Devil’s Trill – Rattle The Bones – Album Review

Devil’s Trill – Rattle The Bones
Herkunft:
Québec City / Kanada
Release:
09.07.21
Label:
Eigenveröffentlichung
Dauer:
45:34
Genre:
Progressive Rock / Hard Rock


Der Weg von Devil’s Trill beginnt im Jahr 2016 als Hugo und Frédéric  einander trafen und beschlossen ihre musikalischen Visionen endlich wahr werden zu lassen. Auf der Suche nach Mitstreitern kamen Daniel und schließlich per Suchanzeige Dominic dazu. Da die Bandmitglieder sehr konkrete Vorstellungen hatten, welche Art von Sänger sie suchen, gestaltete sich die Besetzung dieses Postens sehr schwierig. Erst Stéphane erfüllte alle Kriterien, Devil’s Trill eine eigenständige und trotzdem flexible Stimmfarbe zu verleihen.

Ein gewaltiger Schrank mit vielen Fächern

Man steckt ja als schnelle Empfehlung eine Band sehr gerne in eine Schublade. Das ist im Falle von Devil’s Trill nicht ganz einfach. Alles basiert auf hartem Rock und wird kräftig durchsetzt mit progressiven Elementen. Trotzdem ist das eine unzureichende Beschreibung, denn es gibt auch metallische Momente, dunkle Gitarrenarbeit, die an Grunge erinnert und in leichten Dosen Spuren von Stoner Rock. So bedient die Band viele Genres und macht Rattle The Bones zu einem vielschichtigen und interessanten Album.

Ein leichter Einstieg und aufkommende Dunkelheit

Der Opener Dreamland ist ein perfekter Einstieg. Stéphane’s Stimme schwingt zwischen klar-erzählend und besonders im Refrain, aggressiv-kräftigen Passagen. Dazu ist der Song mit einigen tollen Breaks angereichert und die Melodie bleibt gut im Ohr. Der perfekte Start also, den ihr HIER anhören könnt.

Doch schon ab Against the Wall wird der musikalische Horizont dunkler, die Gitarren klingen tiefer und die Rhythmusfraktion variabler. Geradezu mit diabolischen Tönen startet Bones, denn es zischt und windet sich wie ein Untier. Der Gesang hat alle Zurückhaltung abgelegt und der Song stampft erbarmungslos los. Ein metallischer, aggressiver und dunkler Song, den ihr HIER nachhören könnt.

Schwermut, Aggressivität und die Handschrift des Meisters

Die Leichtigkeit des Openers wird auf dem Album nicht mehr erreicht. Vielmehr setzt dieses dunkle, schwermütige Gefühl ein, das in mir Parallelen zum Grunge hervorruft. Dabei ist es ganz gleich, ob man nun das aggressive Near Death Experience oder das mit einem gelungenen Refrain ausgestattete Cyrus nimmt.

Einem großen emotionalen Bogen folgt man bei In My Head. Vom zarten Beginn bis zu den harten, brachialen Passagen ist hier eine gewaltige Spannung enthalten, der auch dem Mann am Mikrofon einiges zwischen Flüstern und Schreien abverlangt hat. Sollte man Kopfhörer zur Hand haben, so kann man wunderbar der Arbeit von Schlagzeug, Bass und der gelungenen Produktion folgen. Eine kleine und feine Nuance, die mir beim ersten Hören sofort gewahr wurde, ist das Gitarrensolo, dass deutlich Tony Iommi’s Handschrift auf Technical Ecstasy trägt.

Doch das Beste kommt noch

Over And Over Again startet den verwundbaren Abschnitt des Albums. Die zarten Melodien und der melancholische Gesang bestehen auch gegen die immer stärker werdenden Gitarren und den groovenden Rhythmus.

Nach so viel musikalisch harter Arbeit tut es gut sich zurückzulehnen und dem am Anfang relaxten Honor & Death zu lauschen. Ein Feeling von Pink Floyd beschleicht den Hörer bis zur Mitte des Songs, dem Moment, wo der große Break kommt und die Stimmung ins Moderne und Fordernde kippt. Diese vollendete und gekonnte musikalische Gestaltung macht Honor & Death zu meinem Lieblingstrack auf dem Album.

Diesen Übersong kann der abschließende Titeltrack Rattle The Bones nicht mehr toppen, auch wenn im Mittelteil als Highlight ein ruhiges und beschwingtes Break geschickt eingebaut wurde.


Fazit
Devil’s Trill bieten mit Rattle The Bones eine reiche Facette an Ideen und schneiden viele musikalische Genre an. Das macht es für aufgeschlossene Musikliebhaber sehr interessant, der Spagat könnte für eingefahrene Konsumenten zu groß sein. Ich finde das Debüt mehr als gelungen und gebe gerne 7,5 / 10

Line Up
Stéphane Laplante – Gesang
Hugo Baillargeon – Gitarre
Daniel Lapointe – Gitarre
Dominic Labbé – Bass
Frédéric Giguère – Schlagzeug

Tracklist
01. Dreamland
02. Against The Wall
03. Bones
04. Near Death Experience
05. Cyrus
06. In My Head
07. Over And Over Again
08. Honor & Death
09. Rattle The Bones

Links
Facebook Devil’s Trill  
Instagram Devil’sTrill


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