Cryptivore – Celestial Extinction – Album Review

Cryptivore – Celestial Extinction
Herkunft:
Australien
Release:
15.03.2022
Label: Bitter Loss Records
Dauer:
27:10
Genre:
Death Metal / Grindcore


Cryptivore-Chris Anning-Promopic
Foto Credit: Metal Archives

Die australische One-Man-Show Cryptivore hat sich vorgenommen, Oldschool Death Metal mit Grindcore und einer Prise Melo-Death der nordeuropäischen Schule zu kombinieren. Sieben Jahre nach Gründung präsentiert uns Chris Anning, Mastermind des Projekts, nun das Debütalbum Celestial Extinction.

Cryptivore ist dabei ganz eindeutig von Legenden wie Grave oder Carcass beeinflusst. Dabei ist aber auch ein Faible für die Geradlinigkeit von gut gemachtem Grindcore und für die finnischen Schwerenöter von Amorphis zu erkennen – zumindest für deren erste Alben in den 1990er Jahren.

Death from a Land Down Under

Wummernder Death Metal der alten Schuld bildet das Fundament sämtlicher Songs auf Celestial Extinction. Auf dieser Basis webt Chris Anning prägnante Hooklines und gelegentliche Thrash-Stakkatopassagen ein. Gesanglich zählt der Australier zur Kategorie der Grummelbären. Das bedeutet: Sein tiefes Growling fügt sich wie ein weiteres Instrument in den Sound ein, anstatt diesen zu dominieren.

Der Song Vault Of Obscurity steht archetypisch für den Oldschool-Klangkosmos aus Down Under. Hier treffen kreischende Gitarrenriffs auf einen tief gestimmten Malmstrom zwischen Midtempo und Moshpit-Karacho. Du kannst HIER reinhören.

Hommage mit eigenständigem Charakter

Insgesamt liefert Cryptivore genau den richtigen Mix aus angezogener Handbremse und Vollgas-Geknüppel. Die Songs sind allesamt sehr kurzweilig ausgefallen und zielen vor allem auf Metalheads ab, die auch 2022 noch immer den Hartwurst-Sound der 1980er und 1990er Jahre bevorzugen.

Das mag nicht unbedingt innovativ klingen, aber es ist eine starke Hommage an die Vorreiter des Genres sowie ein Brückenschlag ins Hier und Jetzt. Statt Altbekanntes plump zu kopieren, experimentiert Chris Anning nämlich mit Einflüssen aus melodischen Stilrichtungen und jagt das Resultat am Ende durch den Grindcore-Reißwolf, wenn es dem Sound gerade zuträglich ist. Das ist beispielsweise in Cocoon Hecatomb der Fall, wie du HIER hören kannst.


Fazit
Celestial Extinction zelebriert Oldschool Death Metal in all seinen Facetten, ohne dabei wie ein Klon zu wirken. Cryptivore versteht es nämlich, trotz all der Huldigungen an alte Helden, einen eigenen und mitunter überraschend melodischen Zugang zum Genre zu finden. 7 / 10

Line Up
Chris Anning – Instrumente, Gesang

Tracklist
01. Cocoon Hecatomb
02. Dripping With Skin
03. Vault Of Obscurity
04. Gate Of Dismal Torture
05. The Ethereal Deceased
06. Monastery Worms
07. Solemn Desolation
08. Cadaverizor
09. Clandestine Ruination
10. Celestial Extinction

Links
Facebook Cryptivore
Bandcamp Cryptivore


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