Disinfect – Nachgefragt bei Chris, Jan und Morten – Interview
Vor kurzem habe ich euch das Album Abbadon der aus Ludwigsburg stammenden Brutal Death Metal Band um Disinfect vorgestellt, das ihr HIER nachlesen könnt. Nun nahmen sich gleich drei der Band Member Zeit für ein persönliches Gespräch. Nachgefragt bei Chris, Gitarre, Morten, Gesang und Jan, ebenfalls Gitarre standen Rede und Antwort für uns:
Frank: Hallo erst einmal und gratuliere euch zu eurem rundum gelungenen 20 jährigen Jubiläum. Mit Abaddon habt Ihr einen feinen Death Metal Happen abgeliefert. Euer letzter Output Screams of Pleasure liegt auch schon einige Jahre (2010) zurück. Was war der Grund für Eure Abwesenheit? Welche Ziele habt Ihr gehabt?
Chris (Gitarre): Hi und Danke für das Interview und die Chance etwas über uns erzählen zu können! Freut uns zu hören, dass dir unser neues Machwerk gut gefällt! Leider gab es nach der Screams of Pleasure viele Wechsel an den Instrumenten und somit musste ich ständig neue Leute einlernen und es gab da keine Zeit neue Lieder zu schreiben! Dann haben wir noch den Proberaum gewechselt und neu aufgebaut und ihn an unsere Bedürfnisse angepasst, nahm auch über ein halbes Jahr in Anspruch! Uns gab es somit immer aber leider nicht mehr so aktiv, wie es hätte sein können und sollen…Danach kamen aber schnell die festen Leute hinzu, die auch auf extremere Musik standen und somit hinter der Band und wir konnten los legen, Lieder neu zu schreiben und die alten zu bearbeiten!
Unsere Ziele sind nun möglichst viel zu spielen und neue Leute kennen zu lernen und den extremen Death Metal in die Welt zu tragen!
Schaut einfach mal bei unserem Label Brute Music vorbei.
Frank: Habt Ihr in der langen Pause mehr geprobt und gab es neue Inspirationen für euch? Ich habe eine Weiterentwicklung gegenüber den vorherigen Alben festgestellt.
Chris (Gitarre): Natürlich haben wir viel geprobt! Jedenfalls so weit es ging, da wir alle arbeiten, selbständig sind oder studieren, geht das auch nicht mehr so einfach und oft wie zu Schulzeiten! Neue Inspirationen gibt es immer! Man muss nur die Nachrichten ansehen oder lesen…
Morten (Gesang): Die Proben konnten wir in jener Zeit ohne Termindruck frei gestalten und sie haben uns bei der Weiterentwicklung unseres Stils geholfen. Des Weiteren haben wir uns Zeit genommen an neuem Material zu arbeiten, sowie uns Gedanken über die Themen eines möglichen Konzeptalbums gemacht.‘
Jan (Gitarre): Ich denke, wir haben mit diesem Album die auf der letzten CD (und auch auf der ersten) eingeschlagene Richtung, schneller, brutaler, technischer Death Metal, weiterverfolgt, sind aber noch stilistisch etwas vielseitiger geworden. Was bestimmt auch dazu beigetragen hat, ist, dass dieses Mal alle Bandmitglieder an den Liedern mitgeschrieben haben, während die Musik für das letzte Album bis auf ein Lied von Chris geschrieben wurde, der für dieses Album immer noch einen großen Teil der Lieder eingebracht hat. Inspirationen gibt es wie Chris schon gesagt hat genug, wir hören auch alle nicht nur Death Metal, sodass jeder seine Einflüsse in die Band einbringen kann, wir aber denke ich, trotzdem unseren komplett eigenen DISINFECT-Stil haben, hinter dem wir alle zu 100% stehen.
Frank: In Eurer Ankündigung beschreibt Ihr Abaddon als Konzeptalbum, welches sich mit den sieben Siegeln der Apokalypse beschäftigt. Könnt Ihr einen bestimmten Auslöser nennen, wie es zu dieser Thematik gekommen ist? Ist jeder an den Lyrics beteiligt gewesen?
Morten (Gesang): Einen einzelnen Auslöser gab es nicht. Ich kann es eher wie eine Anreihung verschiedener Auslöser bzw. als einen Werdegang bezeichnen. Zudem denke ich passt das Thema recht gut in den gegenwärtigen Zeitgeist. Die Findung der Themenblöcke war mehr oder minder vorgegeben, da jene sich aus der Offenbarung automatisch ergeben. Diese wollte ich jedoch aus unserer Sicht der Dinge beschreiben was mir, wie ich hoffe, recht gut gelungen ist. Die groben Ecksteine der Themen haben wir zusammen diskutiert, um ein einheitlich passendes Bild für alle beteiligten Musiker darstellen zu können. Lyrics, sowie dazugehörige Gesangslinien habe ich zurückgezogen im gedimmten Kämmerchen realisiert, wodurch ich ungestört düsteren und dunklen Gedanken freien Lauf lassen konnte. Der für mich wahrscheinlich gewichtigste Ansatzpunkt beim Verfassen war, dass das geschriebene Wort sich förmlich einem unausweichlichen Ende herbeisehnt.
Die sieben Siegel werden linear behandelt. Da wir mehr Songs als nur 7 vertonen wollten, gibt es einen zusätzlichen Prolog sowie einen Epilog. Der Prolog fungiert als Begründung der eingeleiteten Übel, die im Anschluss aus den vier Reitern der Apokalypse hervorgehen, um die Welt mit Plagen zu übersäen, welche mit dem Titel White Lightning ihren Anfang finden. Der rein instrumentale Titel Transcendence markiert die Wendung, welche den finalen Untergang des Vorstellbaren einleitet. Der Epilog Obeisance stellt die Akzeptanz des beschriebenen Geschehens dar.
Abaddon wurde als Albumname gewählt, da sich hier im Allgemeinen die Ansichten spalten wer genau Abaddon eigentlich ist. Damit sollte dem Zuhörer, oder auch dem Leser, etwas Spielraum zu eigenen Interpretationen geboten sein.
Frank: Wie sind generell die Resonanzen auf Abaddon?
Chris (Gitarre): Bis jetzt sehr gut! Wir haben nur gute Reviews erhalten, einige Interviews gegeben und im Fan,- und Freundeskreis kommt das Album sehr gut an!
Frank: Habt Ihr schon kommende Liveauftritte für Deutschland/Österreich geplant?
Jan (Gitarre): Dadurch, dass wir das Album doch relativ schnell nach der Produktion herausgebracht haben, gab es vieles organisatorisches rund um das Release für uns zu tun, sodass wir uns nicht darauf konzentrieren konnten, Konzerte zu planen. Inzwischen haben wir einige Clubs und Veranstalter angeschrieben und werden wohl bald die nächsten Auftritte spielen können. Konzerte, für die wir einen längeren Anreiseweg haben, wie in Österreich, sind immer etwas schwerer zu realisieren. Es müssen sich die geeigneten Veranstalter finden, die das ganze planen, Werbung machen und danach schauen, dass Besucher zum Konzert kommen. Falls Veranstalter dieses Interview lesen und Interesse haben: Meldet euch bei uns, wir sind bereit für Konzerte!
Frank: Blicken wir mal in die Zukunft. Wird das nächste Album auch wieder 9 Jahre auf sich warten lassen? 😉
Chris (Gitarre): Haha!!! Ne, wir haben schon 3 neue Lieder und arbeiten auch nebenher an neuen Liedern! Also wird es dieses Mal viel schneller gehen! Keine Sorge!
Jan (Gitarre): Wir haben, denke ich, im Entstehungsprozess des neuen Albums einiges darüber gelernt, wie wir vorgehen müssen, um das nächste schneller verwirklicht zu bekommen. Die Lieder für Abaddon standen ja im Kern alle schon vor 3 Jahren, es hat sich dann aber doch aus verschiedenen Gründen noch so lange hingezogen. Da wir jetzt auch eine stabile Kernbesetzung der Band haben, werden wir auch nicht mehr das Problem mit den häufigen Musikerwechseln wie nach dem letzten Album haben und können zuversichtlich sein, dass wir diesmal deutlich schneller sein werden.
Frank: Abschließend bedanke ich mich im Namen vom ganzen Soundmagnet Team für Eure Zeit und ich hoffe bald wieder die Gelegenheit von euch zu hören. Stay magnetic!
Chris (Gitarre): Frank, vielen Dank für das Interview und Grüße von uns allen!
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