Dawnwalker – Ages – Album Review
Dawnwalker – Ages
Herkunft: UK
Release: 04.12.20
Label: Eigenverlag
Dauer: 58:14
Genre: Postrock / Experimental Metal
Die Briten Dawnwalker um ihren Mastermind Mark Norgate sind bereits seit einigen Jahren in der Szene unterwegs und können mit ihrem experimentellen Postrock mit starken Folk- und Progressive Metal Elementen überzeugen. Ihr aktuelles, mittlerweile siebtes Werk Ages bestätigt diesen Ruf um ein weiteres.
Konzeptionell behandelt man Mythen und Legenden sowie deren fortwährendes Verschwinden in der heutigen Zeit. Man stellt sich dabei thematisch bewusst in die Tradition alter Heroen Led Zeppelin, aber auch von Wolves In The Throne, Opeth oder Kayo Dot.
Ages wird es neben der obligatorischen digitalen Variante auch auf Doppel-Vinyl geben, klassisch schick in schwarz. Gerade auf jener Fassung wird das naturgewaltige Coverartwork sicher besonders seine Wirkung entfalten.
Ein großes Epos
Die Platte besteht nahezu ausschließlich aus Longtracks und in denen wird das Zusammenspiel der Elemente mehr als deutlich. Das erste Epos The Wheel, dass HIER in voller Länge zu erleben ist, zeigt das schon sehr deutlich und stellvertretend für den Rest des Albums. Im Vordergrund steht episch angelegter Postrock, mit Metal Einschüben in Form von rotziger Gitarren oder sowohl geifend als auch magengrubentief gutural dargeboten Vokaleinsätzen, die dem teilweise hypnotischen Instrumentalgeschehen die richtige Würze verleiht.
Die Naturverbundenheit und die Sorge sind jederzeit präsent
In Burning Forests wird die Naturverbundenheit der Band und dessen Appell an die Hörer deutlich. Dieser wird angehalten auf diese Acht zu geben und sie nicht verfallen zu lassen und zu zerstören. Der Ruf alter Mythologien, die mahnend um Wahrung beten, wird auf dieser wunderbaren Platte zu jeder Sekunde deutlich. Der Hörer spürt geradezu die Flut anschwellen oder die Wälder vernichtende Feuersbrunst näher kommen.
Dawnwalker wissen das sowohl durch ein hypnotisches Klangbild, irreal flirrende Gitarren, ein schleppendes Schlagzeug und Gesangeinsätze zu verdeutlichen, die nicht von dieser Welt zu kommen scheinen. Die Flöte im letzen Longtrack Colony / A Gathering tut ihr übriges.
Der Hörer wird derart ins Geschehen hineingezogen, so dass ihm die langen Tracks dennoch sehr zugänglich vorkommen und er die Übergänge fast schon gar nicht merkt. Das abschließende The Cataclysm, das mit knapp fünf Minuten recht kurz gehalten ist, fährt passend zur erwähnten Katastrophe nochmal einiges an Dramatik und Epik auf und beschließt das Album würdig.
Fazit
Mit progressiven Metal und Folk Elementen im Postrockgewand warten Dawnwalker auf Ages auf. Das Wechselspiel der Elemente wird zu jeder Zeit musikalisch ansprechend und überzeugend umgesetzt. Die Gesangseinsätze sind gewöhnungsbedürftig, passen jedoch hervorragend zur Thematik. Sie verleihen Ages ihre spezielle kühle Emotionalität. Nicht kuschelig, aber dennoch anziehend. 8 / 10.
Line Up
Mark Norgate – Gitarre, Gesang
Dane Cross – Bass, Gesang
Matteo Bianciotto – Gitarre
Hugo Terva – Schlagzeug
Robin Melinda Koob – Gesang
Caitlin Laing – Flöte
Tracklist
01. Melekh
02. The Wheel
03. Hymn
04. Ancient Sands
05. Numi
06. Burning World
07. Colony . A Gathering
08. The Cataclysm
Links
Facebook Dawnwalker
Bandcamp Dawnwalker
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