Bloody Heels – Ignite The Sky – Du hast die Haare schön – Album Review

Bloody Heels – Ignite The Sky
Herkunft:
Riga / Lettland
Release:
10.07.20
Label:
Frontiers Music srl
Dauer:
45:07
Genre:
Hardrock / Sleaze Metal


Foto Credit: Pauls Zvirbulis

Mit den lettischen Hardrockern Bloody Heels haben sich Frontiers Music eine weitere interessante, junge und talentierte Band ins Boot geholt. Die 2012 in Riga gegründete Formation hat sich dem 1980er Jahre Hair Metal verschrieben, der die Grenzen zum Heavy Metal streift. Die Band beschreibt ihren Stil scherzhaft als Dark AOR. Bloody Heels hat sich bereits mit ihrer ersten EP Summer Nights, 2014, dem Debütalbum Through Mystery, 2017, und mit Supportshows durch ganz Europa nicht nur im Baltikum einen Namen gemacht. Die Arbeiten am zweiten Album Ignite the Sky begannen schon 2018, aber ein Besetzungswechsel am Bass musste kompensiert werden, nachdem Gründungsmitglied Chris Flint die Band verlassen hatte. Inzwischen wurde mit Gunn Everett ein neuer Tieftöner integriert und mit dem italienischen Melodic Rock Spezialisten Frontiers Music im Rücken stehen die Zeichen für Bloody Heels jetzt auf Sturm.

Entsprechend energiegeladen startet das Quartett mit Ignite The Sky ins Album. Der treibende Up-Tempo Rocker spielt gleich alle Stärken der Letten aus. Dynamisches Drumming, gepaart mit einer melodischen Hookline, dezent schmutzigen Gitarrenlicks und dem sehr variablen, rotzigen Gesang verschmelzen zu einer kraftvollen Sleaze Rock Nummer. Im Musikvideo zum Song könnt ihr euch HIER selbst begeistern lassen.

Criminal Masterminds rifft sich ebenfalls in gesunder Härte, die zwischen Hardcore Superstar, Crazy Lixx und Crashdiet anzusiedeln ist, durch die Lautsprecher. No Matter nimmt die anfängliche Härte etwas heraus und setzt auf einen einprägsamen Singalong Refrain. Mit Sugar & Spice gibt es dafür wieder Deftiges auf die Ohren. Der Riffrocker ist eine prima Nummer, um jede lahme Party in Schwung zu bringen. Ein funky Bass eröffnet Farewell To Yesterday, aber schwere Riffs und der treibende Rhythmus bringen den Track schnell wieder auf Kurs. Dafür wurde auch ein 360° Video produziert, das HIER zu finden ist.

Für Abwechslung sorgt Black Swan, das trotz seiner melancholischen Grundstimmung viel Spannung erzeugt. Gitarrist Harry Rivers holt hier wieder ein paar schöne Melodien aus seiner Axt. Auf Stand Your Ground finden Bloody Heels wieder zurück zu ihrer kämpferischen Linie. Ein bisschen Earcandy für das weibliche Publikum wird auf Thin Line auch verteilt, auf zuviel Zuckerguss wird zum Glück aber doch verzichtet. Für Silhouette dürfen die Feuerzeuge aus der Tasche geholt werden. Der Song beginnt verträumt, nimmt aber im weiteren Verlauf an Intensität zu und endet mit einer ganz starken Gesangsleistung von Frontmann Vicky White. Healing Waters setzt zunächst wenig neue Akzente, dafür sorgt erst der erstklassige Gastbeitrag von Saxophonist Dagnis Rozins mit tollem Solo im Mittelteil. Als Rausschmeißer ist mit Streets Of Misery noch einmal ein High Energie Rocker vertreten, der einen erneut hefig in den Allerwertesten tritt.


Fazit:
Ja, Bloody Heels haben die Haare schön, aber hier wird Sleaze Rock für Männer gespielt. Die zuckersüßen Melodien, der Lippenstift und der Eyeliner bleiben weitestgehend in der Kiste, dafür sorgen die kernigen Riffs von Harry Rivers. Aber auch Sänger Vicky White bewegt sich sicher zwischen rotzigen Passagen und hohen Screams. Der dicht gewebte Rhythmusteppich von Schlagzeuger Gus Hawk und Neutieftöner Gunn Everett sorgt zudem für ein fettes, rockiges Fundament. Das Albumhighlight und mein Anspieltipp ist für mich der bockstarke Opener Ignite The Sky. Einige Standardnummern drücken das Ergebnis für mich auf eine immer noch sehr starke 7,5/10 in der Gesamtwertung.

Line Up
Valts Berzins (Vicky White) – Gesang
Haralds Avotins (Harry Rivers) – Gitarre
Gunars Narbuts (Gunn Everett) – Bass
Gustavs Vanags (Gus Hawk) – Schlagzeug
Cello on track ‚Silhouette‘ – Erna Daugaviete
Saxophone on track ‚Healing Waters‘ – Dagnis Rozins

Tracklist
01. Ignite The Sky
02. Criminal Masterminds
03. No Matter
04. Sugar & Spice
05. Farewell To Yesterday
06. Black Swan
07. Stand Your Ground
08. Thin Line
09. Silhouette
10. Healing Waters
11. Streets Of Misery

Links
Facebook Bloody Heels
Webseite Bloody Heels

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