Defecto – Duality – Album
Defecto – Duality – Album
Herkunft: Kopenhagen / Dänemark
Release: 23.10.2020
Label: Black Lodge Records
Dauer: 47:34
Genre: Heavy Metal / Modern Prog Metal
Als Solo Projekt 2011 von Sänger und Gitarrist Nicklas Sonne gegründet, wurde schnell der legendäre Produzent Flemming Rasmussen auf das Material aufmerksam. Dieser half Niklas fähige Musiker zu finden, damit eine komplette Band das Potential aufzeigen konnte. Hier liegt natürlich der Verdacht nahe, dass die Musiker mal schnell zusammen gecastet worden sind und es sich bei Defecto um eine weitere seelenlose Band handelt, die nur auf das schnell Geld aus ist.
Dem ist mit Nichten so. Es wuchs eine homogene Einheit zusammen, die darauf aus war, guten melodischen Metal unter die Leute zu bringen. In Dänemark haben die Jungs aus Kopenhagen schon fast Starstatus und durften mit Rammstein und Metallica als Vorband agieren. Nun greifen Sie mit Ihrem Neuling Duality an um auch außerhalb von Dänemark ins Gespräch zu kommen.
Hier hat Flemming Rasmussen wieder sein gewohnt gutes Händchen gezeigt
Gleich der Opener Rings of Saturn offenbart eine musikalische Vielfalt aus bombastischen Momenten, im Refrain und progressivem Gitarrenspiel. Dennoch ist der Song sehr eingängig und bekommt durch den kräftigen aber warmen Gesang Sonnes eine besondere Note der Härte. In Uninvited erinnert der Gesang an eine Mischung aus James Hetfield und Russel Allen. Darüber hinaus ist er vom spieltechnischen auch der härteste mit ausgefeilten Solis. Ebenfalls gibt es orchestrale Szenen, Trompeten und Hörner zu hören. Dies macht den Song sehr variantenreich.
Rise ist ein Quell guter Laune und auch gleichzeitig der kürzeste Song. Ich erwische mich, wie ich bei den Rhythmen sofort anfange mit dem Fuß zu wippen. Moderner Metal, der direkt ins Blut geht. Irgendwie hab ich das Gefühl, Paradigm of Deceit hätte auch auf einem Nikelback Album Platz gehabt. Dies spricht für die Vielfalt der Kopenhagener.
Von Dänemark aus wird die Welt erobert
All for you, mit dem wohl lustigsten Video HIER, ist die catchigste Nummer, durch geschickt platzierte harte Gitarrenriffs wird der Track zu Hans Dampf in allen Gassen.
Als stampfender Swinger kommt Untamed um die Ecke und lässt mich über die ungewöhnliche Herangehensweise wirklich Bauklötze staunen. Denn mit Condemned folgt nämlich genau das Gegenteil, eine 1a melodisch-progressive Komposition, welche das Potential der Band wiederspiegelt. Ebenfalls glänzen können die Dänen mit der modernen Proghymnen Tempest und Bed of Nails. Beide Stücke weisen sehr viel Hitpotential auf und bleiben unweigerlich im Gehörgang hängen. Gefühl und sanfte Töne schlägt die Band mit der überragenden Halbballade Washed Away an und das leise Don´t say Goodbye lässt das Album leise ausklingen. Das Album besticht durch eine sehr klare Produktion, was aber beim Qualitätsmerkmal Flemming Rasmussen kein Wunder ist.
Fazit
Dualität steht in der Mathematik für eine Betrachtung eines Objekts von zwei Seiten. Wenn ich dieses moderne Prog-Metal Album von zwei Seiten betrachte, komme ich zu ein und demselben Ergebnis. Duality ist Defectos Meisterwerk, dessen Abwechslungsreichtum nur durch seine Musikalität übertrumpft wird. Niklas Sonnes sorgt mit seiner Stimmrange und seinem direkten Songwriting für offene Münder. Diese Band ist reif für den nächsten Schritt in die ganz großen Hallen und erhält von mir dafür gerechte 8,5 / 10.
Line Up
Thomas Bartholin – Bass
Nicklas Sonne – Gitarre, Gesang
Mikkel Christensen – Schlagzeug
Frederik Møller – Gitarre
Tracklist
01. Rings of Saturn
02. The Uninvited
03. Rise
04. Paradigm of Deceit
05. All For You
06. Untamed
07. Condemned
08. Bed of Nails
09. Washed Away
10. Tempest
11. Don´t Say Goodbye
Links
Facebook Defecto
Webseite Defecto
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Chaosbay – Asylum
Album Review – Mr. Bison – Seaward
Interview – Black Crown Initiate – Nachgefragt bei Andy Thomas