Bofo Kwo – Space/Time Carnivorium – Album Review

Bofo Kwo – Space/Time Carnivorium
Herkunft:
Finnland
Release:
30.06.20
Label:
Sliptrick Records
Dauer:
44:36
Genre:
Symphonic Black Metal


Bofo KwoManchmal stolpert man über Bands, für die es einfach keine passende Genre-Bezeichnung gibt. Die Finnen von Bofo Kwo sind so eine Combo. Symphonic Black Metal ist hier nur die Verpackung, welche mit verschiedenen Inhalten befüllt wird. Dazu gehören Punk, Grunge, Death Metal-Blastbeats und elektronische Noise-Klänge.

Das hört sich seltsam an und ist es auch, dasselbe trifft auf die Texte zu. Kurzfassung: Die Bandmitglieder sind Kannibalen, welche die Kräfte des Universums freischalten wollen, um der „goldene Gott“ zu werden. Dabei verlassen sie die Erde und richten auf zwei weiteren Planeten ihr Unheil an. Neben dem Verzehr von Außerirdischen führen sie zudem Krieg gegen den Rodent King (Nagetier-König). Ja, wirklich.

Das Album besteht aus sieben Songs. Der Opener Plate of Hate gibt als Industrial/Black Metal-Mischung die Marschrichtung vor und wird von einem einfachen, aber einprägsamen Riff getragen. Im zweiten Teil des Songs gesellen sich zudem symphonische Elemente und Noise-Samples dazu. Der Gesang erinnert durch seine elektronische Verzerrung an alte Dimmu Borgir, was sich das gesamte Album lang nicht ändert.

Auch der zweite Track, Second Sun, ist nichts für Puristen. Über dem losen Gitarrenriffing thront die wütende Stimme des Sängers Ted Egger und dessen Gegenpart, dem zarten Stimmchen von Janne Winther. Das Lied versprüht dabei einen spannenden und chilligen Vibe. Epic hingegen hält, was der Name verspricht. Die Pianoklänge und doomigen Riffs wirken fast schon hypnotisierend, bevor böses Gelächter einen Tempowechsel hin zu Blastbeats einläutet. Mein erster Anspieltipp, den du HIER hören kannst.

Lied Nummer Vier, New Destination, ist so etwas wie die Punk-Version eines Black Metal-Songs. Nett, aber bleibt nicht wirklich im Ohr hängen. Weiter geht’s mit Green Leviathan, einem Mix aus schweren Gitarren, Synthie-Klängen und dem ungleichen Zusammenspiel zwischen verzerrtem Hauptgesang und dem Klargesang von Elmo Winther. Mein Anspieltipp Nummer Zwei und HIER zu finden.

Bullets of Despair verfolgt einen traditionelleren Black-Metal-Ansatz und wird vom abwechslungsreichen Schlagzeugspiel getragen. Der letzte Song des Albums, The Massacre, hört sich genau so an, wie der Name bereits sagt. Hier werden nochmal Doom Metal, Black Metal, Synthies und eine Portion Noise zusammengewürfelt. Das Ganze würde sich auch sehr gut als Soundtrack eines Horror-Films machen.


Fazit:
Das Album ist durch den Stilmix spannend und sehr kurzweilig anzuhören. Dabei bleiben aber nur wenige Riffs wirklich in Erinnerung, die meiste Zeit zieht die Musik eher an einem vorbei. Das ist nicht negativ gemeint, denn Bofo Kwo eignen sich dadurch gleichermaßen zum Chillen, als auch um Aggressionen abzubauen. Sie pfeifen auf Konventionen und erschaffen ihren ganz eigenen Sound, was bei der riesigen Anzahl an Underground-Bands eine echte Leistung ist. Dafür vergebe ich 7,5/10.

Line Up
Ted Egger (Bofo Kwo) – Gesang
Kimmo Lindholm (Wamufo) – Produktion und Gitarre
Janne Winther (Bomari) – Hintergrundgesang
Elmo Winther (Lord Elmonioz) – Hintergrundgesang

Tracklist
01.Plate of Hate
02.Second Sun
03.Epic
04.New Destination
05.Green Leviathan
06.Bullets of Despair
07.The Massacre

Links:
Facebook Bofo Kwo
Youtube Bofo Kwo
Bandcamp Bofo Kwo

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