Downfall of Gaia – Silhouettes of Disgust – Album Review
Downfall of Gaia – Silhouettes of Disgust
Herkunft: Deutschland
Release: 17.03.2023
Label: Metal Blade Records
Dauer: 45:14
Genre: Crust-Punk / Crustcore / Post Black Metal
Auf fünf Alben in über 15 Jahren können die Jungs von Downfall of Gaia stolz zurückblicken. Für mich hat das Quartett aus Hamburg/Berlin eine Ära des extremen Post Metals eingeleitet und vor allem ihre ersten beiden Alben waren für mich ein Dosenöffner dieses Genre.
Ihre Crustpunk Einflüsse in Verbindung mit der dichten Atmosphäre ergeben einen einzigartigen Mix, der mich schon immer fest eingenommen hat. Ihr sechstes habe ich mit großer Sehnsucht erwartet und diesmal konnten sie mich sogar noch überraschen.
Zuerst war ich sehr erfreut darüber, dass Gitarrist Peter Wolff nach seinem Ausstieg 2015 wieder an Bord ist. Ich bin sehr sicher, dass die Rückkehr auch eine Auswirkung auf den Geist des Albums hatte. Silhouettes of Disgust besitzt wieder eine Menge DIY/Crust Punkt Momente und somit ist es eine Rückbesinnung alter Zeiten. Darüber hinaus experimentieren die Jungs mit weiblichen Gesang, der für eine neue Dimension in ihren weiten Klangwelten sorgt. Die ist insbesondere beim Crust-Epos Eyes To Burning Skies zu vernehmen. Der Gesang von Lulu Black zu Beginn des Songs erzeugt eine sensible Zerbrechlichkeit, die der rasenden Wut vom Rest des Stücks gegenübersteht.
Die angesprochenen extreme Crust-Punk Elemente lebt die Band im überragenden Opener Existence of Awe aus. Darüber hinaus überzeugt die Nummer mit einer tollen Hookline und verschiedenen Leveln der Atmosphäre. Auch hier spielt Sängerin Lulu eine tragende Rolle und ihr Gesang rundet den starken Song ab. Was Downfall of Gaia bei mir bis jetzt immer geschafft haben, ist, ihre gebündelte Energie auf mich zu übertragen. Somit ist es kein Wunder, dass der fantastische Kraftsongs The Whir of Flies zu meinen Favoriten gehört. Dieser Song trifft mich mit seiner unkontrollierten Dynamik und den harschen Shouts mitten ins Genusszentrum.
Ein ungewöhnlicher Rhythmus nimmt der Track Final Vows auf und klingt nach unheimlich viel eingängigen Black Metal. So habe ich sie noch nie gehört und es gefällt mir ungemein gut. Die Post-Black Metal Entourage wird mit Unredeemable und Optograms of Disgust bestens bedient und setzt meiner Meinung nach mit ihrer breiten Soundpalette und den emotionalen Melodien eine Blaupause dafür, wie diese Musikrichtung zu klingen hat. Dominik, Peter, Anton und Michael, danke für dieses Glanzstück von einem Album!
Fazit
Silhouettes of Disgust strotzt von vorne bis hinten mit Musik für Genießer der extremen Post-Metal Richtung. Kleinere Experimente mit dem weiblichen Gesang, sorgen für noch mehr tiefere Stimmung und lassen noch mehr Platz für die druckvolle Entschlossenheit des Albums. Kurzum: Post Black Metal wie er zeitgemäßer nicht sein kann und ein Genre-Meisterwerk 9,5 / 10
Line Up
Dominik Goncalves dos Reis – Gesang, Gitarre
Peter Wolff – Gitarre, Gesang
Anton Lisovoj – Bass, Gesang
Michael Kadnar – Schlagzeug
Tracklist
01. Existence of Awe
02. The Whir of Flies
03. While Bloodsprings Become Rivers HIER
04. Bodies As Driftwood HIER
05. Eyes to Burning Skies
06. Final Vows
07. Unredeemable
08. Optograms of Disgust
Links
Webseite Downfall of Gaia
Facebook Downfall of Gaia
Instagram Downfall of Gaia
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