Déhà – Cruel Words – Album Review
Déhà – Cruel Words
Herkunft: Brüssel / Belgien
Release: 29.03.2019 – digital und CD, 24.04.2021 – Vinyl
Label: Burning World Records
Dauer: 74:02
Genre: Depressive Black Metal / Sludge / Post Rock
Das allererste Review von Soundmagnet.eu wurde bekanntlicherweise Ende Oktober 2019 veröffentlicht und war von einem wahnsinnig guten Album mit dem Namen Same Old Silences eines Soloprojektes aus Belgien. Déhà, der hinter Imber Luminis steckt, hat bzw. hatte neben diesem noch einige weitere Projekte, wie der Funeral Doom/Death Metal Band God Eat God oder dem Death/Grindcore Soloprojekt COAG, am Start.
Unter seinem Künstlernamen hat er seit 2018 über 19 Alben veröffentlicht, welche Material beinhalten, welches nicht zu einem der anderen Projekte oder Bands gepasst hat, was insgesamt eine große Bandbreite ergibt.
Darunter war im März 2019 auch das Album Cruel Words, welches in diesem April jetzt auch auf Vinyl veröffentlicht wird. Ebenso auf dem Tonträger sind die Songs aus der Blackness In Mai EP zusätzlich dabei.
Eröffnet wird das Album mit I Am Mine To Break. Dies geschieht unverzerrt und dies bleibt insgesamt über einen langen Zeitraum. Der Opener bringt einiges an psychedelischen und auch Post Rock Elementen mit sich. Kurz vor dem Ende der fünften Minute zieht die Band mit kräftigen walzenden Doom klängen und wummernden Bass an, wobei in der Phase die cleanen Vocals etwas untergehen.
Vom Flüstergesang zum Scream
Pain Is A Wasteland startet ruhig und verträumt und baut sich auch unter anderem mit Flüstergesang weiter auf, eh man später erneut in doomige Gefilde schreitet und auch er einen schmerzverzerrten Scream auspackt. Das Lied reflektiert gut eine innere Unruhe und Aufgewühltheit. Generell ist stark auffallend, dass alle der sechs Songs des ursprünglichen Albums, unverzerrt und ruhig beginnen und dann im weiteren Verlauf der Stücke kräftiger und härter werden.
Blackness In May bringt im kräftigeren Teil weniger Doom, sondern mehr Depressive Black Metal Elemente, für die die Screams einfach wie die Faust aufs Auge passen.
Während Butterflies mit breiten Soundteppichen zu überzeugen weiß, ist Dead Butterflies von allen am melancholischsten. Insgesamt bringt der Song eine gute Symbiose aus dem ruhigen Opening, Depressive Black Metal und Doom Metal, was auch in Verbindung mit den teils choralen Vocals zu meinem Favoriten auf der Cruel Words führt. Der Titeltrack Cruel Words startet am frühesten in die kräftigere Phase des Songs und kann mit einem starken Instrumentalteil punkten.
Wenn das Cover mehr überzeugt als das Original
Die drei Stücke aus der EP fangen mit einer Klavierversion des Albumopeners I Am Mine To Break an, welche vom Gesang deutlich besser zu verstehen ist und mir sogar etwas besser als die ursprüngliche Version gefällt. Es folgt ein Cover des The Gathering Songs Sturnine. Hierzu muss ich sagen, dass mir bei der Originalversion einfach dieser I-Punkt fehlt. In der Version von Déhà erreicht er diesen durch eine größere Variation im Refrain, vom eher ruhig gesungeneren bis hin zum kräftigen mit Screams schon deutlich eher. Auch sind die musikalischen Teile deutlich ausgeweiteter. Ein Cover was aus meiner Sicht gut das Original erkennen lässt, eine eindeutige eigene Note einfließen lässt und sogar verbessert. So muss das. Zum Abschluss kommt mit Comfort Me II der kürzeste Track des Tonträgers, welcher vor allem mit der starken zweiten Hälfte und der Zweistimmigkeit zu überzeugen weiß.
Insgesamt fällt es mir schwer dieses Album zu bewerten, denn ich kann in meinem Kopf diese Vergleiche zu anderen Werken nicht voneinander trennen. Ein Künstler, der schon so geniale Stücke wie Same Old Sufferings, in der 24,5 Minuten Version wohlgemerkt, veröffentlicht hat, prügelt die Messlatte wahnsinnig weit nach oben.
Auf jeden Fall finde ich das Cover von Saturnine und auch Dead Butterflies wahnsinnig gut und auch in den weiteren Titeln zeigt er durchaus seine Stärken, aber ich finde es vor allem bei den ersten fünf Titeln schwierig, dass immer ein sehr langer ruhiger Auftakt gewählt wurde. Durch die Mehrstimmigkeit, der Kombination aus unverzerrter Gitarre und Klavier, sowie die Stimmung passen sie zu den Titeln, aber durch das häufige Auftreten fand ich es etwas too much. Ich finde Cruel Words hat Songs, die als Einzelstücke oder in Kombination mit anderen noch mehr überzeugt hätten.
Fazit
Hier kommen Fans die zwischen Post Rock, Atmospheric/Depressive Black Metal und Doom Metal zu Hause sind, eine lohnenswerte Veröffentlichung, die zumindest einen Hörversuch verdient hat und ein jede Plattensammlung bereichern wird. Von mir gibt es für dieses Album 7 / 10.
Line Up
Déhà – alle Instrumente
Tracklist
01. I Am Mine To Break
02. Pain Is A Wasteland
03. Blackness In May
04. Butterflies
05. Dead Butterflies
06. Cruel Words
07. I Am Mine To Break (Acoustic Reprise)
08. Saturnine (The Gathering Cover)
09. Comfort Me II
Links
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