Bloodbound – The Tales of Nosferatu – Two Decades of Blood – Live Album Review
Bloodbound – The Tales of Nosferatu – Two Decades of Blood
Herkunft: Schweden
Release: 19.04.2024
Label: AFM Records
Dauer: 01:00:06
Genre: Heavy Metal / Power Metal
Bloodbound durchstreifen seit 20 Jahren die Power Metal Szene und schlachten dabei jedes Klischee aus, dass sie finden können. Das ist nicht als Kritik gemeint, denn Hand aufs Herz: Was wäre Power Metal ohne Stories über Drachen, Dämonen, Vampire und – natürlich – Referenzen zum Herrn der Ringe.
Zum runden Geburtstag bringen die Schweden mit The Tales of Nosferatu – Two Decades of Blood nun ein Live-Album auf den Markt, aufgenommen während eines Gigs beim Masters of Rock Festival in Tschechien. Das Ganze gibts auch als BluRay und obendrein ist ein Comic enthalten, der die Geschichte von Band-Maskottchen Nossen aufarbeitet.
Es stellt sich also die selbe Frage wie bei jedem Live-Album: Lohnt sich der Kauf? „Mein Schatz!“ oder „Flieht, ihr Narren!“? Da gibt es nur einen Weg, um das herauszufinden: Schwert umschnallen, Teufelshörnchen aufsetzen, Musikanlage einschalten und eintauchen in die Fantasy- und Klischeebeladene Welt von Bloodbound.
Drachen und Ohrwürmer
Wer für Power Metal mit stereotypischen Inhalten zu trve ist, der wird bei den einleitenden Worten bestimmt schon nach Helvete geflohen sein, um sein Panda-Make-Up nach zu schminken. Wer aber mit melodischen und klassischen Song-Strukturen, inklusive Mitsing-Passagen und jeder Menge Gitarren-Leads, kein Problem hat, der wird nach den 13 Songs des Albums ein Fan der Band geworden sein.
The Tales of Nosferatu – Two Decades of Blood kann nämlich auch als eine Art Best-Of der Schweden betrachtet werden. Wer die Band noch gar nicht kennt: Stellt euch vor, dass sich Hammerfall, Manowar, Sabaton und Powerwolf das Sorgerecht für ein gemeinsames Kind teilen, dass auf Live-Action-Role-Playing (LARP) steht. Et voila, so klingen Bloodbound.
Metal-Party zum Mitnehmen
Die ersten Ohrwürmer begegnen uns in Form von Tales from the North und Slayer of Kings schon sehr früh in der Setlist. Natürlich müssen die Musiker als Nächstes betonen, dass sie im Namen des Metal unterwegs sind. Was folgt sind Kämpfe mit Drachen, Trinkgelage mit Göttern sowie ein Höflichkeitsbesuch beim Balrog von Moria.
Live dargeboten macht das alles wirklich jede Menge Spaß und man hört der Combo ihre Spiellaune direkt an. Hier wird für den Power Metal gekämpft, gebangt, gehüpft und getrunken, kurzum: Den geneigten Hörer erwartet eine stimmungsvolle Party, an deren einzelne Melodie-Schnippsel er sich nach wochenlang erinnern wird.
Nach dem abschließenden Nosferatu bleibt eigentlich nur, erneut auf die Play-Taste zu drücken. Aber Vorsicht: Der Schreiber dieser Zeilen hat das einmal zu oft getan. Dadurch ist ihm von selbst eine Spandex-Hose gewachsen und seine Frau schaut ihn schief an, weil er im heimischen Hinterhof nach Drachen sucht und dabei die Gartenschere als Ersatz für ein richtiges Schwert verwendet. Aber das war es wirklich wert – In the Name of Metal!
Fazit
The Tales of Nosferatu – Two Decades of Blood macht Lust auf die nächsten zwei bis drei Jahrzehnte in der Geschichte von Bloodbound. Die Band bringt ihre besten und einprägsamsten Songs mit hörbarer Spielfreude dar und liefert damit nicht nur eingefleischten Fans gute Gründe, dringend einmal reinzuhören. Tipp: Nach zwei bis drei Durchläufen wird’s noch besser. Dafür gibt es 8,5 / 10 Drachen Sternen.
Line Up
Patrik J. Selleby – Gesang
Tomas Olsson – Gitarre
Henrik Olsson – Gitarre
Anders Broman – Bass
Fredrik Bergh – Keyboard
Daniel Hansfeldt – Schlagzeug
Tracklist
01. Bloodtale
02. Tales from the North
03. Slayer of Kings
04. In the Name of Metal
05. When Fate is Calling
06. A New Era Begins
07. Battle in the Sky
08. Drink with the Gods
09. The Warlock’s Trail
10. Moria
11. Creatures of the Dark Realm
12. Rise of the Dragon Empire
13. Nosferatu
Links
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