Dymytry – Revolt – Album Review
Dymytry – Revolt
Herkunft: Tschechien
Release: 14.01.2021
Label: AFM Records
Dauer: 48:17
Genre: Nu Metal / Alternative Metal / Psy-Core
Dymytry sind in ihrer tschechischen Heimat seit Jahren erfolgreich in der Metal-Szene unterwegs. Nach mehr als 1000 gespielten Konzerten und fünf Studioalben hat die Band nun beschlossen, auch im Ausland Akzente zu setzen.
Aus diesem Grund haben die Musiker sich zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden. Das letzte Studioalbum Revolter wurde in Englisch neu eingesungen und unter dem Namen Revolt veröffentlicht, und zwar mit einem anderen Sänger. In ihrer Heimat wird die Band zukünftig weiterhin mit Sänger Protheus auftreten und ihre Songs in Tschechisch vortragen, im Ausland hingegen wird Alen „A.L.“ Ljubic den Platz hinter dem Mikro einnehmen und die Lieder in Englisch performen. Der Grund sind Zeitmangel und Job-Konflikte des ursprünglichen Sängers, der aber der Expansion ins Ausland nicht im Weg stehen will.
So weit, so gut gelöst. Dymytry stehen jedenfalls für modernen und groovigen Metal, den die Band selbst als Psy-Core bezeichnet. Was können wir uns darunter vorstellen? Finden wir’s heraus.
Stampfend, Alternativ und Modern
Nicht nur mit ihrem Auftreten, sondern auch mit ihren Songs erinnert die Combo an Slipknot oder auch Mudvayne. Allerdings handelt es sich nicht einfach um eine weitere Nu Metal Band. Dymytry vermischen zwar auch verschiedene Einflüsse, aber sie gehen dabei einen etwas anderen Weg.
Der Titel-Song von Revolt ist beispielsweise ein Mix aus Industrial-Sound, dem modern-groovigen Ansatz von Five Finger Death Punch und Alternative Metal der 2000er Jahre. Du kannst dir den Song HIER anhören.
Insgesamt ist Revolt ein sehr facettenreiches Album. Neben modernen Stampfern wie dem Titelsong schlägt die Band gelegentlich auch ruhigere Töne an, beispielsweise in Rise and Shine oder Hope. In diesen Momenten ist es schwer zu glauben, dass Dymytry im Kern eine tschechische und keine US-amerikanische Band sind. Das ist als Kompliment gemeint, denn die Combo braucht sich vor den großen Namen aus Übersee wirklich nicht zu verstecken.
Konstant hohe Qualität
Verfechtern des „wahren Metal“ werden sich inzwischen vermutlich schon die Nackenhaare oder Zehennägel aufgestellt haben. Wer mit modernem Sound inklusive mitsingbaren Refrains und groovigem Fundament etwas anfangen kann, der sollte aber genau hinhören. Die tschechische Ursprungsversion des Albums wurde nämlich nicht umsonst mit Platin ausgezeichnet. Der Rausschmeißer Chernobyl 2.0 beendet das Album jedenfalls mit einem Ausrufezeichen. Der Song ist aufgrund seines melancholisch-melodischen Refrains eines der Highlights der Scheibe, wie du HIER selbst hören kannst.
Insgesamt betrachtet wird auf Revolt konstant hohe Qualität geliefert. Durchhänger sind kaum zu finden, dafür aber jede Menge stampfende Song-Strukturen und einprägsame Gesangslinien, die von Neo-Sänger Alen „A.L.“ Ljubic derart gekonnt vorgetragen werden, als wäre er schon immer ein Teil der Band gewesen.
Fazit
Dymytry haben das Zeug dazu, zu einem europäischen Aushängeschild für modernen Metal-Sound zu werden. Wer es groovig und alternativ mag, der wird mit Revolt bestens bedient. 8,5 / 10
Line Up
Alen „A.L.“ Ljubic – Gesang
Jiri „DYMO“ Urban – Gitarre
Jan „GORGY“ Gorgel – Gitarre
Artur „R2R“ Mikhaylov – Bass
Milos „MILDOR“ Meier – Schlagzeug
Tracklist
01. Revolt
02. Stronger
03. 300 (Feat. Joakim Lindbäck Eriksson – Brothers Of Metal)
04. Never Gonna Die
05. Rise And Shine
06. Awaking The Monster
07. Until The World Knows Why
08. Touchdown
09. Tick Tock
10. Hope
11. Somebody’s Watching Me (Feat. Victor Smolski)
12. Chernobyl 2.0
Links
Facebook Dymytry
Instagram Dymytry
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Dieversity – Age Of Ignorance
Interview – Employed To Serve, Nachgefragt bei Sammy Urwin
Kolumne – Alt und Neu aus meinem Plattenschrank – Machinae Supremacy