Desert Twelve – Desert Twelve – Album Review
Desert Twelve – Desert Twelve
Herkunft: Piacenza / Italien
Release: 29.06.2022
Label: Orzorock Music
Dauer: 44:49
Genre: Hard Rock / Psychedelic Rock / Blues Rock
Desert Twelve wurden 2021 in Piacenza gegründet. Treibende Kraft hinter der Bandgründung ist Gabriele Finotti. Er ist ein alter Hase und bekannt als Autor, Produzent und natürlich als Gründungsmitglied der italienischen Band Misfatto. Mit über dreißig Jahren Erfahrung im Rockbusiness und seinem Gitarrenspiel steht er nun Seite an Seite mit drei jungen, überaus talentierten Musikern.
Das Quartett frönt auf dem Debütalbum dem härteren Rock mit Einflüssen aus den 1970er Jahren. Das Ganze ist auch noch mit Spuren von Psychedelic, Stoner und Blues Rock angehaucht.
Keine zufällige Wahl der Gefährten
Hört man Desert Twelve zum ersten Mal, glaubt man nicht an ein Debüt einer unbekannten Truppe. Geradezu perfekt und auf den Punkt spielen die Musiker. Man hat das Gefühl, dass Gabriele Finotti sich bewusst die besten jungen Musiker für die Band ausgesucht hat.
So ist der Opener Your Cold Cold Desert Heart anspruchsvoll, aber auch entspannt zugleich. Ins Ohr dringt natürlich die von der Produktion bestens präsentierte Stimme von Vittoria Ipri. Sie erinnert, auch wenn das Genre abweicht, von der Stimmfarbe und Sicherheit Ihrer Interpretation an Amy Lee von Evanescence. Das möchte ich gerne mit dem musikalischen Beispiel HIER belegen.
Das Album wird eingerahmt von zwei monumentalen Stücken. Der Opener ist im Video gekürzt und bietet auf dem Album eine Spielzeit von über elf Minuten. Das abschließende Butterfly Snake schafft es fast auf neuen Minuten. Butterfly Snake besticht durch akustische, psychedelische Elemente und natürlich den Gesang. Im Verlauf des Songs verfällt die Gitarre in ein hypnotisches Riff. Die anderen Musiker verleihen uns im weiteren Verlauf das perfekte Gefühl ihre Beiträge minutenlang zu improvisierten.
Ein gut durchmischter Mittelteil
Die anderen fünf Songs passen zwar stilistisch zusammen, aber unterscheiden sich doch voneinander.
Deutlich heben sich das geniale The Keeper of the Space Time Cage und das riffgetriebene, intensive Mother Simulacrum hervor.
Dazu gesellt sich noch eine Coverversion des bekannten Hits In the Air Tonight. Die rhythmische Neuinterpretation des Songs und die instrumentale Betonung rechtfertigt eine Eigeninterpretation. Trotzdem halte ich das Original von Phil Collins für so perfekt und stilprägend, dass ich es nicht gewagt hätte dagegen anzutreten.
Bei Everyone Against schlägt die Stunde von Gabriele Gnecchi an Schlagzeug und Percussion. Seine Rhythmen zusammen mit der Bassarbeit von Alex Viti veredeln den Song und geben ihm etwas Besonderes. Dagegen fällt das kürzeste Stück Desert Kiss ab. Intensiv und laut wirkt es fast hektisch und verdrängt so die wunderbare Stimme von Vittoria Ipri in die zweite Reihe.
Fazit
Das Erstlingswerk von Desert Twelve klingt inhaltlich und produktionstechnisch ausgereift. Die Band besticht durch exzellentes Können und eine Frontfrau mit einer tollen Stimme. Die ersten beiden Songs spielen auf höchstem Level, welches das weitere gute Material nicht mehr toppen kann. Ich kann nur hoffen, dass die Band einen langen Atem hat und sich durchsetzt. 8 / 10
Line Up
Vittoria Ipri – Gesang
Gabriele Finotti – Gitarre
Alex Viti – Bass
Gabriele Gnecchi – Schlagzeug, Percussion
Tracklist
01. Your Cold Cold Desert Heart
02. The Keeper of the Space Time Cage
03. Everyone Against
04. In the Air Tonight (Cover Version)
05. Mother Simulacrum
06. Desert Kiss
07. Butterfly Snake
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