Death Angel – The Bastard Tracks – Live Album Review

Death Angel – The Bastard Tracks
Herkunft:
USA
Release:
26.11.2021

Label: Nuclear Blast Records
Genre:
Thrash Metal


Death Angel-Band
Foto Credit: Stephanie Cabral

2020 und 2021 werden in die Musikgeschichte eingehen. Warum? Weil in diesen Jahren das Format „Streaming-Konzert“ entdeckt wurde. Die Hintergründe dafür könnten natürlich besser sein, aber sei’s drum. Besser gestreamte Konzerte als gar keine Konzerte.

Auch die Thrash Metal Legenden Death Angel haben im Mai 2021 ein Streaming-Konzert gespielt. Im Gegensatz zu vielen anderen sendete die Band aber nicht aus ihrem Proberaum, sondern von der Bühne der Great American Music Hall in San Francisco. Außerdem haben die Musiker nicht ihre übliche Playlist herunter gespielt, sondern ausnahmslos Raritäten zum Besten gegeben, die bis jetzt nur selten oder gar nicht live präsentiert wurden.

Im Nachhinein ist es natürlich naheliegend, dieses Konzert als Live-Album zu veröffentlichen. Bastard Tracks enthält das gesamte Streaming-Konzert, bestehend aus 15 Songs, und ist sowohl als einfacher Tonträger als auch als Blu-Ray zu haben.

Kracher aus der zweiten Reihe

Ein Live-Album ohne einen einzigen Hit wirkt zunächst wie eine schlechte Idee. Bei näherem Hinhören und Überlegen aber entpuppt sich diese Vorgehensweise als ziemlich schlau. Denn: Die Über-Hits kennt eh jeder Thrash Metal Fan. Die Setlist von Bastard Tracks aber liefert wirklich etwas Neues – außer, man ist ein Über-Fan und hat sämtliche Alben von Death Angel im Regal.

Vor allem die älteren Nummern, beispielsweise Why You Do This vom 1988er Album Frolic Through The Park, profitieren vom druckvollen Sound der modernen Aufnahmetechnik. Die Band spielt ihre B-Seiten zudem perfekt. Das vorab veröffentlichte Video zu Where They Lay liefert dir HIER den Beweis.

Größter Kritikpunkt: Die Band spielt zu gut

Die größte Kritik an Bastard Tracks ist, dass kaum Live-Atmosphäre aufkommt. Einerseits fehlen das Publikum und die Ansagen zwischen den Songs völlig, andererseits leistet sich die Band keinen einzigen Schnitzer oder noch so klitzekleine Abweichung von den Studioversionen der Lieder. Darüber kann man jetzt nörgeln oder aber staunen, wie perfekt Death Angel nach all den Jahren zusammenspielen. Ansichtssache.

Nach einem kompletten Durchlauf hat man als aufmerksamer Hörer zwei Dinge gelernt. Erstens: Im Backkatalog der Band verstecken sich so manche Schätze und Überraschungen, das Lied Volcanic sei hier als Beispiel genannt. Zweitens: Es wird immer wieder behauptet, dass diese Band nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient – und das stimmt leider.


Fazit
Bastard Tracks ist ein Live-Album der anderen Art. Wer sich für mehr als die ohnehin bekannten Über-Hits von Death Angel interessiert, kann hier beruhigt zugreifen.

Line Up
Mark Osegueda – Gesang
Ted Aguilar – Gitarre
Rob Cavestany – Gitarre
Damien Sisson – Bass
Will Carroll – Schlagzeug

Tracklist
01. Lord Of Hate
02. Where They Lay
03. Why You Do This
04. Fallen
05. Absence Of Light
06. The Organization
07. Execution – Don’t Save Me
08. Succubus
09. It Can’t Be This
10. Let The Pieces Fall
11. Faded Remains
12. Volcanic
13. Falling Off The Edge Of The World
14. Guilty Of Innocence
15. Alive And Screaming

Links
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