Coreleoni – III – Album Review
Coreleoni – III
Herkunft: Schweiz
Release: 20.05.2022
Label: Atomic Fire Records
Dauer: 42:05 / 01:01:41 – inklusive Bonustracks
Genre: Hard Rock / Classic Rock
Coreleoni wurden 2018 von Leo Leoni ins Leben gerufen, der im Rock-Universum vor allem als Gründungsmitglied von Gotthard bekannt ist. Die Band machte ursprünglich mit Neuauflagen alter Songs von sich reden, aber die Combo hat inzwischen auch eigene Kompositionen parat.
Das dritte Album III zelebriert erneut den Spirit des erdigen Classic Rock und markiert zudem den Einstand von Eugent Bushpepa als dem neuen Mann hinterm Mikrofon. Für die Fans des Eurovision Song Contest: Ja, es handelt sich hier um denselben Mann, der Albanien im Jahr 2018 vertreten hat.
„Ich denke, so eine Art von Album hat lange niemand mehr veröffentlicht. Kaum jemand denkt und schreibt mehr auf diese Weise oder nutzt noch Les Paul-Gitarren und Marshall-Amps in der Art, wie wir es tun. Mir als Rockfan hat das persönlich sehr gefehlt in den letzten Jahren“, sagt Mastermind Leo Leoni zum neuen Album. Die Mission von Coreleoni ist also klar: Oldschool solls sein, aber nicht altbacken.
Classic Rock in Bestform
Auf dem Album befinden sich zehn eigene Songs und ein bis fünf Coverversionen – je nach Ausführung. Dass die gecoverten Lieder von den Rolling Stones oder von Gotthard stammen, ist sehr bezeichnend für die Vision der Band. Hier steht Classic Rock am Programm, und zwar ohne Wenn und Aber.
Das schreit direkt nach Klischee und nach dem Vorwurf, einfach alten Inhalte in neuer Verpackung zu präsentieren. Wer will, kann das zwar gerne so sehen, aber Coreleoni sind wesentlich mehr als ein Abklatsch oder die x-te Band, welche die Retro-Welle reiten möchte. Denn die selbst geschriebenen Songs halten zwar naturgemäß wenig Überraschungen parat, aber sie zählen mit zum Besten, was das Classic Rock Genre im Jahr 2022 zu bieten hat.
Voller Energie und Herzblut
Die Nummern sind im typischen Spannungsfeld von erdigem Rock über melodische Passagen bis hin zu regelrechten Balladen angesiedelt. Das vorab veröffentlichte Purple Dynamite ist beispielsweise ein geradliniger Rocker mit Stadion-tauglichem Refrain sowie knackigen Basslinien. Den Beweis gibts HIER zu finden. Would You Love Me schlägt in dieselbe Kerbe, kommt dabei aber eine Spur heavier rüber.
Demgegenüber stehen ruhigere Songs mit schmachtenden Gitarrensolos und leicht kitschigen, aber gesanglich stark umgesetzten Textzeilen. Wer auf diesen Sound steht, der sollte sich Sometimes oder Deep In My Soul anhören.
Insgesamt befindet sich auf III jedenfalls keine einzige schwache Nummer, aber auch nicht jedes Lied ist ein absolutes Highlight. Oder anders ausgedrückt: Die-Hard-Fans von traditionellem Hard Rock werden bestens bedient, aber auch für alle anderen gibt es etwas zu entdecken. Denn dass dieses Genre im Jahr 2022 noch so energiegeladen und beherzt klingen kann, ist für sich alleine schon eine kleine Überraschung. Und dafür verdienen Coreleoni großen Respekt.
Fazit
Wo Coreleoni draufsteht, ist hochwertiger Classic Rock drin. Die Band verkörpert wie kaum eine andere Combo den Spirit dieses Genres und Alt- sowie Neurocker kommen mit III voll auf ihre Kosten. 8 / 10
Line Up
Eugent Bushpepa – Gesang
Leo Leoni – Gitarre
Jgor Gianola – Gitarre
Mila Merker – Bass
Alex Motta – Schlagzeug
Tracklist
01. Let Life Begin Tonight
02. Purple Dynamite
03. Guilty Under Pressure
04. Greetings From Russia
05. Sometimes
06. Like It Or Not
07. Wake Up Call
08. Sick & Tired
09. Would You Love Me
10. Deep In My Soul
11. Jumpin‘ Jack Flash (The Rolling Stones Cover)
Bonus Tracks (nur auf CD-Digipak und im Box Set)
12. Say Goodbye (Gotthard Cover)
13. Good Time Lover (Gotthard Cover)
14. Fist In Your Face (Gotthard Cover)
15. I’m On My Way (Gotthard Cover)
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