Blind Revolution – Money, Love, Light – Licht und Schatten – Album Review

Blind Revolution – Money, Love, Light
Herkunft:
Italien
Release:
07.02.2020
Label:
ROAR Rock Of Angels Records
Dauer:
51:01
Genre:
Hardrock, AOR


Die Brüder Cristiano (Gesang, Keyboards) und Simone Sipione (Gitarre, Back Gesang) gründeten Blind Revolution 2010 im sizilianischen Syrakus. Als Vorbilder für den Sound ihrer Band nennen die vier Musiker Bon Jovi, Whitesnake, Van Halen und Journey. Ganze 10 Jahre sind inzwischen ins Land gezogen, bis mit dem griechischen Rock Of Angels Records Label ein geeigneter Partner gefunden werden konnte, um Money, Love, Light in Verkaufsregale zu wuchten. Die Produktion ihres Debütalbums haben die Brüder Sipione unter Mithilfe von Umberto Ferro gleich selbst in die Hand genommen. Gemischt und gemastert wurde es von Lorenzo Coriglione. Tatkräftig Unterstützung bekam das Quartett von ihren Landsleuten Gero Cangemi am Saxophon und Aldo Barone mit ein paar Backing Vocals. 

Ein waberndes Keyboard leitet den melodischen Rocker Guiding Light ein, der sich dann tatsächlich an die oben genannten Vorbilder Journey und frühe Bon Jovi orientiert. Eingängige Melodien, die zum Glück mehr von der Gitarre als von dem Tasteninstrument dominiert werden, bestimmen die Nummer. Negativ fällt mir allerdings gleich die ausdruckslose Stimme von Cristiano Sipione auf. Nicht, dass er nicht singen könnte, aber einen Stempel kann er dem Sound der Italiener nicht aufdrücken, um sie aus der Masse an neuen Bands des gleichen Genres herausragen zu lassen.
Das flotte Miracle knüpft an diesen ersten Eindruck an. Ein erstes Highlight stellt für mich Knocking For Love dar. Der Song hat ordentlich Groove, die Gitarre rockt und mit der Hammond Orgel rückt die Nummer klar in Richtung alte Whitesnake. Mary Ann glänzt mit coolen modernen Gitarrenlicks und abwechslungsreichem Arrangement, trotzdem zündet die Nummer nicht wirklich, was wahrscheinlich an den lahmen *ohoho* Backing Vocals liegt.

Ziemlich belanglos ist Saints Of Our Days ausgefallen. Der Song rauscht nahezu unbemerkt an einem vorbei und quält gegen Ende wieder mit nervigem *ohoho* und *duddu* Singalong. Dafür groovt Money And Run wieder ordentlich, der Bass pumpt und die Gitarre brät schön fett, geht doch! Doch Take The Magic Back gehört wieder zu der Sorte Songs, die man sofort wieder vergessen hat, kaum nachdem die letzte Note verklungen ist. Die zu Beginn fett aufspielende Hammond Orgel bei Getting Stronger verspricht wieder Besserung, doch auch hier regiert zum größten Teil Langeweile.

Mit Never Let You Go haben die Sizilianer aber eine wirklich schöne Ballade auf dem Album, bei der sogar Cristianos Gesang gut passt. Keep On Dreaming als zweite Ballade des Albums wird gleich hinterhergeschoben und zeigt, wie es nicht geht. Eine seichte Nummer, bei der auch wieder die nervigen *ohoho* Backing Vocals eingesetzt werden. Dafür haut das abschließende Rock’n’Roll Dream voll ins Mett. Der Song groovt wie Hölle, da lasse ich mich selbst von den wieder einsetzenden Backing Vokals (ohoho, ihr könnt es euch schon denken…) nicht beirren.


Fazit:
Eigentlich sind Blind Revolution eine typische Frontiers Band mit ihrem AOR lastigen Hardrock. Warum die Wahl auf das griechische ROAR Label gefallen ist, darüber kann nur spekuliert werden. Mir fehlt es bei den Songs in großen Teilen leider auch an Qualität, ein ausdrucksstärkerer Sänger vom Format eines Johnny Gioeli oder David Readman würde auch helfen, die Gitarrenarbeit hingegen kann als gelungen bezeichnet werden. Der Einsatz der ohoho ohoho Backing Vocals sollte dringend überdacht werden. Somit bleibt für mich auf Money, Love, Light eine Menge Luft nach oben, was in Summe leider nur 6/10 ergibt. Als Anspieltipp empfehle ich den groovenden Rocker Knocking For Love und die Ballade Never Let You Go.

Line-up
Cristiano Sipione – Gesang
Simione Sipione – Gitarre
Max Ricciardo – Bass
Giovanni Maucieri – Drums
Gastauftritte:
Gero Cangemi – Sax Solo (auf Track 7)
Aldo Barone – Backing Vocals (auf Tracks 2 – 6 und 8 – 10)

Track List:
01. Guiding Light
02. Miracle
03. Knocking For Love
04. Mary Ann
05. Saints Of Our Days
06. Money And Run
07. Take The Magic Back
08. Getting Stronger
09. Never Let You Go
10. Keep On Dreaming
11. Rock’n’Roll Dream (Bonus Track)

Links:
Rock of Angels
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