Chaos Over Cosmos – A Dream if Ever There Was One – Album Review
Chaos Over Cosmos – A Dream if Ever There Was One
Herkunft: Polen / Australien
Release: 09.11.2022
Label: Eigenverlag
Dauer: 39:52
Genre: Technical Progressive Metal
Bereits vor Jahresfrist sind Chaos Over Cosmos auf The Silver Linings Between the Stars mit kompromisslosem Technical Progressive Metal aufgefallen. Auch das neue Album A Dream If There Ever was One fällt durch seine technische, ja sogar klinische Kälte auf. Zudem verleiht es dem geneigtem Musikfan auch keine haptische Wärme, denn es wird lediglich digital releast.
Dahinter steckt natürlich ein Konzept. Die beiden Musiker stellen ihre Musik vollständig in den Vordergrund und bleiben zwar nicht anonym, aber halten sich dennoch bedeckt. Passend zum Soundgewand verzichtet man auf eine natürliche Rhythmussektion und holt das Schlagzeug aussschließlich aus dem Computer.
Der Mensch steht nicht unbedingt im Mittelpunkt des Geschehen
Und auch hier sind wieder schwer zu durchdringende vierzig Minuten Dauerfeuer dabei herausgekommen, die von teils gegrowltem, teils geschrienen oder teils auch klaren Gesangslinien so gut es geht begleitet werden. Die Gitarrensoli sind technisch anspruchsvoll und sind mal klirrend schnell und gehen ein anderes Mal brachial tief in den Bauchraum.
Besonders hervorgehoben seien an dieser Stelle die beiden Longtracks A Mantra Of Oppression, dem eine schön anspruchsvolle Melodienführung zu eigen ist und Ebb And Flow[ers], bei dem zumindest streckenweise die BPM Rate am Drumcomputer etwas niedriger angesetzt wurde, was dem Song vor allem bei der Atmosphäre sehr gut steht. Auch werden hier, den technischen Charakter unterstützend, Beats statt virtuellem Drumgehämmer eingesetzt.
Auf dem thrashigen Navigating By Moonlight werden die beiden High Speed Akteure von Keaton Lyon am Mikro unterstützt. Der drückt dem Song jetzt nicht unbedingt eine eigene Note auf, passt aber gut zu dieser internationalen Spielart des Benchmark Metals. Für Anspieltipps haltet den Youtube Kanal des Projektes im Auge, den ihr HIER finden könnt. Dort ist im Übrigen auch die gesamte bisherige Diskographie zu finden.
Technical Progressive Metal ohne Kompromisse
Dem Album liegt ein Science Fiction zugrunde. Vom Artwork und der Songgestaltung her ist es ein dystopisches Szenario. Eine kalte, aber nicht seelenlose Welt, die bis auf die Mikrosekunde durchoptimiert wurde und in der kein Platz für zeit,- und raumfordernde Spirenzien ist. Diese Art der Ausgestaltung kann beizeiten positive Gefühle einer Weltenflucht, einer Flucht in eine bessere Zukunft voller Chancen auslösen.
In einem anderen Szenario kann das fast ausschließlich ohne Tempolimit hämmernde virtuelle Schlagzeug und die entsprechenden Gitarrenlinien schon ganz schön fordern. Nichtsdestotrotz übt A Dream If There Ever was One eine nicht zu unterschätzende Anziehungskraft aus. Was unter anderem auch an der Abwechslung und der streckenweise zumindest ansatzweise vorhandenen Atmosphäre liegt.
Fazit
Leichte Kost servieren Chaos Over Cosmos auch mit ihrem vierten Album A Dream If There Ever was One nicht. Wie auch seine Vorgänger ist das Album technisch, effizient und verbreitet unter anderem eine anziehende Kälte. Das ist Technical Prog Metal in Reinform. 8 / 10
Line Up
KC Lyon – Gesang, Texte, Songwriting
Rafal Bowman – Gitarren, Synthesizer, Schlagzeug Programmierung, Songwriting
Keaton Lyon – Gastgesang in Navigating by Moonlight
Tracklist
01. Continuum
02. Fire-eater
03. Navigating by Moonlight
04. A Mantra of Oppression
05. Ebb and Flow[ers]
06. Melatonin
Links
Facebook Chaos Over Cosmos
Webseite Chaos Over Cosmos
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Chaos Over Cosmos – The Silver Lining Between the Stars
Statement Review – Arch Enemy – Deceivers
Interview – träumen von aurora, Nachgefragt bei träumen von aurora