Cirith Ungol – Dark Parade – Album Review
Cirith Ungol – Dark Parade
Herkunft: USA
Release: 20.10.2023
Label: Metal Blade Records
Dauer: 44:07
Genre: Epic Metal
Die legendären Cirith Ungol aus Ventura in Kalifornien veredeln uns den Herbst mit ihrem neuen Album Dark Parade, das natürlich wieder mit einem gelungenen Fantasy-Artwork von Michael Whelan aufwartet, und auch ansonsten alle Trademarks der Kultband darbietet.
Velocity kickt direkt richtig Arsch, die treibenden Drums, sägenden Riffs, geilen Soli und Tim Baker’s einzigartige Reibeisenstimme fräsen sich mit ihrem scharfkantigen Stahl tief in die Gehörgänge und Hirnwindungen, ein Traum! Aber lasst Euch selbst von diesem Metal Wirbelsturm wegblasen, zum Video gehts HIER!
Mehr im Midtempo aber nicht weniger powervoll geht es mit Relentless weiter, das mit leicht orientalisch klingenden Skalen auftrumpft. Der Refrain ist richtig stark und dürfte sich live zum absoluten Mitgröhl-Hit entfalten! Da die Band für 2024 ihre letzten Live-Shows angekündigt hat, sollte man sich also beeilen, sie noch einmal auf der Bühne zu erleben!
Auf den Wogen des Schicksals
Passend zum Titel leiten Meeresrauschen und Möwengeschrei den dritten Song Sailor on the Seas of Fate ein. Das Stück kommt schön doomig-schleppend daher, mit beschwörenden Vocals, stampfenden Riffs und vielschichtigen Melodien. Im Mittelteil wird dann zur Abwechslung das Tempo kurz angezogen und in bester Maiden-Manier flott drauflosgaloppiert.
Eine spanische Gitarre und Kastagnetten erklingen am Anfang von Sacrifice, und ein fast schon an Black Metal gemahnender Schrei erklingt! Die spanischen Einflüsse ziehen sich durch den ganzen Song, und Tim Baker liefert eine seiner vielseitigsten Gesangsleistungen ab und wechselt ständig zwischen fast schon tief gegrowlten Vocals und höheren Screams hin und her. Hervorzuheben ist auch der ausgedehnte Solopart gegen Ende!
Hommage an die eigene Historie
Looking Glass ist ein typischer Cirith Ungol Song, der auch auf ihren alten Klassikeralben hätte stehen können. Der fantastischen Gitarrenarbeit wird hier auch schön viel Raum gelassen für schwelgerisches Solieren und sich entfaltende Melodien, sehr geil! Der Titeltrack Dark Parade hingegen ist leider etwas zu sperrig geraten mit seinen vertrackten Riff-Arrangements und zündet nicht so wirklich beim ersten Mal, vielleicht braucht das Lied aber auch nur ein paar Durchläufe mehr.
Diese Gitarren!!!
Distant Shadows rifft bedrohlich und hypnotisierend aus den Boxen, die Gitarrenmelodien sind mal wieder vorzüglich und erzeugen Gänsehaut. Akustikgitarren leiten das Finale Down Below ein und hohe Falsett-Chöre, die ein wenig an King Diamond erinnern, wechseln sich mit Tims rauer Stimme ab. Nach eindringlichem Riffing und wirklich kraftvoll geshouteten Vocals darf auch hier im Mittelteil wieder ausgiebig soliert werden.
Fazit
Auf Dark Parade liefern Cirith Ungol erneut amtlich ab und setzen ihrem unverwechselbaren Sound ein weiteres Mal ein Denkmal. Man kann die Band nicht genug loben, im Spätherbst ihrer Karriere noch einmal so ein starkes Album rausgehauen zu haben! 8,5 / 10
Line Up
Tim Baker – Gesang
Jimmy Barraza – Gitarre
Greg Lindstrom – Gitarre
Rob Garven – Schlagzeug
Jarvis Leatherby – Bass
Tracklist
01. Velocity
02. Relentless
03. Sailor on the Seas of Fate
04. Sacrifice
05. Looking Glass
06. Dark Parade
07. Distant Shadows
08. Down Below
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