anfang an sehr pluralistisch in seiner Darbietung.

Blues ist ja nicht nur einfach eine Musikrichtung, sondern ist geschaffen um Gefühle und Stimmungen zu vermitteln. Aufgrund persönlicher Verluste, die Eddie hart getroffen haben, sind die Texte von Emotionen und ernsthaften Themen durchzogen. Deshalb ist Tasty Sin auch kein oberflächliches Album geworden, sondern ein kraftvolles Powerpaket weit weg von Klischees.

Das Konglomerat aus alt und jung

Bevor wir ins Detail gehen gibt es als Grundlage des Reviews den perfekten rockenden Opener vorab HIER zum Anhören. Das eröffnende und etwas old-style wirkende Keyboard führt uns in die falsche Richtung, denn wenn Riff und Rhythmusgruppe einsetzen, dann hebt uns The Devil’s Wrong, But Not To Blame sofort aus den Sitzen. Das Album hat Anklänge an die 1970er Jahre, die durch den Sound des Keyboards zum Beispiel genährt werden. Doch der frisch rockende Charakter und der druckvolle Klang der Produktion entstauben Tasty Sin komplett.

Ein wichtiges Trademark der Band ist Eddies Stimme. Sie erinnert von der Klangfarbe her an Steven Tyler von Aerosmith. Eddie singt auch den folgenden Titeltrack, der uns stampfend und trotzdem beschwingt mitreißt. Was dem Song etwas Besonderes gibt sind die Soloeinlagen des Schlagzeugs und das kurze, aber wunderschöne Gitarrensolo.

Danach tritt Eddie in den Background und überlässt seiner Frau Char das Mikro. Voodoo wirkt simple und geht sofort ins Ohr und Bein. Etwas bluesiger, vom stampfenden Riff angetrieben und von der Grundfarbe her dunkler tönen Blood Runs Cold und A Different Kinda Girl. Besonders beim letzten Song lohnt es sich auf die schöne Rhythmusarbeit zu achten und zum Beispiel der feinen Basslinie zu lauschen.

Stilwechsel und Wellen von Emotionen

Mit One Night wird ein Stilwechsel eingeleitet. Es geht nun in Richtung klassisches Mann-Frau-Thema. Die Musik klingt gedämpfter und das Ehepaar umspielt sich am Mikrofon. Was kann der Höhepunkt der Ekstase sein? Natürlich, es ist das kurze packende Gitarrensolo, was die übersprudelnden Emotionen des Paares perfekt widerspiegelt.

Das Album ist zweigeteilt. Der lautere und rockende erste Teil verliert sich ab One Night in Emotionen. Auch das anschließende Nothing’s Gonna Stop Us Now ist eine Herzenssache, die wir trotz des Gitarrensolos einfach als sogenannter Klammerblues vertanzen würden. Ein Hauch Country Music weht durch und einzelne Pianoklänge wirken wie Wassertropfen auf schweißnasser Haut.

Die Rückkehr zu Kraft und Blues

Doch Nacht bedeutet nicht nur Liebesspiel, sondern auch den Hintern hoch zu bekommen und einfach losgehen, um etwas zu erleben. Come Out With Me Tonight verkörpert das perfekt. Beschwingt und nicht mehr so emotional wie die Vorgänger nimmt es uns mit auf Reise in eine warme Sommernacht.

Der Bogen auf dem Album zum Beginn schließt sich perfekt mit Crawling. Der Bluesrock ist dunkel eingefärbt, die Band ackert und powert an allen Instrumenten, wie man HIER hören kann. Dazu tönt Eddies beeindruckende Stimme und wird von seiner Frau im Songverlauf abgelöst. Ein schönes Gitarrensolo rundet alles noch einmal ab und dann endet der zweite Streich von Eddie & The Wolves. Leider ist das Album mit nur neun Songs und zweiunddreißig Minuten recht kurz ausgefallen. Da bleibt nur Tasty Sin wieder von vorne anhören.


Fazit
Eddie & The Wolves liefern auf Album Nummer zwei kraftvollen bluesbasierten Rock ab. Die Riffs braten und das Stimmenspiel zwischen Eddie und seiner Frau prägt das Album. Eingerahmt in die riffbestimmte und mit Solos gespickte Mucke, warten auch ein paar emotionaler und leisere Songs. Von der Liebe geschrieben und für die Seele gemacht, bremsen sie ein bisschen die mitreißende Power von Tasty Sin aus. 8 / 10

Line Up
Edd Saffell – Gesang, Gitarre, Synthesizer
Char Saffell – Gesang, Percussion, Synthesizer
Ben Gaines – Schlagzeug, Percussion
Cain Paisley – Gitarre
Joe Griffiths – Bass

Tracklist
01. The Devil’s Wrong, but Not to Blame
02. Tasty Sin
03. Voodoo
04. Blood Runs Cold
05. A Different Kinda Girl
06. One Night
07. Nothing’s Gonna Stop Us Now
08. Come Out With Me Tonight
09. Crawling

Links
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