Divine Weep – The Omega Man – Fantastisch anders – Album Review
Divine Weep – The Omega Man
Herkunft: Polen
Release: 08.06.20
Label: Ossuary Records
Dauer: 45:31
Genre: Heavy Metal / Power Metal / Black Metal / Thrash Metal
Angefangen 1995 als Black Metal Band, entwickelte Divine Weep Ihren Stil hin zum klassischem Heavy Metal, welcher in Richtung Iron Maiden und Helloween schielte. 2016 wurde Ihr Zweitwerk Tears Of The Ages veröffentlicht und mit vielen Lorbeeren überhäuft. Es wurde einem klar, in Polen gibt es nicht nur gute Death und Black Metal Bands, sondern auch welche, die in die Schuhe von Acid Drinkers und Turbo schlüpfen. Nun schreiben wir 2020 und die Polen um Sangeskünstler Mateusz Drzewicz haben mit The Omega Man Ihr neuestes musikalisches Kraftfutter am Start. Die Band wolle ein bisschen zurück zu den Wurzeln. Das Resultat lässt wirklich mehr als Aufhorchen und hinterlässt in mir ein Gefühl von innerem Blumenpflücken.
Der Omega Mann startet dem Namen nach sehr klischeehaft. Cold As Metal ist aber alles andere! Starke Riffs unterstützen mächtige Drumparts. So stell ich mir einen klassischen Metal Song, ohne groß in die Kitschkiste zu greifen, vor. Mateusz lässt mit einer starken Stimme an Halford und Kiske erinnern. Ganz großes Metalkino ist dann Journeyman, der sogar progressive Züge mit sich bringt. Eingängige Melodie, begleitet vom immer besser werdenden Gesang. Diesmal hat man das Gefühl der Tim Ripper Owens höchstpersönlich ist Gastsänger.
Firestone zeigt nun, wie variantenreich das Power-Quintett geworden ist. Blastbeats und Black Metal Attacken im Mittelteil lassen den Song in einem ganz anderen Licht stehen. Da diese nur punktuell gesetzt sind, helfen sie die Aggressivität der Band auf ein neues Level zu heben, ohne einen Extraschritt zu gehen. Genialer Track! Natürlich gehört auch eine Halbballade mit dazu. In Riders Of Navia wurde sie gefunden. Zum Ende des Songs reiten die Polen mit feinem Solo und gehörig Speed in den Sonnenuntergang. Ganz mächtig im Nacken wird es schmerzen, wenn The Screaming Skull Of Silence über einen rollt. Hier wird jedem 1980er Metaller warm ums Herz, allerdings wird dieser aus seinen Träumen gerissen, wenn erneute Blastbeat Attacken mit leichtem Growlgesang den Schlusspart bestimmen. Fantastisch!
Spätestens mit Walking (Through Debris Of Nations) sollten die Jungs dich dann haben. Erneut überzeugt Mateusz mit überragendem Gesang, hohe Töne trifft er ohne Probleme. Was als Halbballade beginnt, endet in einem treibenden, hypnotischen Riff und einer traumhaften Melodie. Als Intermezzo, bestehend aus Filmzitaten des Kriegsdramas Der längste Tag, sorgt Die Gelassenheit für einen Ruhepol um sich für den Hurrikan namens Midrea Lake vorzubereiten. Getrieben von voller Power, Energie und Raffinesse erhält auch dieser Song das Prädikat: sehr wertvoll! Abschließend rundet der heavige Titeltrack The Omega Man das Album mit Bravour ab.
Mein Fazit:
Divine Weep hat sich mit The Omega Man übertroffen. Die Band hat alle musikalischen Einflüsse aus Ihrer Vergangenheit perfekt eingebracht und lässt sie frisch und neu klingen. Für mich spielen sie ab heute in der Champions League des Heavy Metals. The Omega Man ist wie eine kurzweilige Fußballzeithalbzeit, weil die Mannschaft wunderschönen Fußball spielt, ohne viel Schnörkel und immer direkt aufs Tor. Damit punkten die Polen ganz hoch bei mir mit 9,5 / 10.
Line Up
Mateusz Drzewicz – Gesang
Bartosz Kosacki – Gitarre
Dariusz Moroz – Gitarre
Janusz Grabowski – Bass
Dariusz Karpiesiuk – Schlagzeug
Tracklist
Cold As Metal
Journeyman
Firestone
Riders of Navia
The Screaming Skull of Silence
Walking (Through Debris of Nations)
Die Gelassenheit
Midrea Lake
The Omega Man
Links:
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Bandcamp Divine Weep