Bloodkill – Throne Of Control – Album Review

Bloodkill – Throne Of Control
Herkunft: Mumbai / Indien
Release: 19.01.21
Label: Eigenproduktion
Dauer: 33:50
Genre: Thrash Metal / Heavy Metal

Im ausklingenden Jahr 2020 flatterte noch dieses Album in unsere virtuelle Redaktionsstube. Im spärlichen Infosheet zu Throne Of Control standen zwei Informationen, die trotzdem sofort meine volle Aufmerksamkeit hervorriefen: Thrash Metal und Indien. Seit der großartigen 2019 von der Facebook-Gruppe der Heavy Metal Fans, HIER gehts direkt in die Gruppe, unterstützten Sentenced To Death-Tour von den ebenfalls aus Indien stammenden Against Evil, hat der asiatische Subkontinent mein besonderes Interesse.

Bloodkill stammen aus der an der Westküste Indiens gelegenen größten Metropole des Landes, Mumbai. Aufgenommen und produziert wurde Throne Of Control in den Illusion Studios von Keshav Dhar. Die Band musste dabei die Aufnahmen zu ihrem Debütalbum von März bis Oktober wegen des Lockdowns in Indien im Zuge der Covid-19 Pandemie unterbrechen. Inhaltlich handelt das Album davon, wie sehr sich manche Dinge bei genauerer Betrachtung von dem unterscheiden können, wie sie zunächst erscheinen. Narzissmus und korrupte Regierungen werden ebenfalls angeprangert.

Endzeitstimmung in Bollywood

Das Intro The Unveiling erzeugt eine unheilvolle Stimmung, bevor mit Blindead Circus das Inferno losbricht. Die beiden Gitarristen Vishwas und Shubham erzeugen ein Riffgewitter, das sich gewaschen hat, während Bassist Yash und Schlagzeuger Jay Patil mit einem tonnenschweren Groove das Fundament für diese Thrash-Granate legen. Abgerundet wird der Sound durch den räudigen, aber passenden Gesang von Anirudh, der die Grenzen zum Death Metal dadurch verschwimmen lässt. Ein wenig erinnert mich das an ihre indischen Landsmänner Kryptos.

False Face im Anschluss macht ebenfalls keine Gefangenen, denn der Energiepegel bleibt am Anschlag. Der mörderische Groove macht es einem selbst beim Schreiben nicht leicht, den Schädel stillzuhalten.

Noch mehr Todesblei verspritzt 3B. Musikalisch bewegt sich der Song zwar in einer deutlich schleppenderen Gangart, aber Anirudh brüllkreischt in beängstigender Weise seinen Weltschmerz hinaus, dass es einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Mit Unite And Conquer wird die Handbremse wieder gelöst, straighte Metal Riffs, messerscharfe Soli und treibende Drums beherrschen wieder das Bild. Finstere Zukunftsaussichten hauen uns Bloodkill auf Horrorscope um die Ohren. Der Song fängt mit leisen, atmosphärischen Gitarren an, wird aber jäh mit dem Einstieg des derben Gesangs wieder in die Spur gebracht. Aber auch hier wechseln sich sägende Gitarren mit melodischen Leads ab, so dass es nicht nur pure Raserei zu hören gibt, wie du HIER im Lyrikvideo sehen kannst.

Beachtlicher Abriss im Handumdrehen

Perfektioniert haben Bloodkill ihren Sound auf der brandaktuellen Single For I am Messiah. Der Track walzt brutal alles nieder und Anirudh liefert hier seine beste Gesangsperformance ab. Das Stück ist mein Anspieltipp für euch, zu dem es HIER ein Lyrikvideo gibt. Mit dem Titeltrack  Throne Of Control schießt das Album mit einer weiteren Abrissbirne in etwas mehr als einer halben Stunde über die Ziellinie. Länger braucht eine gute Thrash Metal Scheibe auch nicht, um ein Publikum in die Knie zu zwingen. Die indische Metal Szene gilt im Rest der Welt zwar immer noch als exotisch, hat aber einige international konkurrenzfähige Bands zu bieten, wie Bloodkill durchaus beweisen.

Fazit
Bloodkill entfesseln auf ihrem Debütalbum Throne Of Control ein richtig fettes Thrash Gewitter. Die Songs versprühen die unbändige, manchmal naive Energie eines Debütalbums. Trotzdem reißt einem die perfekt geölte Rythmusmusmaschine, gepaart mit einem Gewitter aus Riffs und Soli, in Sekundenschnelle den Kopf ab. Den Rest erledigt der brutale Gesang, der perfekt zum Sound der Inder passt. Die erste Überraschung des noch jungen Jahres und eine 8 / 10 geht nach Mumbai.

Line Up
Anirudh Gollapudi – Gesang
Vishwas Shetty – Rhythmusgitarre
Shubham Khare – Leadgitarre
Yash Wadkar – Bass
Jay Patil – Schlagzeug

Tracklist
01. The Unveiling
02. Blindead Circus
03. False Face
04. 3B
05. Unite And Conquer
06. Horrorscope
07. For I am Messiah
08. Thorone Of Control

Links
Facebook Bloodkill
Bandcamp Bloodkill

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