Carbon Black – We Remain – Album Review
Carbon Black – We Remain
Herkunft: Australien
Release: 06.05.2022
Label: Independent
Dauer: 29:59
Genre: Groove Metal
Carbon Black wurde 2013 durch vier Freunde im australischen New South Wales gegründet. Ihr zweites Album We Remain entstand in den vergangenen 18 Monaten und ist, laut Band, ein Statement für Zähigkeit und Beharrlichkeit.
Kein Wunder, denn mit der Pandemie, politische Unruhen und Buschfeuern hatten die Australier einiges zu verarbeiten. Die sieben Songs auf dem Album sind deshalb allesamt sehr persönlich und auch recht wütend ausgefallen.
Die Platte wurde übrigens von Kevin “Caveman” Shirley gemixt, der bereits für Iron Maiden und Dream Theater gearbeitet hat. Nicht schlecht für ein Independent Release, Carbon Black stehen ganz offensichtlich nicht auf halbe Sachen.
Mittelweg zwischen Tradition und Moderne
Musikalisch sind die Australier vor allem im Metal und Rock der 1990er Jahre verwurzelt. We Remain vereint groovige Rhythmen im Stile von Pantera mit modernen Ansätzen und traditionellem Heavy Metal, wodurch ein mitreißender, geradliniger und mitunter verspielter Sound entsteht.
Das vorab veröffentlichte Under Order ist beispielsweise ein stampfender Song US-amerikanischer Spielart, bei der übrigens niemand Geringeres als Tim „Ripper“ Owens mit von der Partie ist. Die Nummer liefert einen gelungenen Mittelweg zwischen abgehackten Riffs und melodischen Passagen, den Beweis findest du HIER.
Abwechslungsreich bis zum Schluss
Insgesamt betrachtet ist das Album sehr abwechslungsreich ausgefallen. Die ersten beiden Songs Red Flag und The One Who Knows My Name tendieren stark in die aggressiv-angepisste Richtung, mit fortlaufender Spielzeit werden Carbon Black aber Stück für Stück melodischer. Das bedeutet aber keinesfalls, dass die Australier softer werden oder – wie inzwischen schon fast Usus – irgendwo eine Ballade auf der Scheibe platzieren. Nein, jeder Song setzt ein weiteres Zeichen für Resistenz in diesen schwierigen Zeiten.
So startet We Bleed mit hektischen Basslinien und kombiniert leicht hypnotische Gesangslinien mit moshbaren Modern Metal Passagen, während One Enemy zwischenzeitlich beinahe in Death Metal Gefilde abtaucht. Das abschließende Our Reprise ist hingegen ein trockener, leicht psychedelischer Banger mit Stoner-Attitüde.
Fazit
Carbon Black vereinen eine stoische DIY-Attitüde mit viel Spielfreude und erschaffen dadurch eine abwechslungsreiche Platte, die jedes Genre-Korsett sprengt. We Remain groovt und ballert an allen Ecken und Enden, wobei immer wieder auch einprägsame Melodien eingestreut werden. 8 / 10
Line Up
Jon Hurley – Gesang
Damon Bishop – Gitarre
Rob Giles – Bass
Steve Giles – Schlagzeug
Tracklist
01. Red Flag
02. The One Who Knows My Name
03. Scars
04. Under Order (feat. Tim ‚Ripper‘ Owens)
05. We Bleed
06. One Enemy
07. Our Reprise
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