Culted – Nous – Album Review
Culted – Nous
Herkunft: Kanada / Schweden
Release: 26.02.2021
Label: Season of Mist
Dauer: 63:00
Genre: Blackened Industrial Doom
Die Technik macht’s möglich: Sänger Daniel Jansson lebt in Götheburg, der Rest der Band residiert in Kanada. Laut eigener Aussage befanden sich alle Mitglieder von Culted noch nie gemeinsam in einem Raum, dennoch existiert die Combo bereits seit 2007.
Nous ist das dritte Studioalbum der internationalen Band, die es gerne experimentell mag. Ihre Musik ist im Kern ein wilder Mix aus Doom Metal, Black Metal und Industrial, erweitert mit etlichen, weiteren Einflüssen.
Vertonte Destruktivität
Das Album startet mit schleppenden, hypnotischen Riffs und verzerrtem Gesang. Easy-Listening ist das nicht, aber spannend allemal. Der Sound kommt rau, aber gut abgemischt aus den Boxen. Der Song Lowest Class driftet am Ende in industrielle Noise-Gefilde ab und liefert dadurch einen fließenden Übergang zum nachfolgenden Lifers. Dieses Lied ist etwas elektronischer angehaucht und durch seinen Mix aus fettem Groove und Spannungsbögen eine der stärksten Nummern am Album. Den Beweis findest du HIER.
Wie das bei Industrial-Spielarten so ist, funktionieren die Songs am besten gemeinsam, weil sie im nur im Zusammenspiel ihre räudige, aggressive Atmosphäre entfalten können. Auf Nous ist das nicht anders – kein Song ist schlecht, aber nur wenige stechen wirklich hervor und können für sich allein als Anspieltipp gelten.
Wer trotzdem mal probeweise reinhören möchte, sollte sich für das bereits erwähnte Lifers, Black Bird oder das etwas flottere Maze entscheiden. Sämtlichen Songs ist anzuhören, dass sie in einer Zeit geschrieben wurden, in der es der Band nicht allzu gut ging. Destruktiv und ohne jede Hoffnung kriechen die Riffs und Industrial-Noises in die Gehörgänge und quetschen dabei das letzte Fünkchen Lebensfreude aus dem geneigten Hörer heraus. Diese Katharsis der Hoffnungslosigkeit ist, je nach Song, mal mehr und mal weniger packend.
Fazit
Culted machen im Grunde alles richtig. Nous ist eine Sammlung hypnotischer Gitarrenriffs, untermalt mit verzerrtem Gesang und Industrial-Anleihen, die sich gut in den Sound einfügen. Über die stolze Gesamtlänge von einer guten Stunde betrachtet bleibt das Niveau aber leider nicht ganz konstant. Trotzdem: Wer auf vertonte Negativität und atmosphärische Klänge steht, sollte ein Ohr riskieren. Dafür gibt’s 7 / 10.
Line Up
Daniel Jansson – Gesang
Matthew Friesen – Gitarre, Bass, Keyboard, Percussions
Michael Klassen – Gitarre, Bass, Keyboard, Percussions
Kevin Stevenson – Schlagzeug, Percussions
Tracklist
01. Lowest Class
02. Lifers
03. One Last Smoke
04. Ankle Deep
05. Black Bird
06. Opiate the Hounds
07. Maze
08. Crown of Lies
09. The Grid
10. Crush My Soul (Godflesh Cover)
Links
Facebook Culted
Bandcamp Culted
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