Crusade of Bards – Tales of the Seven Seas – Album Review

Crusade of Bards – Tales of the Seven Seas
Herkunft:
Spanien
Release:
18.02.2022
Label: Rockshots Records
Dauer:
58:19
Genre:
Symphonic Metal / Folk Metal


Crusade of Bards-BandEs gibt Bands, die wollen ganz einfach nur Musik machen. Und es gibt Bands, die sich von Kopf bis Fuß einem selbst erdachten Konzept verschreiben und dieses zielgerichtet durchziehen. Crusade of Bards aus Spanien zählen zu zweiterer Kategorie.

Die 2016 gegründete Combo hat bereits auf ihrem Debütalbum die „Tales“ Saga gestartet, die sich um einen reisenden Barden dreht. Auf dem zweiten Album Tales of the Seven Seas segelt dieser Barde über die Weltmeere und besingt historische Ereignisse an genau jenen Orten, an denen diese stattgefunden haben. Zwei Songs pro Weltmeer, also insgesamt 14 Lieder sind daher auf dem Album zu finden.

Dass die Band sich selbst eher als „piratig und mediterran“ und weniger als klassische Symphonic Metal Band versteht, macht bei diesem Konzept durchaus Sinn. Musikalisch werden die Geschichten trotzdem von symphonischem Metal untermalt, wobei aber auch etliche andere Genres mit einfließen. Außerdem finden sich im Sound traditionelle Klänge verschiedener Kulturen wieder, die an den Küsten der Ozeane leben oder gelebt haben.

Somewhere over the Ocean

Irgendwo zwischen flottem Folk Metal und atmosphärischem Symphonic Metal nehmen Crusade of Bards uns mit auf eine abwechslungsreiche Reise über die sieben Weltmeere. Die Songs schallen gut abgemischt aus den Boxen, hätten dabei allerdings etwas mehr Druck vertragen können. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht vor allem die zarte, aber ausdrucksstarke Stimme von Captain Eleanor Tenebre. Dazwischen stellt die Gitarrenfraktion mit kurzen Solos immer wieder ihr Können unter Beweis, während sich Keyboarder Paolo „The Bard“ Andreotti vor allem auf die atmosphärische Untermalung der Lieder konzentriert.

Hymnisch angehauchte Songs machen einen Großteil des Albums aus, dazwischen sind auf Tales of the Seven Seas aber immer wieder tanzbare Nummern zu hören. Diese heben nicht nur die Stimmung, sondern lockern die Scheibe auf und halten damit die Spannung aufrecht.

Hier schwingt jeder Pirat sein Holzbein

Wer neugierig auf die symphonische Seite der Band ist, der sollte sich Lies & Ashes anhören. Das Lied basiert auf dem Prinzip von „Die Schöne und das Biest“, also weiblichem Klargesang und männlichen Growls. Diese altbekannte, aber gut umgesetzte Konzept wird von Crusade of Bards durch maritime Klanganleihen und stampfende Rhythmusarbeit erweitert. Das Studio-Video dazu findest du HIER.

Wer seinen Metal geradliniger mag, dem sei The Red Charade ans Herz gelegt. Die Nummer verfügt über Ohrwurm-Gesangslinien und einen ausladenden Refrain, außerdem sind die Keyboard-Melodien perfekt für die nächste Damenwahl in der Freibeuter-Bar deines Vertrauens. Beweis gefällig? Gerne, einfach HIER klicken.

Das Album hat kaum Durchhänger, dafür aber auch nur wenige Songs, die besonders hervorstechen. Einer davon ist Dunkirk Privateers, der aufgrund seiner Hookline und dem eingängigen Refrain auch problemlos in Dauerschleife laufen kann. Daneben ist noch Hasard zu erwähnen, denn dieses Lied variiert perfekt zwischen atmosphärischen Passagen und Ohrwurmgesang, den man den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf bekommt.


Fazit
Tales of the Seven Seas ist eines der wenigen Alben mit Hang zum Freibeutertum, das nicht albern rüberkommt. Crusade of Bards verstehen ihr Handwerk und liefern uns eine starke Symbiose aus symphonischem Metal mit starken Folk-Anleihen, die auch nach mehrmaligem Hören nicht ausgelutscht klingt. 7,5 / 10

Line Up
Captain Eleanor Tenebre – Gesang
Eduardo Guilló – Gesang
Adrián „The Time Knitter“ Carrero – Gitarre
Marc Brode – Bass
You – Schlagzeug
Paolo „The Bard“ Andreotti – Keyboard, Gesang

Tracklist
01. Anuri
02. The Northwest Passage
03. An Ocean Between Us – Part III – A New World
04. Dunkirk Privateers
05. Vento Aureo
06. Naupaktos
07. Manti (Interlude)
08. The Red Charade
09. Hasard
10. Saumudr Ka Mandir
11. Lies & Ashes
12. Leap Of Faith
13. The White Witch
14. As Above, So Below (Outro)

Links
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Instagram Crusade of Bards


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