Dead Soul Revival – Ignite – Album Review
Dead Soul Revival – Ignite
Herkunft: Los Angeles / USA
Release: 28.03.2023
Label: Sliptrick Records
Dauer: 46:17
Genre: Alternative Rock / Hard Rock
Das amerikanische Trio von Dead Soul Revival veröffentlichten vor wenigen Tage ihr Debüt. Sänger und Gitarrist Matt Clark sowie Schlagzeuger Scott Freak spielten in der Vergangenheit schon bei Freakhouse zusammen.
Diese mehr dem Gothic Rock zugewandte Band kam zu einer gewissen Bekanntheit, nachdem ihr Song Into A Hole in der uns wohl allen bekannten US Serie The Big Bang Theory zu hören war.
In alle Richtungen strebendes Potential
Doch das musikalische Konzept hat sich gegenüber der Vorgängerband etwas geändert. Das Album Ignite bietet Alternative Rock an, dessen Stücke zum Großteil durchaus leicht verdaulich und radiotauglich sind. Erstaunlich ist, dass der Start mit The Hand That Feeds kein Eigengewächs ist, sondern eine Coverversion von Nine Inch Nails. Das Original ist bereits aus dem Jahr 2005 und Dead Soul Revival haben es mit mehr Gitarre aufgepeppt und den Keyboardanteil des Originals runtergefahren.
Das erste eigene Produkt kommt dann in Form von Black Roses. Wesentlich catchiger und fast schon poppig wird uns eine gelungene Radiosingle präsentiert. Zugunsten der Massenkompatibilität reihen sich die Gitarren ins Gesamtbild ein und es wurden verstärkt Klavier- und Keyboardpassagen eingebaut. Dass radiotauglich nicht schlecht, sondern einfach nur gut für eine breite Hörerschaft bedeutet, könnt ihr HIER hören.
Doch Dead Soul Revival finden wieder auf den rockigen Weg zurück. Die folgenden Nummern Let It Ride und Nothing Left rocken und grooven deutlich mehr. Besonders das von Gitarren dominierte und mit einem klassischen Gitarrensolo ausgestattete Nothing Left überzeugt in seiner Zusammensetzung von Härte und Melodie.
Ignite macht Spaß, enthält viele sehr unterschiedliche Ideen und wird so zu keiner Zeit langweilig.
Trotzdem hat man auf Grund der sehr unterschiedlichen Ausrichtungen der einzelnen Songs das Gefühl, dass bei allem Potential die Band noch auf der Suche nach der finalen Ausrichtung ist.
Besonders deutlich wird das an der Spanne, die zwischen der oben erwähnten Hitsingle Black Roses und Monsters In My Head liegt. Bei letzterem Song kommt ein bisschen die Vergangenheit als Band Freakhouse durch. In dieser Nummer werden Gothic Rock mit einem Schluck Marilyn Manson versetzt und zu einem groovendem, mitreißendem Song gemixt.
Rockiges groovendes Flair
Dead Soul Revival bieten uns auch weiter einen breiten Stilmix. Etwas Rap in die Gesangslinien mischt In This Moment, während Still Frames leicht zu hörende Keyboardmelodien in den Vordergrund rückt und auf eine weitere Hitsingle abzielt. Das gelingt nicht perfekt, denn dem Rezept fehlt etwas Würze, weil die Zutaten schon oft gehört wurden.
Unterhaltsam für die Rockfraktion geht es mit Breathe und auch bei In the Meantime weiter. Die zuletzt genannte Nummer ist die zweite Coverversion auf Ignite und im Original von Spacehog. Das Trio übernimmt die Leichtverdaulichkeit vom Original und setzt mithilfe von Gitarre und Bass ein paar Kanten mehr, was dem seichten College Radio Sound des Originals gut tut. Abschließend gibt es mit Down For The Last Time noch einmal etwas mehr Gitarrensound gepaart mit großen Melodien im Refrain, wie ihr HIER hören könnt.
Welches Potential in der Band und den Songs steckt, spürt man bei den beiden abschließenden Akustikversionen von Black Roses und Breathe. Früher wären das perfekte Single B-Seiten gewesen. Im digitalen Zeitalter dienen sie zur Demonstration der breit gefächerten Möglichkeiten, über welche Dead Soul Revival in handwerklicher und kompositorischer Hinsicht verfügt.
Fazit
Dead Soul Revival präsentieren uns ein breit gefächertes Album. Ignite ist voll von Potential und will in seiner Kreativität vom Radiohit bis zur musikalischen Jugendliebe viel abdecken. Das hinterlässt den Eindruck, dass die finale Fokussierung noch nicht feststeht. Doch die Band wird aufstreben und schlussendlich werden alle sagen, dass man das schon am Debüt erkennen konnte. 8 / 10
Line Up
Matt Clark – Gesang, Gitarre
Kendall Clark – Bass
Scott Freak – Schlagzeug
Tracklist
01. The Hand That Feeds
02. Black Roses
03. Let It Ride
04. Nothing Left
05. Monsters In My Head
06. In This Moment
07. Still Frames
08. Breathe
09. In the Meantime
10. Down For The Last Time
11. Black Roses (Akustikversion)
12. Breathe (Akustikversion)
Links
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