Dwaal – Never Enough – Album Review
Dwaal – Never Enough
Herkunft: Oslo / Norwegen
Release: 29.09.2023
Label: Dark Essence Records
Dauer: 44:43
Genre: Doom / Sludge / Post Metal
Leicht hatten es die Doom Metaller von Dwaal in den letzten Jahren nun wahrlich nicht. Obwohl natürlich die gesamte Branche unter den fehlenden Liveauftritten gelitten hat, so hat es die Norweger mit extremen Krankheitsausbrüchen und einem beinahe aufgetretenem Todesfall doch sehr hart erwischt.
Ihr Erstling Gospel of the Vile konnte so nicht das Maß an Aufmerksam erlangen, das er verdiente. Der Nachfolger Never Enough hat nun die Chance und auch das Potential dieses zu ändern.
Zu ihrem großen Schlag haben die sechs aus dem hohen Norden nun wahrlich alles in den Ring geworfen, was sie zu bieten haben. Vor allem schaffen sie es mit einem aus zwei Gitarren bestehenden Line Up, eine stabile und harte Soundwand aufzubauen, die sich bedrohlich und machtvoll dem Hörer ihre Stirn bietet. Der gegrowlte Gesang tut dazu sein Übriges. Einschmeichelnde Melodien sind auf Never Enough also eher nicht zu erwarten.
Ein in sich ruhendes Machtwerk
Majestätisch erhaben legen sich die Synthesizer Klänge über das Gesamtkunstwerk. Nachzuprüfen ist dieses unter anderem am Longtrack Repentance of a Bastard, den ihr HIER hören könnt und der sehr anschaulich das gesamte atmosphärische Spektrum abdeckt, das Dwaal zu bieten hat. Vor allem das abschließende You Will Never Be Enough hat es mir angetan.
Wie schon der Vorgänger braucht auf Never Enough viel Zeit, um in seiner gesamten Vielfalt beim Hörer wirken zu können. Nach einer intensiven Einhörphase weiß man allerdings die sludgigen Gitarren und das doomige Rhythmusgefüge zu schätzen. Dwaal kommen richtig aus sich heraus und legen mit ihrem sophomoren Werk eine reife Platte vor, die dicht produziert ist und dennoch Platz und Raum für Feinheiten im Sound lässt.
In den leiseren Passagen überzeugen die erhabenen Orgelklänge, die dem Ganzen noch einen gewissen Kick geben. Never Enough ist rau und in Maßen aggressiv und weiß diese Aggressivität sowohl offen als auch in ruhigeren Momenten unterschwellig zu vermitteln. Das ist schwere Kost für nicht so schwache Gemüter.
Fazit
Hier haben wir also einen wortwörtlichen Grower vor uns liegen. Dwaal überzeugen mit harter Atmosphäre und reißen in aller Ruhe Mauern nieder. Wer es etwas härter mag, wird an Never Enough seine helle Freude haben. So ein gehöriges Maß an machtvollem Musizieren habe ich in diesem Jahr selten gehört. 8,5 / 10
Line Up
Stian Hammer – Bass
Anders Johnsen – Schlagzeug
Eigil Dragvik – Gitarren
Rikke Karlsen – Gitarren
Siri Vestby – Keyboards
Bjørnar Kristiansen – Gesang
Tracklist
01. All Masters, All Servants
02. Pseudanthium Aionios
03. Leichenhalle
04. Repentance of a Bastard
05. You Will Never Be Enough
Links
Facebook Dwaal
Webseite Dwaal
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