Brainstorm / Rage / Tri State Corner – Brainrage over Europe – 30.10.22, Bastard Club Osnabrück – Live Review

Brainrage over Europe Tour
Bands: Brainstorm
,Rage, Tri State Corner
30.10.2022 – Osnabrück, Bastard Club, Buersche Straße 8, 49074 Osnabrück
Herkunft:
Deutschland


Tri State Corner

Endlich war es wieder soweit: Nach zweieinhalb coronärbedingt konzertarmen Jahren beginnt sich die Konzertbranche langsam wieder zu erholen, sodass Osnabrücker Metalfans nach dem Knaller mit Marduk und Vader im März diesen Jahres nun ein zweites Highlight für 2022 im heißgeliebten Bastard Club erleben dürfen.

Und dass man bei Bands wie Rage und Brainstorm eine gewaltige Ladung Power Metal erwarten darf, sollte jedem Musikfreund bewusst sein. Obwohl das Konzert an einem Sonntag stattfindet, sollte es keine Probleme geben, da es schon um 17.00 began. Auch wenn sich der Großteil der Zuschauer zunächst noch im Barbereich des Clubs aufhielt, bewegten sich die Meisten spätestens mit Beginn der Vorband in Richtung Bühne.

Tri State Corner

Und das zurecht! Denn Tri State Corner heizen das Publikum perfekt ein. Obwohl die Musik vielleicht etwas weniger kräftig daherkommt als die der beiden Headliner, verleiht vor allem Sänger Vassilios „Lucky“ Maniatopoulos der Band eine besondere Stärke. Jener ist auch Drummer bei Rage, sodass der Abend für ihn möglicherweise besonders anstrengend werden könnte. Aber alle vier Musiker strahlen großartige Energie aus, klettern auf die kleinen Barrikaden im Club und erzählen, dass der Name Dreiländereck auf ihre Herkunft zurückzuführen ist: Deutschland, Polen und Griechenland. Als besonderes Merkmal muss auch noch ein Instrument der Band genannt werden: Die traditionelle griechische Bouzouki, die man sonst wohl selten in Aktion sieht.

Rage

Nach kurzer Umbaupause wird dann auch schon alles für Rage vorbereitet. Doch ein Detail fällt auf: Ein Stuhl auf der Bühne! Schnell wird klar, dass Frontmann Peavy Wagner aufgrund von Krankheit die Show im Sitzen verbringen wird. Wer jetzt denkt, dass das die Qualität der Show mindert, irrt sich. Denn all das animiert Gitarrist Jean Borman noch mehr dazu, komplett die Sau rauszulassen und auf der kleinen Bühne jeden Zentimeter ausnutzen, bis in den Publikumsbereich hinein.

Rage

Rage schaffen es trotz verkürztem Set, sowohl Songs des letzten Albums Ressurrection Day, als auch die alten Klassiker wie Don’t Fear The Winter oder Higher Than The Sky zu spielen. Auch hier merkt man bei allen eine enorme Spielfreude, selbst Drummer Lucky sieht man keine Anstrengung aufgrund von Doppelbelastung an.

Nun wartet also jeder auf den großen Headliner: Brainstorm. Und was soll ich sagen: Das Warten hat sich gelohnt! Mit jeder Menge Energie stürmt die personell gesehen größte Band des Abends die kleine Bühne und weiß von Anfang an, das Publikum zu unterhalten. Interaktion mit den Fans wird bei Brainstorm groß geschrieben, sodass selbst ich mit dem Kommentar „Bei dem Album warst du noch gar nicht geboren!“ in die Show mit einbezogen wurde.

Den Männern gefällt es im Bastard Club sogar so gut, dass sie die Säule in der Mitte der Bühne am liebsten mitnehmen möchten, so Sänger Andy B. Franck. Nachdem die fünf ihre besten Songs aus allen Alben zum Besten gegeben haben, konstatieren sie vollkommen nass geschwitzt: Das ist der Inbegriff einer Heavy-Metal-Show!

Und genauso sehe ich das auch: Das, was Rage, Brainstorm und auch Tri State Corner an diesem Sonntagabend dort gezeigt haben, war Schweiß, Power und Durchhaltevermögen trotz Verletzung, aus Liebe zur Musik. Also einfach purer Heavy Metal!


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