The Corona Lantern – Certa Omnibus Hora – Album Review

The Corona Lantern – Certa Omnibus Hora
Herkunft:
Tschechien
Release:
27.11.2020
Label: Metalgate Records
Dauer:
48:29
Genre:
Post Metal / Doom Metal


The Corona Lantern-BandEines muss man der tschechischen Band The Corona Lantern lassen: Der Name ist wie gemacht für das Krisenjahr 2020. Mit Certa Omnibus Hora hat die Combo nun ihr zweites Album auf die Welt losgelassen.

„Wir haben für unser neues Album versucht, der Atmosphäre des Vorgängers zu folgen, aber auch, ihm einen komplexeren musikalischen Kontext zu geben“, sagt die Band selbst dazu. Inhaltlich geht es um die Themen Entfremdung, ständige Veränderungen, Ängste und den Tod.

Erdrückend und geradlinig zugleich

Der Song As Eyes Wide Travel eröffnet das Album mit ruhigen Klängen und verwandelt sich dann in eine Post Metal-Nummer der doomigen Sorte. Sängerin Daniela Dahlien Neumanová growlt auf eine erstaunlich cleane Weise, so ähnlich wie man es beispielsweise von Harakiri for the Sky kennt. Auch den ein oder anderen Black Metal Scream baut die Sängerin ein. Musikalisch wird zwischen atmosphärischen, Keyboard-untermalten Klängen und straightem Riffing gewechselt.

Song Nummer Zwei, Through This Swamp of Oblivion, knackt die 10-Minuten-Marke und ist anfangs eine misanthropische Doom-Walze, die zäh und erdrückend über den Hörer hinwegrollt. Ab der Mitte wird die Nummer etwas flotter und hat einige Black’n’Roll-Anleihen. Die Gitarren-Hooklines fügen sich dabei perfekt ein. Das Video zur Nummer findest du übrigens HIER.

Spannende Stil-Variationen

Up the Last Hill erinnert hingegen ein wenig an Morbid Angel, bevor in der zweiten Hälfte wieder der Post Metal regiert. Im Gegensatz dazu ist Hours Between Heartbeats von Anfang an ein seltsamer Mix aus Progressive Rock-Riffs, Doom Metal und Death Metal-Growls. Die dichte Atmosphäre macht diesen Song zu einer der stärksten Nummern des Albums.

Make Me Forget wird von Keyboard-Melodien getragen und beinhaltet einige Gitarrenlinien im Stile von Paradise Lost. Dadurch wirkt das Lied sehr melancholisch, ohne die nötige Härte vermissen zu lassen. Die letzte Nummer auf Certa Omnibus Hora hört auf den Namen The Truth and Its Will. Dieses Lied bildet einen würdigen Abschluss und vereint noch einmal alle Stil-Elemente der Band in einem rund zehn Minuten langen, atmosphärischen Strom aus Trübsinnigkeit und Hass.


Fazit
The Corona Lantern bieten auf Certa Omnibus Hora einen interessanten Stilmix auf Basis von doomigen Post Metal-Klängen. Musikalisch steht die zu vermittelnde Atmosphäre im Vordergrund, was dem geneigten Hörer etwas Konzentration abverlangt. Wenn man es aber schafft in die Welt dieser Combo abzutauchen, will man so schnell nicht wieder zurück in die Realität. Dafür gibt es 8,5 / 10.

Line Up
Daniela Dahlien Neumanová – Gesang
Igor Krakhmalev – Gitarre
Dima Borovkov – Bass
Šimon Hajdovský – Schlagzeug
Tonda Smrčka – Live-Gitarre

Tracklist
01. As Wide Eyes Travel
02. Through This Swamp of Oblivion
03. Up the Last Hill
04. Hours Between Heartbeats
05. Make Me Forget
06. The Truth and Its Will

Links
Bandcamp The Corona Lantern
Facebook The Corona Lantern


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Déluge – Ægo Templo
Interview – Nachgefragt bei Andy Thomas, Black Crown Initiate
Kolumne – Female Fronted Metal, Sonntagsgedanken

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 4 Average: 5]